Ministerin Kristina Schröder (CDU): Eine von den Betrieben selbst zu bestimmende Frauenquote soll gesetzlich verankert werden.
Berlin. Neuer Vorstoß für eine Frauenquote in Unternehmen: Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat nun einen Stufenplan vorgeschlagen, damit sich der bislang geringe Anteil von Frauen in Top-Positionen erhöht. Sie setzt dabei auf sanften Druck auf die Unternehmen.
Danach sollen Betriebe ab einer gewissen Größe gesetzlich dazu verpflichtet werden, für sich eine selbst bestimmte Frauenquote festzulegen. Diese solle dann innerhalb von zwei Jahren erreicht werden, schreibt Schröder in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ (Freitag). Einen entsprechenden Stufenplan will die Ministerin im Frühjahr präsentieren.
Ziel sei es, den durchschnittlichen Frauenanteil in Aufsichtsräten, Vorständen und Geschäftsführungen mit Hilfe freiwilliger Selbstverpflichtungen zu verdreifachen. Die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Ingrid Fischbach, begrüßte die Initiative Schröders als wichtigen Schritt hin zu mehr Gleichstellung von Männern und Frauen in Führungspositionen.
Die Chefetagen der deutschen Top-Unternehmen sind fest in Männerhand. Einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge haben mehr als 90 Prozent der 100 größten Unternehmen nicht eine einzige Frau im Vorstand.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte daher eine gesetzliche Frauenquote ins Gespräch gebracht - Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle lehnte dies ab. „Ich bin sicher: Die Frauen schaffen das ohne Quote – weil sie gut sind“, hatte der FDP-Politiker gesagt. „Wir halten nichts von gesetzlichen Quoten, die der Wirtschaft vorschreiben, wie groß der Geschlechteranteil in Vorständen oder Aufsichtsräten sein muss.“