Medienberichten zufolge will der wegen der Ölpest angeschlagene und stark in die Kritk geratene Ölkonzern BP die Tochter Aral verkaufen.
Düsseldorf. Seit der Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko hat das Ansehen und auch der Marktwert des britischen Öl-Konzerns BP an der Börse stark gelitten. Jetzt will das stark angeschlagene Unternehmen einem Magazinbericht zufolge die deutsche Tochter Aral verkaufen. Das berichtete die „Wirtschaftswoche“ unter Berufung auf beteiligte Investmentbanker am Sonnabend.
Demnach soll Aral mit seinen gut 2.500 Tankstellen in Deutschland gut 2 Milliarden Euro kosten. Als mögliche Käufer würden der französische Mineralölkonzern Total, der europäische Tankstellenverbund Avia und der russische Ölkonzern Rosneft genannt.
Rosneft habe bei BP Interesse signalisiert, ins westeuropäische Endkundengeschäft einzusteigen und Aral mit Benzin zu beliefern, das aus russischem Erdöl eigener Produktion gewonnen werde. Aus diesem Grund sei Rosneft auch am Erwerb der beiden deutschen BP-Raffinerien interessiert.
Die BP-Pressestelle in London antwortete am Sonnabend zunächst nicht auf eine Anfrage. Bei der deutschen Pressestelle in Bochum war nach eigenen Angaben nichts über Verkaufspläne bekannt. BP ist wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko unter Druck. In den vergangenen Monaten sank der Firmenwert wegen des Kurseinbruches an der Börse um viele Milliarden Euro.