Für 2014 sei ein zusätzlicher Transport aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague ins Zwischenlager geplant.

Gorleben. Das Zwischenlager in Gorleben wird weiterhin angefahren: Nach dem für November geplanten Castortransport soll es weitere Atommülllieferungen geben. Das bestätigte Jürgen Auer von der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) am Dienstag. Die GNS betreibt unter anderem das Zwischenlager in Gorleben (Kreis Lüchow-Dannenberg). Für 2014 sei ein zusätzlicher Transport aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague geplant, erklärte Auer. Die GNS habe das aber bereits Anfang vergangenen Jahres im Firmenmagazin öffentlich gemacht.

Außerdem seien wie bereits bekannt zwischen 2014 und 2017 bis zu 21 Castorbehälter aus Großbritannien zu erwarten. Während aus Frankreich dann elf Behälter mit mittelradioaktiven Abfällen kämen, ginge es bei Sellafield wie bislang im Falle der Transporte aus La Hague um hochradioaktives Material.

„Wir sind vertraglich verpflichtet, die Abfälle aus der Wiederaufbereitung deutscher Brennelemente zurückzunehmen“, betonte Auer. Weiterhin gelte, dass Ende des Jahres der letzte Transport mit hochradioaktiven Abfällen aus Frankreich stattfinden wird.

Die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg kritisierte die zusätzlichen Transporte am Dienstag scharf. Es handele sich auch bei den Transporten aus La Hague um hochradioaktives Material. Die Abfälle, sogenannte Kokillen, bestünden aus hochdruckkompressierten Hülsen und Strukturteilen von Brennelementen, so dass aus diesen mittelaktiven schließlich wärmeentwickelnde Abfälle entstünden. Die GNS bestritt das, es handele sich um schwach- bis mittelaktive Abfälle sagte Auer.

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke warf dem niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister (CDU) „Täuschungsversuche“ vor. McAllister hatte im Juli erklärt, die Transporte im November seien auf absehbare Zeit die letzten nach Gorleben. „Der Atommülltourismus geht also weiter, im Herbst ist Gelegenheit auch auf der Straße eine entsprechende Antwort zu geben“, erklärte Ehmke. (dpa/abendblatt.de)