Apple-Chef Tim Cook stellt in San Francisco den neuen Tabletcomputer vor. Trotz besserer Ausstattung bleiben die Preise für das iPad 3 stabil.
San Francisco. Das Rätselraten hat ein Ende. Am Mittwoch lüftete Apple in San Francisco das Geheimnis um die dritte iPad-Generation. Mit dem neuen Tabletcomputer sendet der US-Konzern ein klares Signal an Rivalen wie Amazon oder Samsung: Das iPad soll der König im schnell wachsenden Tabletmarkt bleiben.
Das neue iPad hat ein drastisch verbessertes Display, einen schnelleren A5X-Prozessor, LTE-Datenturbo, das den bisherigen UMTS-Funk um Längen schlägt - und obendrauf eine Kamera, die Video in voller HD-Auflösung aufnehmen kann. Das Gerät hat einen Vierkern-Grafikchip, dazu eine Sprachsteuerungsfunktion auf Englisch, Deutsch, Französisch und Japanisch. Die Batterielaufzeit soll zehn Stunden betragen. Wie schon beim iPhone spricht Apple von einem "Retina Display", bei dem das menschliche Auge auf einer bestimmten Entfernung keine Bildpunkte mehr erkennen kann.
+++ Apple will Vormacht bei den Tablet-PCs verteidigen +++
Die Auflösung beträgt 2048 zu 1536 Pixel - deutlich mehr als bei einem HD-Fernseher. Der neue Flachmann ist leicht dicker als sein Vorgänger: 9,4 statt 8,8 Millimeter und wiegt jetzt 640 statt 600 Gramm. Die Vorstellung des iPad überließ Konzernchef Tim Cook Marketingchef Phil Schiller. Cook selbst zeigte in San Francisco die neue Version der Wohnzimmerbox AppleTV (99 Dollar), die jetzt Videos in der vollen HD-Auflösung von 1080 Zeilen auf den Fernseher bringen kann.
+++ Das Imperium Apple +++
Für Cook ist der Auftritt in San Francisco die zweite große Produktvorstellung nach dem Aufstieg an die Apple-Spitze. Im vergangenen Oktober hatte Cook einen Tag vor dem Tod des Konzerngründers Steve Jobs das iPhone 4S präsentiert. Die Frage, ob das neue Gerät nun iPad 3 oder etwa iPad HD heißen würde, lässt er unbeantwortet und spricht nur von dem "neuen iPad". Der Verkaufsstart in Deutschland ist am 16. März. Das neue iPad soll in den USA wie die Vorgänger ab einem Preis von 499 Dollar zu haben sein. In Deutschland koste die günstigste Version des Tablets 479 Euro, sagte Apple.
Die Vorgängerversion iPad 2 soll in Deutschland ab sofort für 399 Euro erhältlich sein und so günstigeren Konkurrenztablets Paroli bieten. Der Konzern hat seit der Markteinführung im April 2010 mehr als 55 Millionen iPads verkauft. Experten gehen davon aus, dass Apple seinen Marktanteil beim Tablet-Absatz in diesem Jahr von 62 auf 70 Prozent erhöhen wird.
Mit Material von dpa