Berlin. Vier Kanzlerkandidaten trafen bei RTL im „Quadrell“ live aufeinander. Wie schlugen sich Scholz, Habeck, Merz und Weidel? News im Blog.

Olaf Scholz, Robert Habeck, Alice Weidel und Friedrich Merz diskutierten live im bei RTL und NTV. Es war das erste und einzige TV-„Quadrell“ vor der Bundestagswahl. Wer konnte punkten, wer leistete sich verbale Aussetzer? Die wichtigsten Nachrichten zur Wahl und zum „Quadrell“ lesen Sie hier im Blog.

News zur Bundestagswahl vom 16. Februar: Fazit zum ersten TV-„Quadrell“

22.37 Uhr: Das erste direkte Aufeinandertreffen war ein harter Schlagabtausch. Im Schnellfazit lässt sich sagen: Kanzler Olaf Scholz war erkennbar angriffslustig. Eine Woche vor der Wahl muss er jede Gelegenheit nutzen, wenn er noch eine Chance auf den Wahlsieg am kommenden Sonntag haben will. Friedrich Merz hat sich souverän geschlagen. Er geht inzwischen mit dem Selbstbewusstsein des großen Favoriten auf den Wahlsieg in solche Sendungen. Und: Die von der Konkurrenz erhofften (und den eigenen Leuten vor einigen Wochen befürchteten) Aussetzer leistet sich Merz in diesem Wahlkampf weiterhin nicht.

AfD-Chefin Alice Weidel wirkt auch in dieser Sendung aggressiv. Sie lebt von der Abgrenzung zu den anderen Parteien, fordert aber dennoch von der Union mit der AfD zu regieren. Das passt nicht zusammen. Robert Habeck bemüht sich immer mal wieder, von der direkten parteipolitischen Auseinandersetzung einen Schritt zurück zu machen und die großen Linien zu erklären. Damit wirkt er verbinden. Wenn Alice Weidel allerdings über Energie und Außenpolitik spricht, kann sich der Grüne aber auch nicht halten und findet harte Worte für die AfD-Vorsitzende.

Bereits Überzeugte dürften sich von ihrem jeweiligen Kandidaten bestätigt fühlen. Ob die vielen Unentschlossenen nach dieser Sendung so stark in eine Richtung tendieren, dass sich an den Umfragen bis zur Wahl noch etwas ändert, ist zweifelhaft.

„Quadrell“ beendet– Jauch übt Selbstkritik

22.22 Uhr: Moderator Günther Jauch räumt ein, dass nicht alle Themen angemessen besprochen worden sind. „Bildung kam sicherlich zu kurz, Pflege kam zu kurz, Energie, Klima. Aber in einer Livesendung mit vier Kandidaten „kriegt das dann seine ganz eigene Dynamik“. Zum Abschluss bittet Jauch: „Gehen Sie wählen und treffen Sie eine gute Wahl.“

So verteilte sich die Redezeit

22.16 Uhr: Olaf Scholz hat gewonnen! Zumindest was die Redezeit angeht, ist der Anteil des Kanzlers am größten. Es folgen Merz, Habeck und Weidel. Die Unterschiede sind jedoch gering und reichen von 25:33 Minuten Redezeit bei Scholz bis zu 22:34 Minuten Redezeit bei der AfD-Vorsitzenden.  

Schlussrunde der „Quadrell“-Kandidaten

22.15 Uhr: Es folgt die Schlussrunde:

Scholz: „Am besten wieder die SPD“, ist die Botschaft des Kanzlers. Er setzt auf Zusammenhalt des Landes, ein gerechteres Steuersystem und ein stabiles Rentenniveau.

Weidel: Deutschland wieder wohlhabend und sicher machen, das sei das Ziel, so die AfD-Chefin. Abschiebung von Straftätern. Energiepreise sollen gesenkt werden durch Atomkraft, Kohle und Gas. 

Habeck: Der Grüne tritt für sein Schlusswort neben sein Pult. „Ich bin 55 Jahre alt“, sagt Habeck. Er habe bisher in Frieden gelebt, diese Gewissheit sei jedoch brüchig geworden. Er wolle sich dafür einsetzen, dass auch Kinder und Enkel sicher und gut leben können.

