"Mein Name ist Alexander Stuhlmann, ich bin 61 Jahre alt und lebe in Hamburg. Von Beruf bin ich Unternehmensberater." Das war alles, was der frühere Vorstandsvorsitzende der HSH Nordbank (2003 bis 2006) am Freitag im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) sagte. Zu der aggressiven Expansionsstrategie der HSH unter seiner Ägide, die schließlich zu 2,8 Milliarden Euro Verlust in 2008 führte - darüber wollte Stuhlmann nicht sprechen. Stattdessen belehrte sein Anwalt Johann Schwenn den PUA über das Auskunftsverweigerungsrecht, von dem sein Mandant Gebrauch mache. Grund seien die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Verantwortliche der HSH. Sein Mandant werde zwar noch nicht als Beschuldigter geführt, aber jede Äußerung im PUA könnte eben dazu führen. Daher sage Stuhlmann, der schon Chef des HSH-Vorgängers Hamburgische Landesbank war, gar nichts mehr.
Auch die Frage des PUA-Vorsitzenden Harald Krüger (CDU), für welche Bereiche Stuhlmann bei der HSH verantwortlich war, ließ Schwenn nicht zu: "Es wäre geboten, dass Sie uns jetzt ins Wochenende entlassen." Der PUA beendet die Vernehmung darauf, behielt sich aber ausdrücklich die Verhängung eines Ordnungsgeldes gegen Stuhlmann vor.
Interessant war das folgende verbale Scharmützel: Krüger: "Ich finde es sehr befremdlich, dass ein sehr verantwortlicher Mensch in der HSH nicht zur Sachaufklärung beitragen will." Schwenn: "Ihnen kam es doch nur auf diese politische Missbilligung an." Krüger: "Politische Bewertung ist unsere Aufgabe." Schwenns Versuch einer Erwiderung unterdrückte Krüger mit dem Hinweis, "die Vernehmung ist beendet". Die letzten Worte hatte dann doch Stuhlmann, und sie bargen einige Brisanz: "Auf Wiedersehen."