Die verhandlungen über den Schuldenschitt gehen weiter – Zinssatz für neue Anleihen ist weiter umstritten. Troika prüft Reformschritte.
Athen. In Athen gehen die am vergangenen Freitag unterbrochenen Verhandlungen über den dringend nötigen freiwilligen Schuldenschnitt von rund 100 Milliarden Euro in eine neue Runde. Der Chef des Internationalen Bankenverbandes IIF, Charles Dallara, werde die Gespräche fortsetzen, bestätigte am Mittwoch ein Sprecher des Finanzministeriums in Athen. Umstritten sei nach wie vor vor allem der Zinssatz der neuen Anleihen, die nach einer Einigung die alten ersetzen sollen. Die Gläubiger seien bereit, bei fünf Prozent zuzustimmen. Athen hatte vier Prozent ins Spiel gebracht, wichtige Geldgeber wollen drei Prozent erreichen.
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Den teilweisen Schuldenerlass für Athen sollen private Gläubiger wie Banken, Versicherungen und Hedge-Fonds freiwillig schultern. Zugleich ist ihr Engagement ein entscheidender Baustein für das zweite, 130 Milliarden Euro schwere Hilfsprogramm für Griechenland. Doch vor allem Hedge-Fonds sollen sich Berichten zufolge weigern, bei dem Schuldenschnitt mitzumachen. Geplant ist ein Verzicht in Höhe von 50 Prozent.
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Die Zeit wird immer knapper. Bis zum 23. Januar soll eigentlich das Rahmenabkommen mit den Banken stehen, damit die Eurogruppe und danach der EU-Gipfel Ende Januar Grünes Licht geben können. Sollte ein unerwartetes Problem auftreten, könnte Griechenland am 20. Marz die nächste Rate seiner Schuldentilgung nicht zahlen und pleite gehen.
In Athen befindet sich auch die sogenannte Troika – Experten der EU, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) – die die Fortchritte beim der Umsetzung des griechischen Reformprogramms prüfen. Mit Ergebnissen wird in der nächsten Woche gerechnet. Die Experten prüfen in regelmäßigen Abständen, welche Fortschritte Athen bei der Umsetzung der Auflagen für die internationalen Kredithilfen gemacht hat. Davon hängt die Auszahlung der nächsten Tranche aus dem Hilfspaket ab. (dpa/abendblatt.de)