Hamburg. Kultur-Tipps: Dave Stewart und andere singen mit Orchester in der Barclays Arena. Max Herre singt mit Joy Denalane in der Sporthalle.

Kommt die Weihnachtszeit, ist die „Night Of The Proms“ nicht weit. Und das alljährlich, seit die Arena am Volkspark im November 2002 eröffnet wurde. Da ist Pop-Sänger Max Giesinger, wiewohl ein Quiddje, als Lokalheld diesmal nur einer der Stars beim Doppel-Konzert mit dem üblichen Alters- und Genre-Mix.

Als Paar musikalisch am Start sind Joy Delanane und Max Herre in der Sporthalle, mit Wucht an selber Stätte die Ex-ESC-Starter Lord of the Lost, hingegen solo Stefan Stoppok in der Markthalle. Wie der gebürtige Hamburger pendelt das weibliche Duo Suchtpotenzial zwischen Liedermaching und Kleinkunst. Eine Galerie in Harvestehude zeigt erstmals Werke des Hamburger Künstlers František Chochola, in Blankenese läuft die erste „Hamburger Schubertiade“ und im Savoy-Kino in St. Georg ein neuer „Herr der Ringe“-Film im Manga-Style.

Was es nicht alles gibt an Kultur, erst recht in der Vorweihnachtszeit.

Kultur-Tipps Hamburg: Pop trifft Klassik mit Dave Stewart, Shaggy und Max Giesinger

Popstars und Rockbands, die seit Jahrzehnten Maßstäbe setzen, treffen auf die aktuelle Charts-Generation und auf Talente von morgen. Und das mit einem großen Orchester: Die „Night Of The Proms“ sind seit bald 40 Jahren ein europaweiter Traditionstermin im Kalender, in Hamburg natürlich wieder in der Barclays Arena. Am 13. und 14. Dezember versammeln sich auf der Bühne Dave Stewart‘s Eurythmics, Mickey Thomas von Starship („We Built This City“), Shaggy („Boombastic“), Lokalheld Max Giesinger („80 Millionen), Cutting Crew („I Just Died In Your Arms“), Pianist Louis Philippson sowie das Antwerp Philharmonic Orchestra und der Chor Fine Fleur unter der Leitung von Alexandra Arrieche. tl

„Night Of The Proms“ Fr 13./Sa 14.12., jew. 20.00, Barclays Arena (S Stellingen, Bus 180), Hellgrundweg 44, Karten ab 63,50 im Vorverkauf; www.notp.de

Polyton, Preisverleihung in den Atelier Gardens, Berlin, 23.10.2024
Ein schönes und stimmgewaltiges Paar: Max Herre und Joy Denalane singen gemeinsam in der Sporthalle Hamburg. © picture alliance / PIC ONE | Ben Kriemann

Kultur-Tipps Hamburg: Alles Liebe mit Max Herre und Joy Denalane in der Sporthalle

Vor 25 Jahren verliebten sich Freundeskreis-Rapper Max Herre und Soul-Pop-Sängerin Joy Denalane, schenkten der Welt den Song „Mit Dir“ und zwei Söhne – und haben jetzt nach dem Auszug der erwachsen gewordenen Jungs Zeit, gemeinsam auf Tournee zu gehen. Und da die beiden kombiniert zehn Solo-Alben, diverse Kollaborationen und das neue gemeinsame Album „Alles Liebe“ zur Auswahl haben, werden sicher viele Hits und neu interpretierte Klassiker zu hören sein, wenn sie am 10. Dezember beide in die Sporthalle kommen. Wer es sommerlicher mag: Am 13. September 2025 gastiert das Paar auch auf der Stadtparkbühne. tl

Max Herre & Joy Denalane Di 10.12., 20.00, Sporthalle (U Lattenkamp), Krochmannstr. 55, Karten ab 66,80 im Vorverkauf; www.sporthalle.hamburg

