Das US-Justizministerium hat Klage gegen den Ölkonzern BP und acht weitere Unternehmen wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko eingereicht. Die “Deepwater Horizon“ war am 20. April explodiert.

Washington. Pünktlich zu den Jahresrückblicken mit den Bildern der brennenden Ölplattform "Deepwater Horizon" hat das US-Justizministerium Klage gegen den Ölkonzern BP und acht weitere Unternehmen eingereicht. Die US-Regierung will in dem Verfahren Schadenersatz in MIlliardenhöhe für die Bekämpfung der Ölpest. BP drohen zudem hohe Strafzahlungen. Der US-Justizminister Eric Holder sagte auf einer Pressekonferenz in Washington: "Wir wollen beweisen, dass Verstöße (gegen Vorschriften) die massive Ölpest verursacht oder dazu beigetragen haben".

Eine unzureichende Zementierung des Bohrlochs habe zu der Katastrophe beigetragen, heißt es unteranderem in der bei einem Bundesgericht in New Orleans eingereichten Klageschrift. Eine unabhängige Kommission und auch eine interne BP-Untersuchung sind zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Halliburton, das für die Zementierung zuständige Subunternehmen, wird in der Klageschrift jedoch nicht namentlich genannt. Holder erklärte, möglicherweise würde das Verfahren um weitere Unternehmen erweitert werden.

Am 20. April war die Ölplattform "Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko explodiert. Dabei kamen elf Arbeiter ums Leben. Mehr als 780 Millionen Liter Öl flossen aus dem Bohrloch anschließend über Wochen ins Meer. Die Quelle konnte erst Mitte Juli provisorisch verschlossen werden. Bis zur endgültigen Versiegelung vergingen nochmals mehrere Wochen.

(dapd)