In Marl sind am Freitagabend die 45. Adolf-Grimme-Preise verliehen worden. Die Besondere Ehrung ging an die Moderatoren des „heute“-Journals im ZDF, Marietta Slomka und Claus Kleber.
Außerdem wurden Spezialpreise und Auszeichnungen in den Kategorien "Fiktion", "Information und Kultur" sowie "Unterhaltung" vergeben. Elf der zwölf Grimme-Preise gingen in diesem Jahr an ARD und ZDF. Der undotierte Adolf-Grimme-Preis gilt als wichtigster deutscher Fernsehpreis. Er wird seit 1964 vergeben.
Der mit 10.000 Euro dotierte Sonderpreis Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen wurde in dieser Form letztmals verliehen. Er ging an Harald Bergmann (Buch/Regie/Montage) für den Dokumentarfilm "Brinkmanns Zorn" (WDR) über den Kölner Poeten Rolf Dieter Brinkmann. Der Preis werde künftig ausschließlich für herausragendes Kinderfernsehen vergeben, kündigte NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) in Düsseldorf an.
Die Programmmacher sollten auf diese Weise angespornt und ermutigt werden, gute Programme für Kinder und Jugendliche zu machen. "Fernsehen ist für Kinder das Medium Nummer 1", erklärte Grosse-Brockhoff. "Hier erlernen viele von ihnen Wertesysteme und Handlungsmuster für ihr Leben." Fernsehen für Kinder sei damit ein wichtiges Kulturgut.
Von den Privatsendern erhielt allein RTL eine Grimme-Ehrung: In der Kategorie "Unterhaltung" wurde die Serie "Doctor's Diary" geehrt, die der Kölner Sender gemeinsam mit dem ORF produzierte. Der WDR konnte mit sechs Auszeichnungen die Hälfte aller Preise einheimsen.
"Nordrhein-Westfalen ist unbestritten die Nummer 1 unter den deutschen Fernsehstandorten, nach Quantität und eindeutig auch nach Qualität", erklärte dazu Medienminister Andreas Krautscheid (CDU). Für WDR-Intendantin Monika Piel zeigt die diesjährige Ehrung, dass Fernsehen nicht nur informieren und unterhalten, sondern auch begeistern kann.
Zu den ausgezeichneten Sendungen gehört der ARD-Fernsehfilm "Ihr könnt Euch niemals sicher sein" über einen Schüler, der als potenzieller Amokläufer verdächtigt wird. Preiswürdig war auch das Dokumentarstück "Leben und Sterben für Kabul" (NDR/WDR) über den Einsatz deutscher Soldaten in Afghanistan. www.grimme-institut.de