Das Votum des Aufsichtsrats der Reederei Hapag Lloyd ist klar: Die Staatsbürgschaft über 1,2 Milliarden Euro wird nicht mehr gebraucht.

Hannover. Der Hapag-Lloyd-Aufsichtsrat hat den Weg für eine Neufinanzierung der Container-Reederei freigemacht. Das Aufsichtsgremium des Unternehmens, an dem der Touristikkonzern Tui noch mit gut 43 Prozent beteiligt ist, habe der Neuordnung der Finanzierung zugestimmt, teilte die Tui AG mit.

Hapag-Llyod will jetzt eine Anleihe platzieren und bei den Banken eine Kreditlinie suchen. Als Voraussetzung werde die gewährte Staatsbürgschaft über 1,2 Milliarden Euro zurückgegeben, hieß es.

Über diese Schritte war bereits längere Zeit spekuliert worden. Die nicht in Anspruch genommene Staatsbürgschaft nicht mehr benötigt, weil die Geschäfte nach der Wirtschaftskrise wieder besser laufen. Die Neuordnung der Finanzen gilt als Voraussetzung für den endgültigen Ausstieg der Tui aus der ehemaligen Tochter.

Zur Zukunft der Beteiligung, die Tui-Chef Michael Frenzel gerne loswerden will, hieß es am Mittwoch: „TUI wird unverändert eine bestmögliche Verwertung ihres Investments in Hapag-Lloyd anstreben und weiterhin alle Optionen für einen Ausstieg aus der Containerschifffahrt prüfen.“

Tui habe zudem unverändert das Recht, ihre Beteiligung an Hapag-Lloyd dem Albert Ballin-Konsortium anzudienen, das bereits knapp 57 Prozent der Anteile hält. Hapag-Lloyd war durch die Schifffahrtskrise in große Schwierigkeiten geraten und musste in einer gemeinsamen Aktion der Stadt, mehrerer Hamburger Unternehmen und des Spediteurs Klaus- Michael Kühne mit Milliardenaufwand gerettet werden.