An den betroffenen Airports musste Lufthansa die Hälfte aller Kurz- und Mittelstreckenflüge streichen. Ab 13 Uhr wird in München gestreikt.

Frankfurt/Main. Wegen des Streiks der Flugbegleiter hat die Lufthansa am Dienstagmorgen in Frankfurt rund die Hälfte aller geplanten Kurz- und Mittelstreckenflüge gestrichen. Auch auf den Langstrecken gebe es schon „eine ganze Menge Annullierungen“, sagte Lufthansa-Sprecher Boris Ogursky.

In Frankfurt legten die Flugbegleiter die Arbeit von 6.00 Uhr morgens bis 14.00 Uhr nieder. Daher begann der Tag mit langen Schlangen an den Umbuchungsschaltern. Von und nach Berlin-Tegel fielen 20 Flüge aus. Dort wollten die Stewards und Stewardessen von 5.00 Uhr bis 13.00 Uhr streiken.


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Acht Stunden sollen die Ausstände an den beiden Flughäfen währen. Darauf folgt ab 13.00 Uhr die bislang längste Streikaktion in München – sie soll bis Mitternacht dauern. Die Lufthansa sei aber bemüht, die Auswirkungen für die Passagiere so gering wie möglich zu halten. „Die Fluggäste werden mit Getränken und Snacks versorgt und von zusätzlichen Mitarbeitern am Boden beim Umbuchen beraten“, sagte Ogursky.

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Die Flugbegleiter streiken unter anderem für höhere Löhne und gegen den Einsatz von Leiharbeit. Bereits vor offiziellem Streikbeginn waren viele Flüge der Lufthansa annulliert.

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Der Ufo-Vorsitzende Nicoley Baublies drohte mit einer flächendeckenden Ausweitung des Streiks, sollte die Lufthansa nicht zu Zugeständnissen an die Gewerkschaft bereit sein. Dem Fernsehsender N24 sagte Baublies: „Sollte diese Arroganz beibehalten werden, dann wird es jetzt aufhören mit diesen zeitlich und vor allem örtlich begrenzten Streiks. Dann werden wir in den nächsten Tagen irgendwann sagen, Deutschland steht still von null bis vierundzwanzig Uhr.“

Dagegen zeigten sich auf die Flughäfen in Nordrhein-Westfalen nur geringe Auswirkungen. In Düsseldorf sollten vier von insgesamt 670 geplanten Flügen ausfallen, wie ein Sprecher des größten nordrhein- westfälischen Airports am Dienstagmorgen sagte. Auch an den Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle wurden mehrere Flüge gestrichen, teilten die Airports auf ihren Internetseiten mit. Der Ausstand in Berlin und Frankfurt soll acht Stunden dauern. Zudem wollen die Flugbegleiter ab 13.00 Uhr bis Mitternacht in München streiken.

Am Abend hatte die Gewerkschaft zunächst Berlin und Frankfurt im Abstand von einer Stunde bekanntgegeben. Der Münchner Streik wurde am Morgen angekündigt. „Uns fehlt jedes Verständnis dafür, dass man sich hier über die Nacht so austobt auf dem Rücken der Fluggäste. Das ist das alles nicht mehr lustig“, sagte ein weiterer Lufthansa-Sprecher.

Mit Material von dpa