Ina Müllers Platte ist auf platt. Lesen Sie hier die hochdeutsche Übersetzung der plattdeutschen Kritik von Ohnsorg-Intendant Christian Seeler.
Hamburg. Ina Müller hat ein neues plattdeutsches Album herausgebracht. Die Schallplatte "Nied opleggt" mit Cover-Songs und eigenen Balladen. Dass Ina eine tolle Künstlerin ist, weiß wirklich jeder. Wie gut sie singen kann, natürlich auch. Und dennoch ist man verblüfft.
Musik und Texte sind perfekt aufeinander abgestimmt. Beeindruckend, wie zärtlich und leidenschaftlich, wie erotisch und komödiantisch Ina Müller ihre Songs interpretiert. Die Frau ist wirklich klasse, ihre Stimme ein Geschenk. Pop und Blues scheinen ihr im Blut zu liegen.
Unterstützt wird Ina von einer hervorragenden Band, die besten Sound produziert. Das Album glänzt durch die geschickte Mischung von großen Coverversionen mit neuen Originalballaden, geschrieben von Ina Müller und Co-Produzent Andreas Dopp.
Spannend, wenn aus Linda Perrys „What's Up“ Buten Kluten oder aus „Lemmon Tree“ von Fools Garden der „Dörp-Reggae“ wird.
Sogar ein uralter plattdeutscher musikalischer Klassiker wie „Min Jehann“ klingt heutig und aktuell. Das neue Album hat eben nichts mit niederdeutscher Fischer- und Nordseewellenromantik vergangener Tage zu tun.
Auch op Platt lässt sich heute ein völlig unverkrampfter moderner musikalischer Bogen spannen, der natürlich im Norden verortet ist. Ina Müller zeigt uns mit ihrem neuen Album beeindruckend, wie das geht. Die CD ist Werbung für Ina, aber auch für die wunderbare plattdeutsche Sprache, die sich richtig gut mit moderner Musik verknüpfen lässt.
Wie hat Ina Müller selbst so treffend formuliert: Platt ist nicht uncool. Richtig!
Wenn man die neue CD hört kann man nur zu dem Ergebnis kommen: Platt ist sogar verdammt cool und Ina Müller auch.
Am 27. Oktober (21 Uhr) startet Ina Müllers neue Reportage-Reihe „Stadt, Land, Ina“ im NDR-Fernsehen. Das Album „Die Schallplatte – nied opleggt“ erscheint am 30. Oktober bei 105 Music.