Neben den Bürgschaften wolle Arcandor auch auf einen Kredit aus dem Programm der KfW zurückgreifen. Arcandor-Chef Eick sagte, die Firma wolle aber „nichts geschenkt“ haben.

Düsseldorf. Der angeschlagene Handels- und Tourismuskonzern Arcandor braucht öffentliche Bürgschaften in Höhe von 650 Millionen Euro sowie Kredite der staatlichen KfW, um seine Finanzierung zu sichern. Ein Antrag für die 650 Millionen Euro aus dem von der Bundesregierung aufgelegten Deutschlandfonds werde „über die Hausbanken für Ende kommender Woche“ angestrebt, erklärte Arcandor. Neben den Bürgschaften wolle Arcandor auch auf einen Kredit aus dem Sonderprogramm der staatlichen Förderbank KfW zurückgreifen. Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick sagte, das Unternehmen wolle „nichts geschenkt“ haben. Vielmehr solle durch die Bürgschaft die derzeit „mangelnde Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte“ ausgeglichen werden.

Arcandor verhandelt seit Wochen mit seinen Hausbanken über die Refinanzierung einer Kreditlinie von rund 650 Millionen Euro. Öffentliche Garantien würden diese Gespräche erleichtern, hatte es bereits in Finanzkreisen geheißen.

Arcandor-Chef Eick hatte darüber hinaus angekündigt, der Konzern benötige in den kommenden fünf Jahren bis zu 900 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln für seine Restrukturierung. Mit den Hauptaktionären würden Gespräche über eine Kapitalerhöhung geführt. Am Sonntag will der Aufsichtsrat in einer Sondersitzung über Eicks Pläne beraten.