Zwischen den Karstadt-Investor Berggruen und Highstreet besteht zwar eine grundsätzliche Einigung. Doch müssen alle Gläubiger zustimmen.
In den festgefahrenen Verhandlungen zwischen dem Karstadt-Käufer Nicolas Berggruen und dem Vermieter-Konsortium Highstreet soll jetzt die Politik eingreifen. „Wir wollen, wenn es nicht weitergeht, in den nächsten Tagen die deutsche Regierung ansprechen, damit sie als Vermittler auf die Verantwortlichen einwirkt“, sagte der US-deutsche Investor Nicolas Berggruen dem „Handelsblatt“.
Auch die Politik müsse ein Interesse daran haben, Karstadt zu retten: „Immerhin stehen 25.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel - und viele deutsche Innenstädte“, sagte Berggruen. Es müsse jemand „für Karstadt aufstehen. Das kann am Ende des Tages nur die Politik sein.“
Zwischen Berggruen und Highstreet gibt es zwar seit zehn Tagen eine grundsätzliche Einigung über die Mietkonditionen - zustimmen müssen aber noch die Gläubiger des Highstreet-Konsortiums. Berggruen hatte Highstreet ein Ultimatum bis Dienstag um Mitternacht gestellt, diese Gläubiger zu einer Sondersitzung einzuladen. „Das Pokerspiel muss aufhören“, forderte Berggruen im „Handelsblatt“.
Berggruen hatte Anfang Juni den Kaufvertrag für die insolvente Warenhauskette unter der Bedingung unterschrieben, dass die Mieten reduziert oder nicht so stark wie vereinbart angehoben werden. Dem Berggruen-Verhandlungspartner Highstreet gehören 86 der bundesweit 120 Karstadt-Häuser. Hinter dem Highstreet-Konglomerat stehen unter anderem die US-Bank Goldman Sachs und die Deutsche Bank.
Berggruen ist laut „Handelsblatt“ bereits mit Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) im Gespräch. Beide sollen demnach Einfluss auf den Deutschland-Chef von Goldman-Sachs, Alexander Dibelius, und auf Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann geltend machen.