Merz: Nach der Wahl müssten die Probleme des Landes gelöst werden. Dazu zähle die ungeregelte Migration und die Schwäche der Wirtschaft. „Ich will eine Regierung führen, die aufhört zu streiten“, wirbt der Unionskanzlerkandidat für sich. Seine letzte Botschaft: „Mit der AfD ganz sicher nicht.“

Bundeskanzlerin Alice Weidel?

22.14 Uhr: Jauch wird ernst: „Sehen Sie, dass Sie mit den partei-politischen Grabenkämpfen die kommenden vier Jahre nicht mehr durchkommen können?“ Sonst könne die nächste Bundeskanzlerin zu ihrer Linken sitzen, so Jauch. Gemeint ist Alice Weidel und die AfD. Das weist Merz entschieden zurück.

Merz: „Mit Höcke setze ich mich nicht in einen Raum“

22.08 Uhr: Kurz vor Schluss kommen mögliche Koalitionen auf den Tisch: Merz wiederholt, nicht mit der AfD zusammenarbeiten zu wollen. Er wolle mindestens zwei Optionen haben – SPD und Grüne. Zweifel habe er bei der FDP. 

Die AfD-Spitzenkandidatin kann sich einen Kommentar zur Brandmauer nicht verkneifen. Weidel wirft Merz vor, „sich in linker Politik einzuzementieren“. Dann reicht es Merz: „Ganz ehrlich, Frau Weidel. Es wird soweit nicht kommen, aber mit Herrn Höcke setze ich mich nicht in einen Raum. Gute Reise!“

Dann fragt Jauch Habeck sinngemäß, ob er sich auch zurückziehen würde, um den Weg für Schwarz-Grün freizumachen. „Was ist das denn für eine komische Frage?“, entgegnet Habeck. Jauch spricht an, dass er für die CSU offenbar der „Problembär“ sei. Das sei vor allem eine Legende, die Markus Söder erzähle, das Problem sei eines der Union, so Habeck. Merz antwortet: „Herr Söder schreibt mir gar nichts vor“

Merz über Rente: „Wir haben ein Problem für 20 Jahre“

22.02 Uhr: Merz will die Rente stabilisieren. Dafür sei eine wachsende Volkswirtschaft notwendig – und eine kapitalgedeckte Altersvorsorge, so der CDU-Vorsitzende. „Wir haben ein Problem für 20 Jahre“, so Merz. Was er meint: Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente. Die Migration müsse in den Arbeitsmarkt fließen. 

Habeck kontert Merz und wirft der Union in Sachen Migration und Arbeitsmarkt einen Fehler vor: „Man hätte den Menschen nicht verbieten dürfen, sich in dem Land, in dem sie sind, zu integrieren“

Habeck kritisiert Rentensystem

21.57 Uhr: Dann geht es ums Thema Rente. Habeck kritisiert das Betreuungssystem in Deutschland und erklärt, dass er vor allem Frauen in Arbeit bringen möchte. Der Wirtschaftsminister will die gesetzliche Rente unter anderem mit Aktien stabilisieren. 

Bis 70 weiterarbeiten, wie es einige Experten, darunter die Wirtschaftsweisen, fürchten? Für Scholz ist das „Ende der Fahnenstange“ mit 67 Jahren erreicht. Was er sich nicht verkneifen kann: Den Kanzler ärgern die „klugen Ratschläge“ dieser Experten. Keine Sondergesetze für Beamte fordert Alice Weidel. Sie will, dass das Pensionssystem abgeschafft wird. 

Jauch befragt Weidel zu Lebensverhältnissen

21:50 Uhr: Moderatorin Pinar Atalay ermahnt Olaf Scholz. Der Bundeskanzler hat bereits 22 Minuten geredet. Bei Vizekanzler Robert Habeck stehen dagegen nur 15 Minuten Redezeit auf der Uhr.

Jauch fragt Alice Weidel zu ihren persönlichen Lebensverhältnissen. Die AfD-Kandidatin wohnt mit Frau und Kindern in der Schweiz. Auf mehrfache Nachfrage von Jauch antwortet Weidel, dass sie aber in Deutschland Steuern zahle. „Weil ich meinem Land dienen möchte“, sagt sie.

