Die Erfoglsgeschichte der Kalifornier geht weiter. Erstmals kostet eine Aktie mehr als 500 Dollar. Hoffnung auf ein neues iPad und iPhone.

New York. Apple ist so viel wert wie noch nie. Der anhaltende Erfolg von iPhone-Handy, iPad-Tablet und Mac-Computern hat die Aktie des Elektronikkonzerns am Montag im frühen New Yorker Handel erstmals über die Marke von 500 Dollar (378 Euro) getrieben. Das Unternehmen ist damit nun insgesamt 467 Milliarden Dollar schwer. Kein anderer Konzern auf der Welt bringt mehr auf die Waage.

Apple ist seit Jahren eine Erfolgsgeschichte. Daran hat auch der Tod von Steve Jobs im Oktober nichts geändert. Im Gegenteil: Dank der noch von Jobs auf den Weg gebrachten Erfolgsprodukte iPad 2 und iPhone 4S war der Gewinn im Weihnachtsquartal auf unglaubliche 13,1 Milliarden Dollar hochgeschossen.

Bei seinem grandiosen Lauf hatte Apple nicht nur den über Jahre teuersten aller Weltkonzerne überholt, den US-Ölmulti ExxonMobil (397 Mrd Dollar). Apple ist mittlerweile auch mehr wert als Microsoft (258 Mrd Dollar) und Google (199 Mrd Dollar) zusammen. Wertvollstes börsennotiertes Unternehmen in Deutschland ist Siemens mit umgerechnet rund 90 Milliarden Dollar.

Alleine am Montagmorgen ging die Apple-Aktie um weitere zwei Prozent nach oben auf zwischenzeitlich bis zu 503,83 Dollar. Grund sind offenbar bevorstehende Neuankündigungen: In der vergangenen Woche hatte das einflussreiche Technologieblog „All Things Digital“ unter Berufung auf eingeweihte Personen berichtet, dass die nächste Generation des iPad im März vorgestellt werde. Das neue Modell des Tabletcomputers soll vor allem ein hochauflösenderes Display haben. Auch ein neues iPhone ist in der Mache.

Produziert werden dürften die Geräte weiterhin vom chinesischen Auftragsfertiger Foxconn, dem größten Elektronikproduzenten der Welt. Foxconn hatte allerdings im Jahr 2010 Negativschlagzeilen mit einer Selbstmord-Serie unter seinen Mitarbeitern gemacht. Das hatte auch Apple viel Kritik eingebracht.

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Der neue Apple-Chef Tim Cook geht deutlich offener mit dieser Kritik um als Steve Jobs – deshalb bekommen Foxconn und andere Auftragsfertiger in der nächsten Zeit auch Besuch von einem Team der US-Arbeitsrechtsorganisation FLA. Apple war im Januar als erster Technologiekonzern überhaupt der Fair Labor Association (FLA) beigetreten und hatte zudem eine Liste seiner Zulieferer veröffentlicht.

Am Montag habe es die erste Inspektion gegeben, teilte Apple mit. Auf dem Plan stand ein Besuch auf dem riesigem Produktionsareal von Foxconn im chinesischen Shenzhen. „Wir sind der Überzeugung, dass die Beschäftigten überall auf der Welt ein Recht auf ein sicheres und faires Arbeitsumfeld haben“, sagte Cook.

Die Nichtregierungsorganisation FLA hat sich auf die Fahnen geschrieben, für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen. Die FLA wurde beispielsweise schon für den deutschen Sportartikelkonzern Puma tätig und deckte auf, dass Mitarbeiter bei einem beauftragten kambodschanischen Schuhhersteller giftigen Chemikalien ausgesetzt waren. Puma drängte anschließend nach eigenen Angaben darauf, dass die Mitarbeiter besser geschützt werden.

