Düsseldorf. Viele Fahrgeschäfte auf der Rheinkirmes 2024 versprechen Nervenkitzel. Wir haben einige getestet. Welche gut abschneiden – und welche weniger.
- Wir haben sechs Attraktionen auf der Düsseldorfer Rheinkirmes getestet darunter Neuheiten und echte Klassiker
- Das neue Flugkarussell „Airborne“ und das Loopingkarussell „Infinity“ schneiden besonders gut ab
- Das neue Laufgeschäft „Police Department“ überzeugt hingegen nicht
- Lesen Sie hier alle Ergebnisse und Bewertungen unseres subjektiven Tests
Hier ein Looping, da der freie Fall: Seit Freitag (12. Juli) locken zahlreiche Fahrgeschäfte auf der Düsseldorfer Rheinkirmes mit der großen Portion Nervenkitzel. Neben Neuheiten wie dem „Look 360°“, dem Flugkarussell „Airborne“ oder dem Laufgeschäft „Police Department“ laden auch Klassiker wie die „Alpina Bahn“ zum Adrenalin-Kick auf dem Festgelände.
Viele Fahrgeschäfte werben auf dem diesjährigen Schützenfest mit Superlativen. Die „Alpina-Bahn“ beispielsweise sei die längste transportable Achterbahn ohne Überschlag der Welt, heißt es. Das „Police Department“ das größte Laufgeschäft Europas und der „Airwolf“ wegen seiner Bewegungskraft europaweit einzigartig. Doch wie gut sind die Fahrgeschäfte wirklich? Lohnt sich der Eintrittspreis? Wir waren auf der größten Kirmes am Rhein unterwegs – und haben den Test gemacht.
Neu auf der Rheinkirmes: Das Flugkarussell „Airborne“ in 65 Metern Höhe
Das Flugkarussell „Airborne“ ist ein echter Hingucker, aufgebaut wie ein Propeller, der 65 Meter gen Himmel steht. Schnell in einen der Sitze gesetzt, geht es auch schon nach oben. Kurzzeitig fühlt es sich wie Fliegen dann – dann bleibt das Fahrgeschäft stehen, am höchsten Punkt. Der Sitz ist während der Pause im Himmel ein wenig nach vorne gebeugt. „Hoffentlich hält der Bügel hier oben“, denken wir uns und versuchen, entspannt zu bleiben. Fest in den Sitz gekrallt, fängt es durch den Wind kurz an zu wackeln.
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Am anderen Ende des Fahrgeschäfts, ganz unten auf der sicheren Plattform, steigen die Adrenalin-besänftigten Mitfahrer aus, neue Fahrgäste wieder ein. Nach wenigen Minuten geht es dann weiter – und diesmal wirklich. „Das Schlimmste haben wir überstanden“, denken wir uns. Dann geht es hoch- und wieder runter, wir drehen uns mehrfach im Propeller – und können fest in den Sitz gedrückt nun endlich den Ausblick genießen. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 125 Kilometer pro Stunde geht es hin- und her, bis die Fahrt vorbei ist.
Fazit: Der „Airborne“ ist ein echtes Erlebnis für diejenigen, die den Nervenkitzel suchen. Für acht Euro ist die Fahrt zwar nichts für Schnäppchenjäger, wer aber angst- und schwindelfrei ist, kann im Fahrgeschäft einen schönen Ausblick über die Rheinkirmes und Düsseldorf genießen. Der „Airborne“ hält, was er verspricht, und bekommt deshalb auf einer Skala von 1 bis 10 (1 schlecht, 10 super) die Punktzahl 9.
