Hamburg. Trauer um den Hamburger Bildhauer und Medailleur František Chochola. Er gestaltete zahlreiche D-Mark- und Euro-Münzen.
František Chochola illustrierte Kinderbücher, schuf Plastiken und Euro-Gedenkmünzen. Nun ist der 1943 geborene Hamburger Bildhauer und Medailleur gestorben. Als Künstler, dessen Atelier sich in Alsterdorf befand, suchte der ehemals tschechische Staatsbürger nicht häufig das Licht der Öffentlichkeit. Aber seine Werke sind weithin bekannt – und millionenfach in den Geldbörsen der Deutschen zu finden. Dazu gehört die rund 30 Millionen Mal geprägte Zwei-Euro-Münze „Porta Nigra“ mit dem Wahrzeichen der Stadt Trier. Zu seinen letzten Werken zählt eine Gedenk-Silbermünze zum 60. Jahrestag des Stapellaufes der „Cap San Diego“.
Vor allem aber hat Chochola viele deutsche Sammlermünzen entworfen, darunter das Kloster Lorsch der Unesco-Welterbe-Serie, Pirol und Schwarzspecht der Serie Heimische Vögel sowie einige Münzen der Serie Deutscher Wald. Die Gestaltung der ersten farbigen 20-Euro-Gedenkmünze der Münze Deutschland, „100 Jahre Weimarer Reichsverfassung“, stammt ebenfalls von ihm.
Trauer um Hamburger Medailleur František Chochola – Mitstreiter betroffen
Mit Trauer und Anteilnahme reagierte das Bundesverwaltungsamt/Münze Deutschland auf die Nachricht über den Tod des renommierten Hamburger Künstlers. „Herr Chochola war mehrfach siegreich und gewann 15 Preise bei Wettbewerben für die Gestaltung deutscher Gedenkmünzen, unter anderem für sein Motiv für unsere 100-Euro-Goldmünze ,Unesco Welterbe – Kloster Lorsch‘“, heißt es in einem Nachruf der Behörde. „Um ihn und seine Werke noch einmal zu würdigen, haben wir eine Auswahl an Münzen zusammengestellt. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen Angehörigen. Wir werden Herrn Chochola ein ehrendes Andenken bewahren.“
Auch die vielen Mitstreiter der „Cap San Diego“ zeigen sich betroffen. Erst im November vergangenen Jahres gab es die Erstprägung der von ihm geschaffenen Silber- und Goldmünze zum Stapellauf des heutigen Museumsschiffes. Die Vorderseite zeigt eine Seitenansicht der „Cap San Diego“ mit Schiffsdaten und den Schriftzug „Stiftung Hamburger Admiralität“, in deren Besitz sich das Schiff seit mehr als 30 Jahren befindet. Auf der Rückseite gestaltete Chochola ein stilisiertes Landeswappen der Stadt Hamburg mit dem Schriftzug „Heimathafen Hamburg“. Geprägt wurde die Medaille im Landesbetrieb Hamburgische Münze in Rahlstedt. Mit der Münze will die Stiftung zusätzliche Mittel für den Erhalt des Museumsschiffes akquirieren.
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Andreas Freiburg, Geschäftsführender Gesellschafter der A&L Partner Direktmarketing GmbH und ehrenamtlicher Unterstützer der „Cap San Diego“, reagierte mit Betroffenheit auf den Tod des Bildhauers. Der Unternehmer sagte dem Abendblatt: „Die wenigsten Deutschen werden etwas mit dem Künstler František Chochola verbinden. Doch die allermeisten haben eines seiner bedeutenden Werke im Portemonnaie. Neben seinen bildhauerischen und illustratorischen Arbeiten hat František Chochola vor allem Münzen und Medaillen gestaltet.“
Über 700 Entwürfe seien geprägt worden, innerhalb der letzten 20 Jahre habe der Wahl-Hamburger auch rund zwei Dutzend deutsche D-Mark- und Euro-Münzen gestaltet. „Noch im letzten Jahr durfte ich ihn kennenlernen. Im Zuge dieser Arbeit überzeugte er mich als Mensch, Künstler und meisterhafter Medailleur. Unsere Gespräche rund um das Projekt für das Hamburger Wahrzeichen „Cap San Diego“ haben mich beeindruckt.“