Die Eigentümer des Traditionsunternehmens drücken offenbar aufs Tempo. TUI möchte die Hälfte seiner Anteile noch vor Ostern verkaufen.
Hamburg. Die Börsenpläne der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd werden einem Zeitungsbericht zufolge konkreter. Die beratenden Investmentbanken hätten sich auf den 15. April als vorläufiges Zieldatum für den Börsengang des weltweit fünftgrößten Containerschiff-Reeders geeinigt, berichtete die „Financial Times Deutschland“ am Freitag. Das wäre noch knapp vor den Osterferien. „Die Eigentümer drücken aufs Tempo“, zitierte das Blatt einen Verhandlungsteilnehmer. Bislang war ein Börsengang noch vor dem Sommer in Aussicht gestellt worden. Allerdings war aus dem Umfeld der Planungen erst kürzlich verlautet, dass die Eigentümer Hapag-Lloyd noch vor Ostern an die Börse bringen wollen.
Europas größter Reisekonzern TUI hält 49,8 Prozent an Hapag-Lloyd und will sich von etwa der Hälfte seines Anteils trennen. Die übrigen 50,2 Prozent gehören einem Konsortium, an dem die Stadt Hamburg und der Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne (Kühne + Nagel) maßgeblich beteiligt sind. Der Börsenwert Hapag-Lloyds wird auf mehrere Milliarden Euro geschätzt.
Allerdings gibt es der Zeitung zufolge derzeit unter den Eigentümern noch Diskussionen über die Details der Börsenpläne. So wolle Hamburg sich beispielsweise maßgeblichen Einfluss sichern, um den Verbleib der Konzernzentrale in der Hansestadt zu garantieren. Debattiert wird etwa, dies in die Satzung zu schreiben und eine Änderung nur durch eine hohe Mehrheit auf der Hauptversammlung von etwa 75 Prozent zu ermöglichen. Dies könnte allerdings die Attraktivität der Aktie schmälern. Unsicher sei derzeit auch noch die Höhe des Anteils, der im ersten Schritt an der Börse verkauft werden solle. Derzeit gelte ein Paket von 35 bis 40 Prozent als wahrscheinlich, das fast komplett von TUI kommen solle.