TV-Runde im Bundestagswahlkampf
Robert Habeck. © DPA Images | Kay Nietfeld

Merz will Standards beim Bau senken

21.48 Uhr: Nun geht es ums Thema Bauen und hohe Mietpreise. Merz schlägt vor, dass man günstiger bauen müsse. „Wir müssen bei den Standards runter und seriell bauen“, sagt der Unionskandidat. Einen Seitenhieb gibt er in Richtung Habeck: Auch seine Partei habe ihren Anteil an den hohen Preisen. Als nächstes ist Weidel an der Reihe: Sie sagt, den Menschen in Deutschland fehle es vor allem an einem ausreichenden Netto-Einkommen.

Harter Streit über Außenpolitik

21.46 Uhr: Am Ende des Blocks zur Außenpolitik wird hart gestritten. Nicht nur Habeck, auch Merz attackiert Weidel wegen ihrer Haltung gegenüber Russland. Weidel habe einen verräterischen Satz gesagt, wirft der CDU-Chef ihr entgegen. Deutschland werde von Russland nicht als neutral wahrgenommen. „Wir sind nicht neutral“, ruft ein sichtlich aufgebrachter Merz. „Wir stehen an der Seite der Ukraine.“ Und weil das bei Weidel nicht so sein, wolle er immer dafür kämpfen, dass die AfD niemals politische Verantwortung in Deutschland trage. 

Merz und Scholz über mögliche Friedenstruppe in der Ukraine

21.41 Uhr: Beim Thema Bundeswehrsoldaten für eine Friedenstruppe in der Ukraine sind sich Olaf Scholz und Friedrich Merz erstmals einig: Die Frage, ob deutsche Soldaten in einer solchen Friedenstruppe in der Ukraine eingesetzt werden sollten, lassen beide offen. Merz sagt, die Frage stelle sich nicht, es sei viel zu früh dafür, erst brauche es einen dauerhaften Waffenstillstand. Merz habe recht, sagt Olaf Scholz. Alice Weidel lässt das nicht gelten. Sie fordert „keine deutschen Soldaten und keine deutschen Waffen in die Ukraine“. Aber über eine deutsche Beteiligung an einer internationalen Friedenstruppe könne man reden, sagt sie gleich danach.

Merz zu Weidels Ukraine-Aussagen: „Sie eiern rum und weichen aus“

21.35 Uhr: Jetzt greift auch Merz Weidel an. Die AfD-Chefin habe nie klar gesagt, wer für den Krieg in der Ukraine verantwortlich sei. „Sie eiern rum und weichen aus!“, sagt der Unionskanzlerkandidat. Eindringlich warnt Merz vor dem imperialen Eroberungshunger von Russlands Staatschef Putin. Scholz wirft Merz vor, mit seiner Politik der Ernsthaftigkeit der Lage nicht gerecht geworden zu sein. „Das ist eine Verdrehung der Tatsachen“, kontert der Kanzler. Scholz rechnet nun vor, wie viele Milliarden er für die Modernisierung der Bundeswehr ausgegeben hat. 

Scholz über Ukraine: „Natürlich haben wir da was zu sagen“

21.29 Uhr: Hinter Scholz wird ein Bild eingeblendet, auf dem sich Putin und Trump die Hand geben. Ob Europa am weltpolitischen Katzentisch gelandet sei, fragt Jauch. Nein, antwortet Scholz bestimmt. Europa spiele weiter eine Rolle, wenn es um einen Frieden in der Ukraine gehe. „Natürlich haben wir da was zu sagen.“ Scholz beruft sich auf seine vertraulichen Gespräche mit Trump. Damit will der Kanzler auch betonen, dass er weiterhin eine Rolle spielt. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz war Scholz von US-Vizepräsident Vance geschnitten worden.

Die vier Diskutanten des „Quadrells“.
Die vier Diskutanten des „Quadrells“. © AFP | Michael Kappeler

Habeck wehrt sich gegen drastische US-Ansagen

21.26 Uhr: In einer Schnellfragerunde war es darum gegangen, dass Merz Habeck einmal einen „Nuschelbär“ genannt hatte. Der Grüne hatte sich sehr verwundert über die Fragen gezeigt. Nun kann auch er über Außenpolitik reden. „Wir dürfen uns auf keinen Fall vor diesen Ansagen aus Amerika in den Staub werfen“, sagt Habeck zu den Drohungen und drastischen Ansagen aus den USA.

