Da es keine Staatsbürgschaften aus dem Deutschlandfonds für Opel gibt, loten Unternehmen, Bundesländer und Kanzlerin nun andere Möglichkeiten aus.

Berlin. Der angeschlagene Autobauer Opel braucht für seine Sanierung noch 800 Millionen Euro. Diese Summe „müssen wir noch finden“, sagte ein Sprecher des Unternehmens in Rüsselsheim.

Dabei wolle Opel alle Möglichkeiten klären: Die vier Bundesländer mit Opel-Standort hatten am Donnerstag ihre Hilfe angeboten, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte einen Antrag auf Forschungsgelder angeregt, und mit den Regierungen von Polen und Österreich ist Opel auch noch im Gespräch, wie der Sprecher erläuterte. Eine weitere Möglichkeit seien Kredite der Europäischen Investitionsbank (EIB).

Es gehe um einen „Finanzierungsbedarf“ Opels, sagte der Sprecher. Dies könnten Kredite, Bürgschaften oder Mittel aus der Forschungsförderung sein. „Wir versuchen zu eruieren, welche Möglichkeiten es gibt.“

Insgesamt braucht Opel für seine Sanierung 3,3 Milliarden Euro. 1,9 Milliarden Euro gibt der Mutterkonzern General Motors (GM), 600 Millionen Euro sichern laut dem Sprecher Großbritannien und „im Prinzip“ Spanien mit Bürgschaften ab. Somit verblieben die genannten 800 Millionen Euro.

Das „kurzfristig bestehende Insolvenzrisiko“ sei mit der Zusage von GM Anfang des Jahres ausgeschlossen. „Es ist nicht so, dass hier morgen die Lichter ausgehen“, sagte der Sprecher. Dennoch dürfe das Thema nicht auf die lange Bank geschoben werden – „in erster Linie, um in Ruhe arbeiten zu können“.

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hatte den Antrag Opels auf Bürgschaften aus dem Deutschlandfonds abgelehnt. Merkel sagte zunächst, das letzte Wort in Sachen Opel sei noch nicht gesprochen, bestätigte das Nein dann aber einen Tag später. Betriebsrat und IG Metall kritisierten dies scharf: In einem am Freitag verschickten Brief werfen sie der Kanzlerin vor, Opel erhalte „aus Koalitionsräson“ keine Bürgschaften des Bundes, zitierte „Handelsblatt Online“. Die Beschäftigten würden mit ihren Sorgen und Nöten im Regen stehen gelassen.