Der isländische Frachter “Godafoss“ war unterwegs nach Schweden. Aus noch unbekannter Ursache lief er auf Grund. Das Öl bedroht ein Naturreservat.
Oslo. Öl von einem havarierten Frachter bedroht norwegische Seevogelreservate am Skagerrak. Wie der Rundfunksender NRK am Freitag berichtete, erreichte das Schweröl aus zwei leckgeschlagenen Tanks die Inseln Akerøya sowie Asmaløy. Sie gehören zum einzigen maritimen Nationalpark Norwegens, dem Ytre Hvaler. Dort war das isländische Containerschiff "Godafoss“ am Vorabend auf Grund gelaufen. In einem Wettlauf mit der Zeit versuchten Spezialisten aus Norwegen und Schweden, eine Ausbreitung der Ölpest durch Abpumpen von Öl und das Auslegen von Sperrringen zu verhindern. Erst nach knapp 20 Stunden teilten die Behörden mit, dass kein weiteres Öl mehr aus dem Schiff entweichen könne. Unklar blieb dabei zunächst, wie viel von den insgesamt 800 Tonnen Öl aus den lecken Tanks ins Wasser gelaufen waren und Richtung Land treiben konnten.
Eine Sprecherin der Umweltorganisation WWF sprach von einer „drohenden Katastrophe“ für das Naturschutzgebiet in dem ökologisch sensiblen Schärengebiet. Dort halten sich nach WWF-Angaben tausende Seevogelarten auf, darunter auch 220 als bedroht eingestufte.
Der mit 439 Containern beladene Frachter war auf dem Weg vom norwegischen Frederiksstad nach Helsingborg in Schweden. Er lief am Donnerstagabend aus noch unbekannter Ursache auf Grund. Die 14-köpfige Besatzung blieb unverletzt und konnte an Bord bleiben.