„Gott sei dank ist Donald Trump jetzt am Ruder“

21.22 Uhr: Nun geht es um die Außenpolitik. Alice Weidel ist ganz offensichtlich stolz darauf, dass die neuen Machthaber in Washington in ihr und ihrer Partei wichtige Ansprechpartner sehen. „Wir haben Freunde in West und Ost“, betont Weidel und nennt neben den USA und der Ukraine ausdrücklich Russland und China. Deutschland müsse ein neutraler Mittler sein, der Frieden schaffe. „Gott sei dank ist Donald Trump jetzt am Ruder“, der das auch möchte.

Als Weidel über Energiepreise spricht, platzt Scholz der Kragen

21.18 Uhr: Jetzt wird es heftig. Alice Weidel wird immer angriffslustiger, sie unterbricht die anderen und wirft allen drei Diskutanten vor, sie hätten keinen einzigen Vorschlag gemacht, wie die Deindustrialisierung gestoppt und die Energiepreise gesenkt werden könnten. Da platzt Olaf Scholz der Kragen, er widerspricht und sagt: „Die Zuschauer haben ja zugehört, die haben von Ihnen nichts gehört, außer heißer Luft.“ Weidel ruft: „Ich habe Vorschläge gemacht“. Scholz gibt zurück: „Nein, nur heiße Luft.“ Weidel wirft dem Kanzler daraufhin vor, er habe seine Wähler verraten. „Heiße Luft“, ruft Scholz erneut. 

TV-Runde im Bundestagswahlkampf
Beobachter verfolgen das „Quadrell“ im Bundestagswahlkampf mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). © DPA Images | Michael Kappeler

Scholz zur SPD: „Wir können mit Geld umgehen!“

21.11 Uhr: Wahlkampf oder Selbstironie? „Die Sozialdemokraten haben das preiswerteste Programm“, freut sich Scholz. „Wir sind so! Wir können mit Geld umgehen!“, sagt der frühere Finanzminister. Die SPD ist stolz darauf, dass Experten besonders für die Wahlversprechen der Union errechnet haben, dass diese nicht zu finanzieren seien. Was Scholz allerdings nicht erwähnt: In der zurückliegenden Legislaturperiode hatte das Bundesverfassungsgericht die vom Kanzler erdachten Nebenhaushalte für grundgesetzwidrig erkläret – und die Regierung in eine tiefe Krise gestürzt.

Habeck geht auf Weidel los – „Liebesgrüße nach Moskau“

21.00 Uhr: Robert Habeck geht auf Alice Weidel los wegen der AfD-Vorschläge zur Energiepolitik: „Liebesgrüße nach Moskau. Sie haben kein Problem, weil Sie sich Putin unterwerfen würden.“

Jauch konfrontiert Merz mit Steuer-Bierdeckel

20.52 Uhr: Jauch holt den Bierdeckel raus, auf dem Merz vor über mal sein legendäres Steuermodell mit drei Steuersätzen entworfen hat. „Wie viele Puls hatten Sie intus?“, fragt Jauch. „Kein einziges“, antwortet Merz. „Sie schreiben immer so?“, scherzt Atalay. Merz scheint erfreut und etwas stolz, dass das historische Museumsstück nun noch einmal herausgeholt wird. Merz nimmt das zum Anlass, für sein Steuerkonzept zu werben – das werde aber nicht mehr auf dem Bierdeckel, sondern bei App errechnet.

Weidel erklärt von oben herab

20.46 Uhr: Jetzt geht es um die Wirtschaftskrise. Friedrich Merz bekommt die erste Frage, wie der Weg aus der Rezession aussehen soll. Dafür, dass Merz die Wirtschaftspolitik ins Zentrum des Wahlkampfes stellen will, antwortet er knapp, er verpasst eine Chance. Bürokratieabbau in Europa, mehr Gaskraftwerke für die Energiepreise, nicht aus allen Technologien aussteigen sind seine Forderungen. Alice Weidel redet anschließend viel länger als Merz, ein bisschen von oben herab will sie der Moderatorin Pina Atalay ihre Politik „sehr genau erklären“. Energiepreise senken, Kernkraft, Kohle, Gas, keine Verbote, keine Subventionen.

