Arbeitgeberpräsident Hundt fordert eine bessere staatliche Kinderbetreuung und ist gegen eine gesetzlich geregelte Frauenquote.
Hamburg. In der Debatte um die berufliche Gleichstellung von Frauen hat Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt eine Quotenregelung strikt abgelehnt. "Eine starre, gesetzliche Quote zur Förderung von Frauen in Führungspositionen ist falsch“, sagte Hundt dem Abendblatt (Dienstag). Das Ziel, mehr Frauen in deutschen Chefetagen zu beschäftigen, lasse sich nicht gesetzlich erzwingen. Zuletzt hatte DGB-Chef Michael Sommer eine Frauenquote gefordert.
Ein wichtiger Schritt zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien flexible Arbeitszeiten, sagte der Präsident der Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeberverbände (BDA). "Auch der Staat muss die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern“, fügte er hinzu. Bei der Betreuung von Kindern gebe es erheblichen Nachholbedarf. "Familienförderung muss in Zukunft weniger durch die Zahlung höherer Transferleistungen als vielmehr durch Investitionen in die Infrastruktur erfolgen“, forderte Hundt.
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, hatte ebenfalls im Abendblatt einen gesetzlich geregelten Frauenanteil für Spitzenpositionen in der Wirtschaft gefordert. "Wir brauchen eine gesetzliche Frauenquote, denn die Selbstverpflichtung der Unternehmen hat in den vergangenen Jahren nichts gebracht“, sagte Sommer.
Darüber hinaus forderte der DGB-Chef, die soziale Situation der Frau in der Gesellschaft insgesamt zu stärken. Die größte Gruppe der Niedriglöhner seien Frauen, die größten sozialen Probleme hätten alleinerziehende Frauen, sagte Sommer. Er betonte: "Wirklich helfen würde den Frauen ein flächendeckender Mindestlohn von 8,50 Euro.“