Im Falle von Apple wollen die Kontrolleure Tausende Beschäftigte nach ihren Arbeits- und Lebensbedingungen befragen – angefangen von der Gesundheitsversorgung über die Sicherheit am Arbeitsplatz bis hin zur Bezahlung. Apple versicherte, die Kontrolleure bekämen freien Zugang zu Fabriken, firmeneigenen Unterkünften und Dokumenten. Das hätten die asiatischen Partner zugesagt.

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„Die laufenden Inspektionen sind beispiellos in der Elektronikbranche“, sagte Apple-Chef Cook. Ein erster Bericht soll Anfang März veröffentlicht werden. Dann wird auch die Vorstellung des iPad 3 erwartet.

Klage abgewiesen - Samsung darf weiter Tablets verkaufen

Im Dauerclinch zwischen den Software-Giganten Apple und Samsung haben die Kalifornier vor dem Landgericht Düsseldorf eine Niederlage erlitten. Apple wollte dem Konkurrenten per richterlichem Eilantrag verbieten, seinen Tablet-PC "Galaxy Tab 10.1 N" in Deutschland und Europa zu verkaufen. Begründet hatten die Amerikaner ihre Klage mit dem eingetragenen europäischen Designrecht. Die Richter lehnten nach Prüfung der Vorwürfe einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht ab. Auch die Schutzrechte wurden nach Auffassung des Gerichts nicht verletzt. Apples "iPad" und das "Galaxy Tab 10.1 N" seien gleichwertige Konkurrenzprodukte.

Das "Galaxy Tab 10.1 N war auf den Markt gekommen, nachdem Apple im vergangenen Jahr ebenfalls vor dem Landgericht Düsseldorf mit der gleichen Klage Recht bekommen hatte. Daraufhin mussten die Koreaner einige Formfaktoren ihres Tablets verändern - so hob man unter anderem den Samsung-Schriftzug auf der Vorderseite deutlicher hervor. Das nun gesprochene Urteil ist allerdings nicht mehr als ein Teilerfolg für den Apple-Konkurrenten. Denn im September dieses Jahres beginnt nach dem nun entschiedenen Eilverfahren die Hauptverhandlung, in der Apple gegen gleich fünf verschiedene Samsung-Tablets vorgeht.

Wieder schädliche Apps im Android Market

Auf der Software-Plattform für das Google- Betriebssystem Android sind nach einem Bericht wieder bösartige Apps aufgetaucht. Es handle sich um Anwendungen, die in der Vergangenheit bereits wegen ihrer schädlichen Funktionen entfernt worden seien und nun in leicht modifizierter Form im Android Market stünden, teilte der Antivirus-Anbieter GData am Montag in Bochum mit. Google erklärte lediglich, sich nicht zu einzelnen Anwendungen zu äußern.

Nach dem Bericht von GData handelt es sich um simple Programme: Das eine lässt ein Horn ertönen (Airhorn), das andere macht das Smartphone zur Taschenlampe (Flashlight). Nach der Installation seien die Anwendungen in der Lage, persönliche Daten wie Kontakte oder die eindeutige IMEI-Nummer des Gerätes unverschlüsselt an die Kriminellen zu senden, berichtete GData. Die Apps seien weitgehend identisch mit schädlichen Programmen, die Google bereits vor geraumer Zeit gelöscht habe – abgesehen vom leicht veränderten Logo und der Einfügung eines Lizenzvertrages, der die Funktionen beschreibt.

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Entwickler können ihre Apps in den Android Market laden, ohne dass Google sie überprüft. Daher sind schon mehrfach börsartige Programm in Umlauf gekommen. Das Unternehmen verweist allerdings darauf, dass im vergangenen Jahr die Zahl der Downloads von schädlichen Apps deutlich zurückgegangen sei. Es rät Nutzern, von der Installation von Programmen die eingeforderten Berechtigungen sowie die Bewertungen genau anzuschauen. Seit kurzem soll ein System namens Bouncer (Türsteher) schädliche Apps ausfiltern. (dpa/abendblatt.de)