Huber kritisiert die Entscheidung der schwarz-gelben Bundesregierung, keine Staatsbürgschaften für Opel-Kredite zu gewähren.

Hamburg/Frankfurt/Main. Vertreter der Landesregierung von Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wollen sich am Dienstag in Frankfurt zur Abstimmung über mögliche Hilfen bei der Sanierung des Rüsselsheimer Autobauers Opel treffen. Hessen sei gebeten worden, das Verfahren weiter zu koordinieren, sagte Regierungssprecher Dirk Metz (CDU) am Sonnabend beim Landesparteitag der Union im nordhessischen Willingen und bestätigte damit einen Bericht der „Berliner Zeitung“.

Bei dem Treffen geht es der Zeitung zufolge darum, Wege für ein koordiniertes Vorgehen der Länder mit den Opel-Werken zu finden. Auch Ed Whitacre, Chef der Opel-Mutter General Motors, solle in den nächsten Tagen unmittelbar in die Gespräche eingebunden werden.

Hessen will in der Frage möglicher Bürgschaften für den Autobauer Opel aber nicht gemeinsam mit den anderen Standortländern verhandeln. Bei einer Landesbürgschaft gehe es um hessische Steuergelder, so dass ausschließlich geprüft werden müsse, welche Restrukturierungsmaßnahmen am Standort Rüsselsheim anstehen, hatte Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) am Freitag gesagt. „Die Probleme in Kaiserslautern, Eisenach und Bochum sind ganz andere als in Rüsselsheim.“

IG-Metall-Chef Berthold Huber forderte unterdessen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) neue Gespräche über die Zukunft des Autoherstellers. „Die Bundeskanzlerin muss jetzt alle Akteure, Opel, Arbeitnehmer, Länder, den Wirtschaftsminister, an einen Tisch holen, um eine Lösung für Opel und die Opelaner zu finden“, sagte Huber im einem Interview mit dem Hamburger Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Zugleich kritisierte Huber die Entscheidung der schwarz-gelben Bundesregierung, keine Staatsbürgschaften für Opel-Kredite zu gewähren. Wer Arbeitsplätze und industrielle Wertschöpfung leichtfertig und aus ideologischer Engstirnigkeit über die Wupper gehen lassen wolle, „ist eine Gefahr für den Industriestandort Deutschland“.