THE YARD
Die Bronze-Skulptur „Dancer“ von František Chochola ist Teil der Schau „Alleine gegen den Wind“ in The Yard Gallery. © František Chochola | František Chochola

The Yard Gallery zeigt erstmals Werke des Hamburger Künstlers František Chochola

Er illustrierte zahlreiche Kinderbücher und gestaltete besondere Münzen, etwa die Gedenk-Silbermünze zum 60. Jahrestag des Stapellaufes der „Cap San Diego“. Mit einer umfassenden Retrospektive des deutsch-tschechischen Künstlers František Chochola (1943–2022), der aus Tschechien emigrierte, lange Zeit sein Atelier in Alsterdorf hatte und selten in der Öffentlichkeit auftrat, präsentiert The Yard Gallery erstmals seine Kunst. Die Ausstellung „Alleine gegen den Wind“ – ein Zitat Chocholas über sich selbst – zeigt eine Auswahl seiner eindrucksvollen Skulpturen, Bilder und Zeichnungen. Der Titel reflektiert nicht nur die künstlerische Ästhetik, sondern auch seine Haltung und seinen Lebensweg, die geprägt waren von Beharrlichkeit und Aufrichtigkeit. vfe

„František Chochola. Alleine gegen den Wind“ bis 31.12., Di–So 14.00–19.00, The Yard Gallery (Bus 4, 5, Bezirksamt Eimsbüttel), Kleiner Kielort 6, Eintritt frei; www.theyard.gallery

Spendengala
Coole Brille, bunter Anzug, Gitarre und seine Stimme - mehr braucht Stefan Stoppok (68) nicht für Soloauftritte. Am 8. Dezember 2024 wieder in der Markthalle. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Heimspiel für Stoppok: Solo in der Markthalle

68 Jahre alt ist Stefan Stoppok inzwischen. Der gebürtige Hamburger, der von Kindheit an im Ruhrgebiet lebte und als gereifter Musiker zurück in seine Heimatstadt zog, absolviert in diesem Herbst und Winter gleich zwei Tourneen: erst mit Band und seit Ende November traditionell solo in der Vorweihnachtszeit. Sein Heimspiel führt den dem Folk- und Bluesrock verbundenen Gitarristen und pointierten Singer-Songwriter an diesem Sonntag, 8. Dezember, in die (bestuhlte) Markthalle. Und dass auf Stoppoks aktuellem Soloalbum „Teufelsküche“ der Song „Hier gibts nix zu sehn“ von ihm und Olli Schulz erklingt, ist nur ein weiteres Stück Selbstironie. str

Stoppok: Solo-Tour So 8.12., 19.00, Markthalle (U Steinstraße), Klosterwall 11, Karten zu 37,-. im Vorverkauf; www.stoppok.de

Premiere beim ComedyArts Festival
Frech und hoffentlich auch im Schmidt gut bei Stimme: Ariane Müller (l.) und Julia Gámez Martin bilden seit zehn Jahren das Duo Suchtpotenzial. Foto: Rainer Hoheisel Funke Foto Services © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Suchtpotenzial im Schmidt: weiblich, komisch, gut

Dass Ariane Müller und Julia Gámez Martin 2016 mal Zweite beim Hamburger Comedy-Pokal waren, ist für die Pianistin Müller und ihre Gesangspartnerin nur eine Episode ihrer ungewöhnlichen Karriere. Als Duo Suchtpotenzial haben die beiden frotzelig-frechen Musikerinnen inzwischen mehr als zehn Auszeichnungen erhalten, darunter den Deutschen Kleinkunstpreis und den Bayerischen Kabarettpreis. Das Bühnenjubiläum nach zehn Jahren „Titten, Tasten, Temperamente“ feiert Deutschlands erfolgreichstes Alkopop-Duo am 9. Dezember im Schmidt mit dem aktuellen Programm „Bällebad Forever“. Kommt man(n) aus dem jemals wieder raus ...? str

