Verband sieht sich von Wirtschaftsbehörde zu spät über Hafenpläne informiert. Im Mittelpunkt der Kritik steht der Wirtschaftssenator.
Hamburg. Im Streit um den Hafenentwicklungsplan hat der Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) jetzt Wirtschaftssenator Ian Karan (parteilos) scharf angegriffen. Das Präsidium des Verbandes und der Hafenrat werfen dem Senator vor, nicht die Wahrheit zu sagen. Dabei geht es darum, ab wann der Verband bei der Vorbereitung des Hafenentwicklungsplans mitreden konnte. Der Entwurf sei mit einem Schreiben vom 5. Januar zugeleitet worden, heißt es in einem gestern vorgelegten Papier. "Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Unternehmensverband Hafen Hamburg zu keinem Zeitpunkt in die Erarbeitung des Hafenentwicklungsplanes einbezogen worden."
Die Behörde wies die Darstellung zurück. "Es ist falsch, dass der Verband erst im Januar an den Planungen beteiligt wurde", sagte Susanne Meinecke, die Sprecherin von Karan. Dazu verweist die Hamburg Port Authority (HPA) auf ein Schreiben vom 26. April an den UVHH. Darin heißt es: "Ihre Institution möchte die HPA in die Erarbeitung des Planes einbeziehen."
Problematisch sieht der UVHH auch die persönliche Kritik an Verbandspräsident Klaus-Dieter Peters. Nachdem die ablehnende Haltung zum Hafenentwicklungsplan in der Öffentlichkeit bekannt geworden war, hatte Karan Peters vorgeworfen, dem Hafen, den Unternehmen und der ganzen Stadt einen "Bärendienst" erwiesen zu haben. Die "Stellungnahmen des Unternehmensverbandes stellen keine persönlichen Stellungnahmen der unterzeichnenden Präsidiumsmitglieder dar", stellt der UVHH dazu klar.
Beide Seiten wollen nun aber wieder aufeinander zugehen. "Das Thema Hafen ist zu wichtig, um Zeit zu vergeuden", sagte Karan. Der UVHH regt an, zu einer "inhaltlichen Auseinandersetzung zurückzukehren".