Düsseldorf. Die Volksbank Düsseldorf-Neuss hat vier Geschäftskonten der AfD zum 31. März gekündigt. Das passiert der rechten Partei nicht zum ersten Mal.
Die AfD muss sich zum 1. April 2025 eine neue Bank suchen, die die Geschäftskonten der rechten Partei verwaltet. Zumindest gilt dies für den NRW-Landesverband, die Landtagsfraktion, die Fraktion im Stadtrat sowie für den Kreisverband Düsseldorf. Denn wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten, zuerst unter anderem die Rheinische Post und anschließend der Spiegel, hat die Volksbank Düsseldorf-Neuss die Bankkonten der beiden Verbände sowie der beiden Fraktionen zum 31. März dieses Jahres gekündigt.
Am 17. Januar veröffentlichte die AfD Düsseldorf auf der Plattform X (ehemals Twitter) das Kündigungsschreiben des Kreditinstitutes. Datiert ist das Schreiben auf den 8. Januar, einen Kündigungsgrund nannte die Volksbank nicht – und verweist darin nur auf die Kündigungsrechte gemäß der Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Die AfD Düsseldorf bezeichnet das Vorgehen der Bank als „Debanking“ und als „Wahlkampf der besonderen Art“.
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Auch auf Nachfrage der NRZ wollte die Volksbank Düsseldorf-Neuss keine Gründe für die Kündigung der AfD-Bankkonten nennen und verwies in diesem Rahmen auf das Bankgeheimnis. Deswegen äußere sich das Kreditinstitut „grundsätzlich nicht zu Fragen, die mögliche Kundenbeziehungen betreffen“, wie ein Sprecher mitteilte.
Nach Petition im Sommer 2024: Berliner Volksbank kündigte Spendenkonten der AfD
Wie Kay Gottschalk, stellvertretender Bundesvorsitzender und Spitzenkandidat der AfD NRW für die anstehende Bundestagswahl (23. Februar), der Rheinischen Post ankündigte, werde die Partei wahrscheinlich zum 1. April zur Sparkasse wechseln. Ablehnen kann die Bank als öffentlich-rechtliches Institut die AfD als Kunden nicht.
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Erst im vergangenen Jahr kündigte die Berliner Volksbank ein Spendenkonto der AfD – mutmaßlich auf Druck des Verein „Omas gegen Rechts“. Mit einer Petition, die die Omas gestartet hatten und von rund 30.000 Menschen unterschrieben wurde, wurde gefordert, das Spendenkonto zu kündigen. Mit Erfolg, wie sich dann herausstellte.
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Auch in anderen Städten setzten sich zahlreiche Menschen dafür ein, dass Banken ihre Geschäftsbeziehungen mit der AfD beenden. Ob es auf nun Druck des Vereins zu der Kündigung der vier NRW- beziehungsweise Düsseldorfer AfD-Konten kam, ist nicht bekannt. Kay Gottschalk sieht hinter der Aktion jedenfalls ein abgekartertes Spiel, wie er der Rheinischen Post erzählte: „Wir vermuten eine gezielte Aktion.“
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