„Police Department“: Größtes Laufgeschäft der Welt auf der Rheinkirmes
Das „Police Department“ ist eine der neusten Attraktionen auf der diesjährigen Rheinkirmes. Mit einer Länge von 40 Metern ist das Laufgeschäft das größte mobile Funhouse der Welt. Fünf Ebenen gilt es zu bewältigen. Die ersten Hindernisse sind Drehscheiben und Kippbretter, über die wir laufen müssen. Schwer ist das noch nicht. Über eine Treppe, bei der sich die einzelnen Stufen bewegen, geht es auf die erste Ebene. Oben warten die nächsten Hindernisse – darunter zum Teil auch wieder die uns schon bekannten Drehscheiben, Kippbretter und Schaumstoff-Hindernisse, die sich leicht zur Seite schieben lassen.
Die Aufmachung im Inneren des Funhouse ist gut gemacht: Passend zur „Police Department“ (Polizeirevier)-Kulisse sitzen Häftlinge hinter Glasscheiben, ein Richter schwingt den Hammer zur Urteilsverkündung. Dazu gibt es viele Lichteffekte.
Der Hindernis-Parcours hingegen überzeugt uns nicht. Auch auf den anderen Ebenen wiederholen sich die Hindernisse immer wieder. 19 Minuten soll man im Schnitt für den rund 500 Meter langen Laufweg benötigen. Wir waren deutlich schneller wieder draußen.
Fazit: Wer zwischen Achterbahn und „Airborne“ mal eine Verschnaufpause braucht, für den kann der Gang durchs „Police Department“ geeignet sein. Fünf Euro kostet ein Ticket. Herausfordernd ist das Laufgeschäft aber nicht wirklich. Wir hätten bei der Größe des Funhouse etwas mehr Abwechslung und verschiedene Schwierigkeitsgrade erwartet. Das „Police Department“ erhält mittelmäßige 4 von 10 Punkte.
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„Infinity“: Höchstes Loopingkarussell der Welt auf der Rheinkirmes
Schon von außen beeindruckt das Geschäft „Infinity“. Die Betreiber bewerben es als höchstes Looping-Karussell der Welt. 2016 feierte es Weltpremiere auf der Rheinkirmes. Auch hier geht es 65 Meter in die Höhe, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde. Schon vor dem Einsteigen kommt die Aufregung, als der Rekommandeur mehrfach darauf hinweist, dass man seine Tasche und Gegenstände, die man am Körper trägt, in die Fächer an der Plattform legen soll. „Alles fällt hier runter“, heißt es von dem Mann am Mikrofon.
Gesagt, getan: Wir geben unsere Tasche am Boden ab. Dann geht es los. Schnell werden wir in dem bequemen Sitz durch die Luft gewirbelt, immer weiter steigert das Pendel, in dem man hängt, seine Höhe und Geschwindigkeit. Dann der Höhepunkt: Die schwingende Gondel bringt die Kraft auf und überschlägt sich einmal im Gestell. „Gut, dass wir vorher unsere Taschen gelehrt haben“, denken wir uns. Wenig später ist die Fahrt vorbei.
Fazit: Das Fahrgeschäft „Infinity“ macht Spaß! Es geht auch hier hoch hinaus, ein Stehenbleiben in höchster Höhe gibt es hier jedoch nicht, also perfekt für diejenigen, die den Kick suchen, für die der „Airborne“ aber zu viel ist. Auch hier kostet der Chip acht Euro. Im Vergleich zu anderen Preisen auf der Kirmes aber in Ordnung. Für das „Infinity“ gibt‘s von uns 9 von 10 Punkte.
„Alpina-Bahn“ – die größte transportable Achterbahn der Welt
Sie ist ein echter Klassiker auf der Düsseldorfer Rheinkirmes: die „Alpina-Bahn“. Bis heute ist sie die größte und längste transportable Achterbahn ohne Loopings der Welt. Der Start in der 1000 Meter langen Bahn ist noch gemächlich. Langsam werden wir nach oben gezogen – auf bis zu 27 Meter.
