Der Anführer der Mongols stand wegen einer Schlägerei zwischen Rockgergruppen vor Gericht. Die Tat konnte nicht nachgewiesen werden.

Bremen. Das Bremer Landgerict hat am Freitag das Urteil im Prozess gegen den Anführer des verbotenen Bremer Rockerclubs Mongols gefällt. Der Angeklagte wurde vom Vorwurf des Landfriedensbruchs freigesprochen, da die Tat nicht nachgewiesen werden könnte.

Der 38 Jahre alte Angeklagte soll im vergangenen Jahr eine Schlägerei vor dem Clubhaus der verfeindeten Hells Angels mit angezettelt haben. Die Mongols hatten am 7. Mai 2011 in einem Bremer Lokal gefeiert. Am späten Abend gab es dann vor dem Clubhaus der Hells Angels in Bremen eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen Anhängern der Mongols und der Hells Angels. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt, darunter auch der 38 Jahre alte Angeklagte.

Dem Angeklagten könnten weder Gewalttätigkeiten noch die Bedrohung von Menschen mit Gewalttätigkeit nachgewiesen werden. Außerdem sei nicht zu beweisen, dass er auf eine Menschenmenge eingewirkt habe, um deren Bereitschaft zur Gewalt zu fördern. Die Zeugenaussagen hätten hier keine Klarheit erbracht, sagte der Richter. Nach Überzeugung des Gerichts ist keiner der drei Tatbestände des Landfriedensbruchs nach Paragraf 125 des Strafgesetzbuches (StGB) erfüllt.

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„Der entscheidende Gesichtspunkt ist, dass wir nicht feststellen können, dass wir eine Menschenmenge haben, die Paragraf 125 StGB erfüllt“, sagte der Richter. Ein Zeuge habe elf Mongols gezählt. „Das ist keine unüberschaubare Menge.“ Denn der Zusammenstoß der beiden Rockergruppen habe sich auf einer Straße abgespielt und nicht in einem unübersichtlichen Raum. „Schon daran scheitert es“, sagte der Richter.

Das Landgericht hatte an sieben Verhandlungstagen 25 Zeugen gehört. Der Staatsanwalt forderte ein Jahr Haft auf Bewährung für den seit seiner Jugend mehrfach wegen verschiedener Straftaten verurteilten Angeklagten. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hatte nach dem Zusammenstoß der beiden Rockergruppen die Mongols verbieten und die Waffenverbotszone in der Bremer Innenstadt ausweiten lassen.

(dpa)