Düsseldorf. Seit dem Wochenende lockt die Düsseldorfer Rheinkirmes wieder viele Menschen an. Doch was sind die Tops und Flops? Wir haben Besucher gefragt.

Die Düsseldorfer Rheinkirmes ist ein Besuchermagnet. Dies zeigt sich auch in diesem Jahr, denn bereits am ersten Wochenende des beliebten Volksfestes strömten rund 1,1 Millionen Menschen auf die Oberkasseler Rheinwiesen. Zwar war die Veranstaltungsfläche am vergangenen Freitag (12. Juli) zum Auftakt aufgrund des regnerischen Wetters vergleichsweise wenig besucht, dafür platzte die „Größte Kirmes am Rhein“ am ersten Samstag und am familienfreundlichen Sonntag beinahe aus allen Nähten.

Auch der traditionelle Pink Monday (15. Juli) lockte vor allem am Abend viele Besucher an. Doch was macht die Kirmes so beliebt? Und was stört Besucherinnen und Besucher? Wir haben uns umgehört und bei Kirmes-Gängern nach ihren Tops und Flops gefragt.

Düsseldorfer Paar: „Wenn wir auf die Kirmes gehen, schauen wir nicht auf die Preise“

Peter und Gudrun aus Düsseldorf sind seit vielen Jahren begeisterte Besucher der Rheinkirmes. Am späten Montagnachmittag gönnt sich das Paar neben dem Schützenzelt an der Rheinkniebrücke eine Bratwurst im Brötchen und beobachtet das bunte Treiben beim Pink Monday. Die kleine Stärkung kostete die beiden mal eben zehn Euro.

Dass ein Besuch auf der Rheinkirmes eine durchaus kostspielige Angelegenheit ist, räumen die Düsseldorfer ein. „Die Preise sind schon hoch. Auf der anderen Seite müssen die Gastronomen und Schausteller aber auch Geld verdienen“, meint Peter. „Wir haben uns auf dem Weg zur Kirmes noch darüber unterhalten. Wenn wir auf die Kirmes gehen, schauen wir nicht auf die Preise. Ansonsten braucht man nicht hingehen“, fügt Gudrun an. Außerdem lasse das Paar nicht allzu viel Geld auf dem Volksfest, „denn wir fahren ja kein Karussell.“

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Die Kirmes ist für das Paar jedenfalls jedes Jahr fett im Kalendar markiert. „Wir gehen mehrmals die Woche hierhin, schauen zu, wie andere Besucher mit den Achterbahnen und anderen Fahrgeschäften fahren und genießen die Atmosphäre und Stimmung, die hier jedes Jahr aus Neue herrscht“, erklärt Peter. Dies sei sein persönliches Top.

Familienvater kritisiert Preise für Fahrgeschäfte

Oliver (43) ist am Montagabend mit seinem Sohn auf der Rheinkirmes unterwegs. Die Preise für Bratwurst, gebrannte Mandeln, Fahrgeschäfte und Bier findet er „teilweise schon sehr happig“ und sind daher für ihn ein „klarer Flop“. „Dass man für eine Fahrt mit dem Riesenrad acht Euro pro Person bezahlen muss, ist schon heftig. Wenn man mit einer fünfköpfigen Familie unterwegs ist, ist man dann schon viel Geld los, ohne dass man schon was gegessen und getrunken hat.“

Eine Fahrt mit dem Riesenrad auf der Düsseldorfer Rheinkirmes kostet acht Euro pro Person.
Eine Fahrt mit dem Riesenrad auf der Düsseldorfer Rheinkirmes kostet acht Euro pro Person. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Der Familienvater hat zudem weitere Kritikpunkte: Die Stimmung am Pink Monday könnte seiner Ansicht nach „besser sein. Die Menschen sind alle ziemlich hektisch und ungeduldig. Außerdem hätte man vorher publik machen können, ob und an welchen Fahrgeschäften man mit EC-Karte bezahlen kann. Das wird nicht an allen Ständen direkt ersichtlich. Aber ansonsten kann ich nichts Negatives über die Rheinkirmes sagen.“

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Dass es auf der Rheinkirmes zahlreiche Imbiss- und Bierstände, Fahrgeschäfte und Partyzelte gibt, ist hingegen „absolut top“: „Das Angebot auf der Kirmes ist schon sehr gut. Man sollte nur nicht aufs Geld achten“, betont der Düsseldorfer.

Kirmesbesucherinnen: „Haben uns auf hohe Preise eingestellt“

Vor dem Partyzelt „Traber“ genießt eine größere Frauengruppe bei einem kühlen Glas Füchschen Alt das Kirmes-Flair und beobachtet die Menschenmassen auf der am späten Nachmittag immer voller werdenden Veranstaltungsfläche. Was die Kirmes aus der Sicht der Damen so besonders macht? „Die Partystimmung in den Altbierzelten ist immer super. Das Flair hier ist jedes Jahr klasse. Und selbst wenn man nur herumsteht und sich die Menschen anguckt, hat man hier schon viel Spaß“, sagt eine der Frauen.

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Die Preise für ein Glas Altbier und für eine Fahrt mit einem Fahrgeschäft seien „schon grenzwertig“, wie eine weitere Frau einräumt. Weil sie aber seit Jahren regelmäßig auf die Kirmes gehen, haben sie sich bereits im Vorfeld darauf eingestellt, dass ein Tag beziehungsweise ein Abend auf der Rheinkirmes eine teure Angelegenheit wird. Auch, dass nicht flächendeckend per Karte bezahlt werden kann, sei im Vorfeld eingeplant gewesen. „Wir haben extra mehr Bargeld mitgenommen.“

Pflegefachfrau Hannah ist ebenfalls seit Jahren begeisterte Kirmesbesucherin. Zu den absoluten Tops zählen für die 23-Jährige die Achterbahnen „Wilde Maus“ und „Euro Scooter“. Doch auch die Bandbreite an Bierzelten findet die Düsseldorferin toll. Am liebsten geht sie mit ihren Freundinnen in die „Alpenwelt“. Dort herrsche „einfach immer gute Stimmung. Auch die Getränkeauswahl ist top.“ Die längeren Öffnungszeiten am Wochenende findet Hannah ebenfalls gut, erzählt sie.

Pflegefachfrau Hannah geht gerne auf die Düsseldorfer Rheinkirmes. Doch die teils hohen Preise auf dem Volksfest sind für sie ein Flop.
Pflegefachfrau Hannah geht gerne auf die Düsseldorfer Rheinkirmes. Doch die teils hohen Preise auf dem Volksfest sind für sie ein Flop. © NRZ Düsseldorf | Christopher Damm

Ein Flop sind aber auch für sie die Preise, die auf der Rheinkirmes verlangt werden. „Man muss schon viel Geld dabei haben, wenn man einen schönen Tag oder Abend verbringen will. Auch, weil nicht überall bargeldlos bezahlt werden kann“, kritisiert die junge Frau. Ein Grund, deswegen nicht mehr das Düsseldorfer Volksfest zu besuchen, sei dies aber nicht. Sie hat in dieser Woche noch weitere Tage auf der Kirmes eingeplant, berichtet sie. So wie viele andere Menschen. Die Rheinkirmes ist eben ein Besuchermagnet.

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