Suchtpotenzial: „Bällebad Forever“ Mo 9.12., 19.30, Schmidt Theater (U St. Pauli), Spielbudenplatz 24, Karten ab 23,90 (erm. 15,50) unter T. 040/31 77 88 99; www.tivoli.de

Daniel Behle
Ausgezeichneter Tenor auf Franz Schuberts Spuren: Daniel Behle singt erstmals im Elsa Brandström Haus. © Nancy Horowitz | nancy horowitz

Kultur-Tipps Hamburg: Wo ist Behle? Bei der „Schubertiade“ in Blankenese

Bisher ist das Elsa Brändström Haus als internationale Tagungs- und Begegnungsstätte bekannt, an diesem Sonntag, 8. Dezember, verwandelt es sich in einen Konzertsaal. Der Hamburger Tenor Daniel Behle, mit dem Opus Klassik (für sein Arien-Album „MoZart“) und mit dem Ehrenpreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet, lädt mit dem französischen Trio Pascal zur ersten „Schubertiade“. Zu hören ist Behles Bearbeitung von Franz Schuberts „Winterreise“. Im Anschluss spielt das Trio Pascal das große Es-Dur-Klaviertrio D 929. Das Konzert soll Auftakt sein einer Kammermusik-Reihe mit Schuberts Werken in Blankenese. str

Erste „Hamburger Schubertiade“ So 8.12., 19.00, Elsa Brandström Haus (S Blankenese + Bus 286), Kösterbergstraße 62, Karten zu 18,- bis 20,-; www.schubertiade-hamburg.com

Lordfest
Heimspiel für einen Darkrocker: Lord of the Lost um den Hamburger Sänger Chris Harms spielen nach der Edel-Optics-Arena 2023 nun in der Sporthalle. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

Lack, Leder, Glitzer, Blut: Lord Of The Lost rockt die Sporthalle

Fans der härteren Rockmusik versammeln sich am 14. Dezember in der Sporthalle. Die Hamburger Band Lord Of The Lost lädt zum jährlichen Tagesfestival Lordfest ein. Wie es sich dabei gehört, steht in der dritten Ausgabe eine ganze Palette von Gastkünstlern auf der Programmliste: Oomph!, Nachtblut, Robse und Witt – mit insgesamt fünf Bands verspricht der Abend eine wilde Sause durch die Band- und Musikgeschichte zu werden. tis

Lord Of The Lost: „Lordfest“ Sa 14.12., 17.00, Sporthalle (U Lattenkamp), Krochmannstraße 55, Karten zu 64,95; www.sporthalle.hamburg

Filmszene THE LORD OF THE RINGS: THE WAR OF THE ROHIRRIM
Tolkien als Animationsfilm made in Japan: Das Savoy-Kino zeigt als Preview „The Lord of the Rings: The War of the Rohirrim“. © Courtesy of Warner Bros. Pictures | Courtesy of Warner Bros. Pictures

Neues aus dem Tolkien-Universum: „Die Schlacht der Rohirrim“ in St. Georg

Während in den Haushalten Deutschlands wieder die übliche Debatte geführt wird, ob „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien nun ein Weihnachtsfilm ist oder nicht, galoppiert im Dezember mit „Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“ ein gänzlich neues Projekt aus dem Tolkien-Universum über die Leinwände. Der Film thematisiert das Reitervolk aus Rohan und spielt rund zweieinhalb Jahrhunderte von den Geschehnissen der originalen Filme. Das Besondere: Es handelt sich dabei um einen japanischen Animationsfilm im Manga-Stil. Das Savoy zeigt am 11. Dezember eine Preview (Englisch ohne Untertitel). tis

„Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“ (OF) Mi 11.12., 17.00, Savoy Filmtheater (U/S Hbf.), Steindamm 54, Karten zu 11,50; www.savoy.premiumkino.de