Sie wickelt jedes Publikum um den Finger. Egal, ob das 100 Zuhörer bei einer plattdeutschen Lesung in einem Landgasthof sind oder 4000 wie...

Hamburg. Sie wickelt jedes Publikum um den Finger. Egal, ob das 100 Zuhörer bei einer plattdeutschen Lesung in einem Landgasthof sind oder 4000 wie Freitagabend im ausverkauften Stadtpark. Auf Ina Müller passt der etwas abgenutzte Begriff der Stimmungskanone. Denn obwohl sie eine famose Sängerin ist, lieben ihre Fans besonders ihre Zwischenansagen und Moderationen, in denen sie nie ein Blatt vor den Mund nimmt und immer frech und direkt sagt, was sie meint. Doch die Entertainerin, die Freitag ihren 43. Geburtstag feierte, Ständchen der Fans inklusive, kommt ohne anbiedernde Plattitüden aus. Sie ist authentisch, ihre Geschichten sind charmant-gehässige Alltagsbeobachtungen, immer mit einer großen Portion Selbstironie gespickt. Songs wie "Smalltalk" und "Bye Bye Arschgeweih" sprechen gerade ihren weiblichen Fans aus dem Herzen. Es ist schon ein lieb gewordenes Ritual, dass sie sich einen männlichen Zuhörer aus der ersten Reihe rauspickt und ihn gründlich ausfragt. Diesmal griff sie sich Raoul aus Hannover, holte ihn auf die Bühne und ließ ihn einen Schuh ausziehen. Das wirkt spontan, und genau das liebt ihr Publikum. Für viele gibt es ein Wiedersehen mit Ina Müller im Dezember im CCH. Aber nur für die, die schon Karten haben. Denn auch diese zwei Shows sind wieder ausverkauft.