Moderation Atalay fragt nach Windrädern. Die Forderung nach dem Abriss von Windrädern wiederholt Weidel nicht, nur Subventionen solle es nicht mehr geben. Robert Habeck gibt erstmal Merz Recht: Bürokratie abbauen, dazu mehr Investitionen, mehr Fachkräfte. Scholz lobt sich selbst dafür, dass die Energiekrise gemeistert wurde, und bringt schnell seinen Vorschlag eines Germany-Bonus an. 

Merz reagiert verwundert auf Dschungelcamp-Frage

20.41 Uhr: Schnellfragerunde: Smartphone-Verbot in Schulen. Scholz: Nein. Habeck: Nein. Merz: Ja, in Grundschulen. Weidel: „Unbedingt, ja.“ Opposition oder Dschungelcamp? Merz: „Ich wundere mich über die Frage!“ Moderatorin Atalay antwortet: „Wir sind hier bei RTL, Herr Merz!

Heftiges Scharmützel um die Migration

20.37 Uhr: „Vielleicht darf ich ganz kurz mal die Debatte sortieren“, sagt Habeck zur Migrationsdebatte. Das darf als Kritik an den Kontrahenten verstanden werden – auch an den beiden Moderatoren? Der Grüne bemüht sich wie schon bei vergangenen Auftritten darum, Politik zu erklären. Das macht seine Ansichten verständlich. Allerdings wirkt er dadurch auch etwas langatmig.

Darauf folgt ein hitziges Scharmützel um die Migration. Alice Weidel fordert erneut, die Grenzen zu sichern und alle illegalen Migranten und Straftäter abzuschieben. Sie teilt hart aus: Alle drei Mitdiskutanten seien schuld an den gegenwärtigen Problemen.

Als Moderatorin Pina Atalay fragt, wie viel Polizisten man zur Sicherung der Grenze benötigt, wird Weidel patzig „Fragen Sie die Bundespolizei. Ich bin Politikerin.“

Merz kontert Vance-Einmischung: „Ich verbitte mir das“

20.29 Uhr: Sehr schnell bekommt Friedrich Merz die Brandmauer-Frage - mit dem Hinweis, er habe vor der AfD als Natter am Hals gewarnt. Merz ist natürlich vorbereitet. „Wir werden mit der AfD nicht zusammenarbeiten.“ Er werde alles tun, um das zu verhindern. Merz stellt auch klar, dass er dies mit US-Vizepräsident JD Vance besprochen. Dessen Wahlempfehlung für die AfD, habe er widersprochen. 

Hier sind sich Merz und Scholz einig: Die Einmischung der US-Regierung in den deutschen Wahlkampf zugunsten der AfD lehnen beide strikt ab. Die Botschaft an Washington: Mischt euch nicht ein. US-Vizepräsident JD Vance hatte sich entsprechend auf der Münchner Sicherheitskonferenz geäußert. „Was dort gesagt wurde, ist völlig unakzeptabel“, sagt Scholz.

Habeck setzt einen Kontrapunkt

20.25 Uhr: Habeck bekommt als Dritter das Wort. Als einziger der Männer trägt der Grüne nicht Krawatte und Oberhemd, sondern schwarzes T-Shirt und schwarzes Sakko. Habeck setzt damit rein optisch einen Kontrapunkt zwischen Scholz und Merz. Auch vom Auftreten her will Habeck anders sein. Anstatt schnell seinen Punkt zu machen, tritt der Grüne nachdenklicher auf. Das ist seine Art.

Merz schaltet gleich in den Angriffs-Modus

20.24 Uhr: Friedrich Merz geht gleich in den Angriff. Es fehle der Regierung der politische Wille, Abschiebungen durchzusetzen, die Grünen konterkartierten solche Bemühungen noch. Merz fordert Verhandlungen mit den Taliban, um weitere Asylbewerber nach Afghanistan abzuschieben.

Runde startet mit Thema Migration

20.20 Uhr: Es ist nur noch eine Woche bis zur Wahl. Das erste Thema des Abends ist die Migration, Scholz muss sich als erster dazu äußern. Der SPD-Kandidat wehrt sich gegen Vorwürfe, nichts gegen illegale Migration getan zu haben. Wie schon so oft in diesem Wahlkampf zählt Scholz Statistiken auf: Zahl der Ankommenden sind gesunken, Zahl der Abschiebungen ist gestiegen. 

