Ministerpräsident Erwin Sellering forderte Gleichberechtigung von Frauen und Männern: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
Klink. Die Arbeitswelt in den Firmen ist nach Ansicht von Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) nicht ausreichend auf die Gleichberechtigung von Männern und Frauen eingestellt. Vor rund 300 Gästen einer Frauentags-Veranstaltung der Volkssolidarität am Dienstag in Klink (Müritzkreis) untermauerte er die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit. Viele Firmen hätten zudem Reserven bei der Gestaltung familienfreundlicher Arbeitszeiten. Zu Beginn der Veranstaltung hatte Sellering am Einlass rund eine halbe Stunde lang Rosen an die weiblichen Gäste verteilt – gemeinsam mit dem ehemaligen CDU-Landtagsabgeordneten Friedbert Grams. Anlass war das 100-jährige Jubiläum des Internationalen Frauentages 2011. Unter den Gästen war auch Sellerings Vorgänger als Ministerpräsident, Harald Ringstorff (SPD).
Die Volkssolidarität-Landesvorsitzende Petra Billerbeck kritisierte überkommene Rollenbilder, Frauen würden oft noch immer auf ihre Mutterrolle und ihr Aussehen reduziert. „Die richtige Gleichberechtigung wird es wohl erst geben, wenn die Männer auch die Kinder kriegen“, meinte Billerbeck unter dem Applaus der Frauen. Auch Sellering meinte mit Blick auf den geringen Anteil von Frauen in Führungspositionen: „Wir müssen aufpassen, dass wir in den nächsten 100 Jahren Frauentag nicht Rückschritt zulassen.“
Für den Abend hatte Sellering rund 150 Unternehmerinnen und Frauen aus Verbänden und Vereinen zu einem Festakt nach Greifswald geladen. Aus diesem Anlass forderte der SPD-Politiker erneut, dass „die Arbeitskultur in den Betriebe familienfreundlicher werden muss“. Er sprach sich für eine Frauenquote und flexible Arbeitszeiten aus. Es müsse selbstverständlich werden, dass Männer und Frauen auch in Führungspositionen Teilzeit arbeiten könnten, wenn die familiäre Situation es erfordere.