Experten der EU haben die Gespräche über Arbeitskosten verschoben. Ministerpräsident Papademos hofft dennoch auf baldige Umschuldung.

Athen. Das für Dienstag geplante Treffen mit dem griechischen Arbeitsminister Andreas Loverdos wurde von den internationalen Schuldeninspektoren von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) verschoben. Das Treffen solle nun zu einem späteren Zeitpunkt in dieser Woche stattfinden, teilte das Arbeitsministerium in Athen mit. Bei den Gesprächen sollte über Wege beraten werden, die Arbeitskosten im Land zu reduzieren.

Griechische Gewerkschafter, Arbeitgeber und politische Parteien haben sich gegen Vorschläge gestellt, die Arbeitskosten durch eine drastische Senkung des Mindestlohns und der Löhne im Privatsektor zu reduzieren. Eine Arbeitsreform ist Teil der dringlichen Verhandlungen zwischen Athen und internationalen Kreditgebern über ein zweites Rettungspaket im Umfang von 130 Milliarden Euro.

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Eine Einigung zwischen den Inspektoren und dem Arbeitsministerium steht im engen Zusammenhang mit den Gesprächen zwischen privaten Gläubigern und der griechischen Regierung über einen Schuldenschnitt im Umfang von 100 Milliarden Euro.

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Er hoffe, dass noch in dieser Woche eine Einigung über den Schuldenschnitt erzielt werde, sagte der griechische Ministerpräsident Lukas Papademos am Dienstag in Brüssel. „Um die Verhandlungen abzuschließen, müssen wir uns bei schwierigen Themen einigen. Der Zeitrahmen ist eng“, sagte Papademos. „Aber wir konzentrieren uns völlig auf unser Ziel, die Verhandlungen bis zum Ende der Woche erfolgreich abzuschließen.“ (dapd/abendblatt.de)