Katharina Wagner trauert: Die Chefin der Bayreuther Festspiele musste als Beifahrerin mit ansehen, wie ihr bester Freund Stefan Müller am Steuer seines Autos einen Herzinfarkt erlitt und starb.
Bayreuth. Katharina Wagner, die Müller seit der Schule kannte, sei es gelungen, den Wagen auf der Autobahn 9 Berlin-Nürnberg zum Stehen zu bringen. Danach habe sie vergeblich versucht, den 32- Jährigen wiederzubeleben, sagte Festspielsprecher Peter Emmerich am Freitag. Er bestätigte damit einen Bericht von "inFranken.de", dem Internetportal der Zeitung "Fränkischer Tag". Stefan Müller war seit einigen Jahren der Syndikus der Bayreuther Festspiele. Die 30-jährige Festspielchefin sei nicht verletzt worden, sagte Emmerich. Sie trauere aber sehr um ihren besten Freund.
Das Unglück habe sich am Donnerstag kurz nach Mitternacht auf der Höhe des Autobahndreiecks Bayerisches Vogtland bei Hof ereignet. Müller und Wagner seien auf dem Weg von Berlin nach Bayreuth gewesen. Wie die 30-jährige Urenkelin des Komponisten Richard Wagner den Wagen zum Stehen brachte, daran könne sie sich nicht mehr erinnern. Am Freitag habe die Festspielleiterin bereits wieder Arbeitstermine wahrgenommen, sagte Emmerich.
Er sprach von einem "tragischen und unfassbaren Geschehen". Der Bayreuther Rechtsanwalt hatte seit einigen Jahren für die Festspiele gearbeitet. "Er hat viel für unsere Belange getan", sagte Emmerich. Ins Rampenlicht der Öffentlichkeit trat Müller vor allem, als er in der Nachfolgediskussion um die Leitung der Festspiele den langjährigen Festspielchef Wolfgang Wagner (89) im Stiftungsrat vertrat. Müller war maßgeblich an der Rücktrittserklärung Wagners Ende April beteiligt. Ende August gab der gesundheitlich angeschlagene Wagner die Leitung der Festspiele dann endgültig ab. Am 1. September wurden seine Töchter Katharina Wagner (30) und Eva Wagner-Pasquier (63) zu seinen Nachfolgerinnen gewählt.