„Quadrell“ gestartet: Wer kann überzeugen?

20.15 Uhr: Nach einer Kurz-Vorstellung der Kandidaten ist die Runde gestartet: Olaf Scholz, Robert Habeck, Alice Weidel und Friedrich Merz stellen sich den Fragen von Nachrichtenmoderatorin Pinar Atalay und Moderator Günther Jauch. Es ist das erste und einzige Mal, dass sie gegeneinander antreten.

Von links nach rechts stehen an den Pulten im Studio: Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne), Friedrich Merz (CDU) und Alice Weidel. Die Reihenfolge entspricht der Anordnung der Fraktionen im Bundestag. Die Moderatoren sitzen. 

Lindner: „Stehen am konsequentesten für Wirtschaftswende“

19.48 Uhr: Christian Lindner (FDP) stellt sich nun den Fragen von RTL-Moderatorin Roberta Bieling und RTL/ntv-Politikchef Nikolaus Blome. Wie ist die Verbindung zur Lebenswirklichkeit der „normalen Menschen“, will Bieling wissen? „Ich arbeite für die Menschen, die in unserem Land hart arbeiten“, sagt der FDP-Chef. Zum Beispiel wolle seine Partei den steuerlichen Grundfreibetrag um 1000 Euro erhöhen. Davon würden alle Menschen profitieren. Die Menschen, in der Mittelschicht, würden von seiner Politik profitieren. Daraufhin kritisiert Lindner die überbordende Bürokratie.

Wagenknecht kritisiert Aufrüstung

19.22 Uhr: Nun ist Sahra Wagenknecht an der Reihe. Es geht um die Chancen des BSW, in den Bundestag einzuziehen. Vor allem dreht sich das Interview um den Ukraine-Krieg. Wagenknecht macht ihre Position deutlich, dass es viel früher Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien hätte geben müssen. „Ich finde es nicht gerechtfertigt, wenn uns eingeredet wird, wir müssen immer weiter aufrüsten“, sagt sie. Das sei Lobbyismus im Sinne der Rüstungsindustrie. Man sei aktuell so gerüstet, dass man vor Putin keine Angst haben müsste.

Vertreter von Linkspartei, BSW und FDP in Einzel-Kreuzverhören

19.05 Uhr: Vor dem Quadrell müssen sich Gregor Gysi (Die Linke), Sahra Wagenknecht (BSW) und Christian Lindner (FDP) im Einzelinterview beweisen. RTL-Moderatorin Roberta Bieling und RTL/ntv-Politikchef Nikolaus Blome nehmen die drei Politiker ins Kreuzverhör. Als erster Gast darf Gysi Fragen beantworten.

Pro & Contra: Sind sieben große TV-Debatten zu viel des Guten?

16.20 Uhr: Das „Quadrell“ bei RTL und ntv heute Abend ist der dritte große Auftritt der Spitzenkandidaten – und noch lange nicht der letzte. Was zu der Frage führt: Müssen es zur Bundestagswahl 2025 so viele TV-Debatten sein? Pascal Biedenweg sagt: Ja. Patricia von Thien ist anderer Meinung. Lesen Sie hier das Pro und Contra unserer Autoren.

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15.06 Uhr: Eine Woche vor der Bundestagswahl treffen die vier Kanzlerkandidaten am Sonntagabend zum ersten und einzigen TV-„Quadrell“ aufeinander. RTL und ntv strahlen den Schlagabtausch zwischen Kanzler Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU), Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) ab 20.15 Uhr live aus. 

120 Minuten lang stellen sich die vier Spitzenpolitiker dabei Fragen zur Zukunft Deutschlands und debattieren über wesentliche Themen des Wahlkampfs. Pinar Atalay und Günther Jauch moderieren die Sendung mit dem Titel „Das Quadrell – Kampf ums Kanzleramt“.

Merz hat aus heutiger Sicht gute Chancen, Scholz als Kanzler abzulösen. Die Union liegt in den Umfragen mit 30 bis 32 Prozent weiter klar vorne. Die SPD rangiert derzeit mit 15 bis 16 Prozent nur auf Platz drei hinter der AfD, die auf 20 bis 21 Prozent kommt.

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