Polizei stellt bei Großrazzia Schusswaffen, schusssichere Westen und Bargeld in Höhe von 37.000 Euro bei Kieler „Hells Angels“ sicher.

Kiel. Im Rahmen einer Groß-Razzia bei den Kieler „Hells Angels“ hat die Polizei am Dienstag Messer, Schusswaffen und schusssichere Westen sichergestellt. Außerdem seien 37 000 Bargeld beim „Schatzmeister“ des von Innenminister Klaus Schlie (CDU) verbotenen Rocker-Clubs beschlagnahmt worden. Schlie und Vertreter der Polizei zogen eine positive Bilanz des Großeinsatzes, bei dem Sicherheitskräfte sieben Wohnungen und den zentralen Rocker-Treff, die Kneipe „Sansibar“ im Rotlichtmilieu, seit 6.00 Uhr morgens durchsucht hatten.

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Schlie sprach von einem erneuten Schlag gegen die Rockerkriminialität, „einer besonderen Form der organisierten Kriminalität“. Den Kieler „Hells Angels“ werden Gewalttaten, Drogen-und Waffenhandel sowie Straftaten im Bereich der Prostitution vorgeworfen. Bereits im April 2010 waren die „Hells Angels“ in Flensburg und die rivalisierende Rockergruppe „Bandidos“ in Neumünster verboten worden.

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Die Stadt Kiel ordnete die Schließung der „Sansibar“ an, da die offizielle Betreiberin nach den Erkenntnissen der Polizei „eine Strohfrau“ war. Die Kneipe wurde zudem versiegelt, damit sie nicht als Treff der verbotenen „Hells Angels“ weiter genutzt werden könne. Schlie betonte, er sei überzeugt, dass das Verbot der Kieler „Hells Angels“ sich als rechtssicher erweisen werde. Der Kampf gegen die Rockerkriminalität sei noch nicht zu Ende. Schleswig-Holsteins Behörden würden alles tun, um dieser organisierten Kriminalität auf Dauer den Boden zu entziehen.

(dpa)