Düsseldorf. René Schäffer und Maike Scholz heiraten auf der Düsseldorfer Rheinkirmes. Für beide ein ganz besonderer Ort – wie das „Schicksal“ mitspielte.

Nur noch die letzten Sachen vorbereiten, den Anzug bügeln und dann kann es losgehen. René Schäffer und Maike Scholz sind aufgeregt – in wenigen Tagen werden sich die beiden das Ja-Wort geben. Und die Location, für die sie sich entschieden haben, ist eine ungewöhnliche: Die Düsseldorfer werden an dem Ort heiraten, an dem sie sich vor 12 Jahren kennengelernt haben: auf der Rheinkirmes.

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Für die beiden sei es „Schicksal“, wie René Schäffer sagt, als wir mit ihm sprechen. Seine Verlobte Maike kann aus Zeitgründen an dem Gespräch leider nicht teilnehmen – wie gut also, dass sich der 50-jährige IT-Koordinator noch so genau an das Kennenlernen erinnern kann: Am 21. Juli 2012, das weiß Schäffer noch ganz genau, sind die beiden sich zum ersten Mal begegnet. „Ich stand im Füchschen Zelt an der Theke, als Maike sich ein Bier bestellt hat und dachte mir schon ‚die ist ja ganz nett‘ und das muss sie sich wohl auch gedacht haben.“

Düsseldorfer heiraten auf Rheinkirmes: Vor 12 Jahren lernten sie sich im Füchschen Zelt kennen

Kurz haben sich die beiden aus den Augen verloren. Eine halbe Stunde später stand die 48-Jährige dann mit zwei Altbieren vor ihm und fragte „Wollt‘s n Bier?“. „Das war natürlich der perfekte Einstieg, wir kommen beide ursprünglich aus dem Ruhrgebiet. Da konnte ich ja schlecht verneinen.“ Das Eis war gebrochen – den restlichen Kirmesabend haben die beiden dann miteinander verbracht. „Am Ende haben mein Freund und ich sie und ihre Freundin noch zum Hauptbahnhof gebracht und natürlich haben wir Nummern ausgetauscht.“

„ Ich stand im Füchschen Zelt an der Theke, als Maike sich ein Bier bestellt hat und dachte mir schon ‚die ist ja ganz nett‘ und das muss sie sich wohl auch gedacht haben.“

René Schäffer wird seine Lebensgefährtin Maike Scholz auf der Rheinkirmes heiraten.

Düsseldorfer Paar heiratet auf der Rheinkirmes: „Zu unserem Jahrestag sind wir immer hingegangen“

Es dauerte nicht lange, da stand das erste Date am Rhein an. „So nahm dann alles seinen Lauf. Maike ist nach zwei Jahren dann zu mir nach Düsseldorf gezogen“, sagt der Essener, der selbst seit 26 Jahren in der Rheinstadt lebt. Seitdem seien die beiden jedes Jahr auf der Rheinkirmes gewesen. „Zu unserem Jahrestag sind wir immer hingegangen. Auf andere Feste nicht, aber Rheinkirmes-Fans sind wir geworden.“

Heiraten auf der Rheinkirmes: René Schäffer und Maike Scholz aus Düsseldorf
Heiraten auf der Rheinkirmes: René Schäffer und Maike Scholz aus Düsseldorf © Privat | Privat

Dass das Paar nach 12 Jahren Beziehung in diesem Jahr heiraten will, habe es schon im vergangenen Jahr vereinbart. „Aber wir wollten es von Anfang an klein halten im engsten Familienkreis“, so der 50-Jährige im Gespräch. Die zukünftigen Eheleute hätten viele Ideen gehabt: Auch eine Hochzeit in Hamburg stand kurzzeitig auf dem Plan, das hat leider nicht funktioniert. Dann blieb ihnen noch die Eheschließung im Standesamt in der Inselstraße. „Wir hatten einen Termin für den 11. Juli, wollten danach ins Füchschen zum Bierempfang und anschließend schön etwas essen gehen.“

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In dem Moment habe sich Schäffer schon geärgert, dass die Rheinkirmes erst einen Tag später öffnet. „Sonst hätten wir noch eine Runde auf dem Riesenrad drehen können.“ Schnell hatte der 50-jährige Kontakt zur Schausteller-Familie Bruch aufgenommen, um eine Riesenrad-Fahrt einen Tag vor offizieller Eröffnung zu planen. „Aber die Schausteller haben einen Tag vor der Kirmes frei, deshalb hat das leider nicht funktioniert, auch, wenn die Familie sehr bemüht war.“

Vor zwei, drei Wochen passierte dann das, was das Pärchen als „Schicksal“ bezeichnet: „Ich habe durch Zufall in der Zeitung gelesen, dass man in diesem Jahr wieder auf der Rheinkirmes heiraten kann.“ Prompt hatte sich das Paar beworben – und schnell die Zusage bekommen. Damit sind sie eines von drei Pärchen, die sich auf der Größten Kirmes am Rhein vermählen dürfen.

„Eine spontane Entscheidung“, sagt Schäffer und lacht. Doch für das zukünftige Ehepaar sei es genau die richtige Location. „Vorher hat uns das Besondere gefehlt. Und genau das haben wir nun. So schließt sich der Kreis.“ Acht Personen sind insgesamt bei der Trauung am Donnerstag, 18. Juli, dabei. Um 15 Uhr werden sich die beiden Düsseldorfer dann das Ja-Wort im Weintürmchen geben – direkt gegenüber von der Wildwasserbahn. „Danach geht es mit unseren Gästen natürlich in die Füchschen Alm – und eine Runde auf dem Riesenrad werden wir auch drehen.“