Sechs Staatsanwälte und 60 Polizisten waren im Einsatz. Die Ermittlungen gehen um die umstrittenen Kreislaufgeschäfte „Omega 55“.
Hamburg. Die Staatsanwaltschaft hat die Zentralen der HSH Nordbank in Hamburg und Kiel durchsucht. Außerdem öffneten die Ermittler fünf Privatwohnungen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Es geht um den Verdacht der Bilanzfälschung und der Untreue im Zusammenhang mit riskanten Kreislaufgeschäften unter dem Begriff „Omega 55“, die der Bank dreistellige Millionenverluste beschert hatten.
Nicht durchsucht wurde das Haus des derzeitigen Vorstandsvorsitzenden Dirk Jens Nonnenmacher, wie die Staatsanwaltschaft betonte. Gegen Nonnenmacher wird seit längerer Zeit ermittelt. Nach dem Beinahe-Zusammenbruch der Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen mehrere aktive und ehemalige Vorstandsmitglieder, darunter auch Nonnenmacher.
Nonnenmacher: Ich habe kein schlechtes Gewissen
Hintergrund sind Milliardenverluste durch hochriskante Spekulationsgeschäfte. 2008 lag das Minus bei 2,8 Milliarden Euro. Die Bank musste mit einer Kapitalspritze und Milliardenbürgschaften vor dem Untergang bewahrt werden. Auf die „Omega“-Transaktionen hatte die HSH im vergangenen Jahr hohe Summen abschreiben müssen. Die Abschreibung hatte zur Beinahe-Pleite der Bank beigetragen und den damaligen HSH-Chef Hans Berger den Job gekostet. Die Landesbank wird mit Milliardensummen von Hamburg und Schleswig-Holstein gestützt. Ein HSH-Sprecher sagte zu den Durchsuchungen: „Wir sehen das relativ gelassen.“ Die Bank werde weiter mit den Ermittlern zusammenarbeiten.