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Es ist aber nur die Ruhe vor dem Sturm, wie wir schnell feststellen. Denn oben angekommen „stürzen“ wir nach wenigen Sekunden mit 80 km/h und 50 Prozent Gefälle in die Tiefe. Für einen kurzen Moment heben wir leicht aus unseren Sitzen ab, fühlen uns schwerelos. „Airtime“ nennt sich dieses Phänomen im Kirmes-Jargon. Natürlich sind wir durch die Bügel gut gesichert. Die erste Abfahrt ist definitiv die spektakulärste. Es folgen weitere Berg- und Talfahrten und schnelle Kurven. Nach rund eineinhalb Minuten ist die Fahrt vorbei. Wir sind gut durchgeschüttelt.
Fazit: Die „Alpina-Bahn“ setzt voll und ganz auf Schnelligkeit. Sie ist für diejenigen etwas, die es rasant mögen, aber ungern auf Fahrgeschäfte mit Überschlägen gehen. Einziger Minuspunkt: Die Achterbahn fährt nur eine Runde. Für sieben Euro ist es im Vergleich zu anderen Attraktionen ein recht teures Vergnügen. Wir vergeben 7 von 10 Punkte.
„Airwolf“ in Europa einzigartig: Rheinkirmes-Fahrgeschäft im Test
Weiter geht es im „Airwolf“: Zwei Plattformen im Industrie- und Spacelook, gelb und schwarz, die sich in entgegengesetzter Richtung schnell bewegen und die Fahrgäste hin- und herschütteln. Die Bewegungen des „Airwolf“ sollen echten Flugbewegungen mit freien Drehungen nachempfunden sein – somit ist jede Fahrt einzigartig.
Wir sind gespannt und sitzen alleine in eine der beiden Plattformen. Langsam geht es los und der „Airwolf“ bewegt sich. Dann wird die Fahrt immer rasanter. Es geht hin- und her, von der einen Richtung in die andere. So wirklich bequem ist die Fahrt nicht – dennoch bietet sie einen Adrenalin-Kick. Wir strengen uns an und erhaschen am höchsten Punkt den nächsten Ausblick: Dieser geht nicht so weit wie in den anderen Fahrgeschäften zuvor, schön sieht es trotzdem aus. Mehrere Minuten geht die Fahrt, bis wir wieder auf sicherem Boden ankommen – und mit etwas Magengrummeln aussteigen können.
Fazit: Wer schon immer mal in die Welt der Flugtechnik blicken wollte und magenstark ist, für den ist der „Airwolf“ genau das richtige. Sieben Euro kostet eine Fahrt – und diese geht mehrere Minuten. Von uns kriegt der „Airwolf“ auf einer Skala von 1 bis 10 8 Punkte.
Ein Rheinkirmes-Klassiker: Wildwasserbahn „Auf Manitus Spuren“
Zum Schluss geht es für uns auf die Wildwasserbahn „Auf Manitus Spuren“ – seit 2018 ein absoluter Klassiker auf der Rheinkirmes. Lange anstehen müssen wir hier – trotz Sonnenschein und Hitze – nicht. In einem der Flöße Platz genommen, geht es schnell durch einen kurzen Tunnel, der im Winnetou-Stil gestaltet ist, Lichteffekte inklusive.
Dann werden wir in dem Boot hochgezogen, oben eine Drehung und mit dem Rücken zuerst den ersten Fall herunter. Das Wasser kommt von allen Seiten, „eine angenehme Abkühlung“, denken wir uns. Dann geht es zum nächsten Fall: diesmal mit dem Gesicht nach vorne und etwas höher als noch wenige Momente zuvor. Wir fühlen uns für einen kurzen Moment schwerelos, während das Wasser von den Seiten ins Boot prescht.
Fazit: Wer es ruhiger mag, dem sei die Wildwasserbahn „Auf Manitus Spuren“ gegenüber des neuen Geschäfts „Look 360°“ ans Herz gelegt. Eine Runde kostet sechs Euro. Nicht nur als kleine Abkühlung, auch für den kurzen Nervenkitzel eignet sich die Bahn. Für die lockere Fahrt im Wasser vergeben wir 9 von 10 Punkte.
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