Die Wut über die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hat bei Bürgern und Umweltschützern weltweit längst einen Namen: Tony Hayward. Der BP-Vorstandsvorsitzende ist als Konzernchef nicht nur für das größte Umweltdesaster in den USA mitverantwortlich, sondern hat durch seine Inkompetenz bei der Lösung des Problems im Meer die Lage noch verschärft. Wenn der hoch bezahlte Manager jetzt seinen Platz an der Spitze räumt, ist dies nicht nur konsequent, sondern längst überfällig. Der Mann ist seiner Position nicht gewachsen und muss dringend ersetzt werden.
Die Verfehlungen Haywards beschränken sich nicht nur auf seine hilflosen Versuche, mit immer neuen Praktiken das Bohrloch auf dem Meeresboden zu schließen. Durch sein teilweise instinktloses Verhalten hat er auch menschlich versagt. Nicht nur versuchte er die Versäumnisse seines Konzerns anderen - wie den Plattformbetreibern - in die Schuhe zu schieben. Kurz nachdem ihm angesichts seiner offensichtlichen Unbedarftheit die operative Krisenleitung entzogen wurde, vergnügte er sich bei einer Segelregatta, um von den Strapazen der Vorwochen auszuspannen. Und dies zu einer Zeit, zu der Küstenbewohner mühsam die ersten angeschwemmten Ölklumpen aufsammelten und massenhaft Kormorane ölverschmiert im Wasser trieben. Hier verspielte er weiteres Vertrauen.
Es wird Zeit, dass ein neuer Lenker die Geschäfte bei BP übernimmt. Es muss endlich eine für Mensch und Tier verantwortungsvolle, sichere Förderstrategie Vorrang haben. Mit einem bewusst umweltfreundlichen Konzept könnte der Konzern sogar anderen Ölmultis ein Vorbild sein.