Vier Monate nach der Explosion der “Deep Water Horizon“ ist die Olquelle noch immer nicht endgültig versiegelt. Jetzt hat BP eine neue Idee.
BP will die endgültige Versiegelung der vor gut vier Monaten leckgeschlagenen Ölquelle im Golf von Mexiko mit einer Planänderung beschleunigen. Statt eines erneuten Versuchs, weiteren Zement in das inzwischen provisorisch verschlossene Ölfeld zu pumpen, solle nun eine neue Abdichtungsvorrichtung über dem Bohrloch in rund 1500 Meter Tiefe angebracht werden, teilte der britische Konzern am Freitag mit.
So könnten die Arbeiten an der Entlastungsbohrung schneller fortgesetzt werden. Der Einsatzleiter der US-Regierung im Kampf gegen die schwerste Ölkatastrophe in der amerikanischen Geschichte, Thad Allen, stimmte dem Plan zu. Einen neuen Zeitrahmen nannte BP nicht. Nach den ursprünglichen Plänen hätte sich die Fortsetzung der Entlastungsbohrung bis Ende September oder Anfang Oktober hinziehen können.
Allen erklärte, die neue Vorrichtung werde dazu beitragen, dass das Ölfeld einem größeren Druck bei der Entlastungsbohrung standhalte. Mitte Juli hatte BP über dem leckgeschlagenen Bohrloch eine riesige Stahlkappe angebracht und damit das Austreten des Öls in den Golf von Mexiko beendet. Anfang August konnte der Konzern dann das Bohrloch mit Schlamm und Zement abdichten.
Mit der neuen Bohrung soll die Ölquelle 4000 Meter unter dem Meeresgrund auch von unten auf diese Weise verschlossen werden. Nach dem Untergang der Plattform „Deepwater Horizon“ am 20. April waren bis dahin aber mehr als vier Millionen Barrel Öl ins Meer geflossen.