Erst am Mittwochmorgen war der jüngste Streik um 2 Uhr zu Ende gegangen. Schon für heute Nachmittag kündigte die GDL eine Fortsetzung des Streiks an.

Hamburg/kiel. Kaum ist ein Streik vorbei, beginnt ein weiterer: Nur 13 Stunden nach dem Ende des jüngsten Ausstands rief die Lokführergewerkschaft GDL am Mittwoch erneut zum Arbeitskampf bei der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) auf. Um 15 Uhr legten die GDL-Mitglieder die Arbeit nieder. Der Streik zuvor war erst um 2 Uhr früh nach 14 Stunden zu Ende gegangen. Wann der neue Ausstand endet, wollte die GDL zunächst nicht bekanntgeben.

Auch nach dem Streikende um 2 Uhr früh gab es noch Einschränkungen bei der NOB. So fuhren die Züge auf den Strecken von Hamburg-Altona nach Westerland und von Kiel nach Husum nur alle zwei Stunden. Dieser Notfahrplan sollte zunächst auch im weiteren Tagesverlauf gelten, teilte die NOB mit.

Lutz Schreiber, Vorsitzender des GDL-Bezirks Nord, bezeichnete das Verhalten der NOB-Geschäftsführung als „absolut unverständlich“. In fünf von sechs Punkte gebe es zwischen der Gewerkschaft und dem Unternehmen relative Einigkeit. Aber statt in Verhandlungen einzutreten, seien zehn Lokführer für den gesamten Mittwoch „ausgesperrt“ worden. Für die auch zwischen den Streiks andauernden Beeinträchtigungen sei daher die NOB verantwortlich.

NOB-Sprecherin Christiane Lage entgegnete, die Aussperrungen hätten auch betriebliche Gründe gehabt, da Fahrzeuge durch die kurzfristige Streikankündigung nicht dort abgestellt werden konnten, wo man sie später weiter hätte einsetzen können. Durch den erneuten Streik erwartete die NOB zunächst keine weiteren Beeinträchtigungen. Der Notfahrplan werde voraussichtlich auch am Donnerstag noch gelten.