Die Lokführer der Nord-Ostsee-Bahn sind am Freitag erneut in Ausstand getreten. Einigung im Tarifstreit weiter nicht in Sicht.

Hamburg. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nimmt ihre Streiks bei der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) wieder auf. Am Freitagmorgen ab 2.30 Uhr legten die Lokführer die Arbeit nieder, teilte der Vorsitzende des GDL-Bezirks Nord, Lutz Schreiber, mit. Wie lange gestreikt werde, ließ er offen. Zur Begründung der kurzfristigen Wiederaufnahme des Streiks sagte Schreiber, die NOB verweigere nach wie vor Verhandlungen zu bestimmten Rahmenregeln, wie sie bei der Deutschen Bahn gelten. Auch eine Schlichtungsvereinbarung wolle das Unternehmen nicht unterzeichnen.

Die Zugbegleiter der NOB sind zu einem Sympathiestreik aufgerufen. Am Freitagmorgen wollten die Lokführer der GDL vor dem Kieler Hauptbahnhof auf ihre Situation aufmerksam machen. Anlass ist der Kongress "Zukunft der Mobilität“ der Verkehrsservicegesellschaft Schleswig-Holstein.

Eine Sprecherin der NOB sagte, dass sich angesichts der erneut abgebrochenen Gespräche ein "Gefühl von Machtlosigkeit“ im Unternehmen breitmache. Der Streik führe erneut zu Beeinträchtigungen. Bis auf weiteres gelte wieder der Basisfahrplan. Dieser sieht einen Zwei-Stunden-Takt zwischen Hamburg und Westerland, Kiel und Husum sowie Husum und St. Peter-Ording vor. Ergänzend sollen Busse fahren. Auf der Strecke Kiel-Eckernförde werden alle Fahrten der NOB durch Busse ersetzt.

Erst am Mittwoch hatte die GDL einen neuntägigen Ausstand beendet, der etwas mehr als eine Woche gedauert und zu massiven Zugausfällen und Verspätungen auf den Linien der privaten Eisenbahngesellschaft geführt hatte. In dem festgefahrenen Tarifkonflikt haben Lokführer der NOB zuvor bereits mehrmals die Arbeit niedergelegt.

Gespräche zwischen der Bahn und der Gewerkschaft waren im August gescheitert. Die Gewerkschaft fordert gleiche Rahmenregelungen für alle Lokführer in Deutschland. Die NOB favorisiert dagegen einen Haustarifvertrag. (dpa/dapd)