Steuerzahler sollten nicht gezwungen sein, die Kosten für die Wiederherstellung der Golfregion zu tragen, meint die US-Regierung.
Washington. Die US-Regierung hat den britischen Energiekonzern BP wegen der Ölpest im Golf von Mexiko auf Schadenersatz verklagt. Die Klage legt BP und acht weiteren Unternehmen zur Last, durch „die Verletzung von Sicherheits- und Betriebsbestimmungen“ zur Explosion der Förderplattform „Deepwater Horizon“ im April beigetragen zu haben, wie Justizminister Eric Holder am Mittwoch in Washington mitteilte.
„Wir wollen beweisen, dass diese Verstöße die massive Ölpest verursacht oder zu ihr beigetragen haben“, sagte Holder weiter. In dem Verfahren solle das Bundesgericht in New Orleans die zivilrechtliche Verantwortung der beklagten Konzerne für das Umweltdisaster feststellen.
Der Schadenersatz solle für den Einsatz der Behörden, für wirtschaftliche Folgeschäden und für Umweltschäden gezahlt werden, sagte Holder. In der Klageschrift macht die US-Regierung geltend, dass BP und andere Unternehmen das Bohrloch vor der Explosion der Förderplattform nicht hinreichend gesichert hätten. Zudem sei das Bohrloch nicht in erforderlichem Maße überwacht worden. Die von den Betreibergesellschaften eingesetzten Geräte und Materialien seien nicht optimal gewesen.
Nach der Explosion am 20. April waren gut fünf Millionen Barrel Öl in den Golf von Mexiko geflossen. Es war die größte Ölpest in der Geschichte der USA. Nach Angaben von Justizminister Holder soll die Schadenersatzklage sicherstellen, dass „die amerikanischen Steuerzahler nicht gezwungen sind, die Kosten für die Wiederherstellung der Golfregion zu tragen“. Er ließ durchblicken, dass er mit einem langen Verfahren rechnet.