Das risikoreiche Kreditersatzgeschäft wurde deutlich reduziert. Rund 400 Mitarbeiter kümmern sich um den Umbau des Instituts.
Hamburg. Die krisengeschüttelte HSH Nordbank kommt beim Abbau ihrer riskanten Aktivitäten voran. Das Kreditersatzgeschäft, dessen Abschreibungsbedarf die Landesbank an den Rand des Abgrunds gebracht hatte, sei im vergangenen Jahr um mehr als vier auf 17 Milliarden Euro verringert worden, teilte das Institut am Donnerstag mit. „Wir sind ein gutes Stück vorangekommen und werden die uns übergebenen Wertpapiere und Kreditengagements auch weiterhin zügig zurückführen“, kündigte der Chef der internen Abbaubank, Martin van Gemmeren, an. Dabei sehe sich die Bank nicht unter Zeitdruck. „Wir sind ausreichend durchkapitalisiert“, sagte der Manager.
Die HSH hatte das Geschäft mit giftigen Wertpapieren und riskanten Kreditengagements zusammen mit Aktivitäten, die nicht mehr weiter verfolgt werden sollen, in eine interne „Bad Bank„ ausgelagert. Organisatorisch wurde vor vier Monaten eingerichtete Einheit in drei Bereiche geteilt: ein Bereich konzentriert sich auf den Abbau des risikoärmeren Kreditgeschäfts, einer betreut Sanierungsfälle und der dritte Bereich verantwortet Kapitalmarktportfolios. Von den rund 100 Milliarden Euro Bilanzsumme, die auf die Abwicklungsbank entfallen, soll die Hälfte bis 2012 abschmelzen. Rund 400 Mitarbeiter sind mit den Restrukturierungsmaßnahmen betraut.
Die Landesbank musste nach Fehlspekulationen und einer risikofreudigen Zeichnungspolitik mit einer drei Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung sowie Garantien über zehn Milliarden Euro durch die Eigner Hamburg und Schleswig-Holstein gestützt werden. Ein darüber hinaus vom Bankenrettungsfonds Soffin eingeräumter Garantierahmen wurde inzwischen auf 17 von 30 Milliarden Euro reduziert. Auch die WestLB, die LBBW und die BayernLB mussten von ihren Eignern mit Milliardenhilfen vor dem Kollaps bewahrt werden.
Die HSH hatte ihren Verlust im vergangenen Jahr um drei Viertel auf rund 700 Millionen (Vorjahr: minus 2,8 Milliarden) Euro gesenkt. Dazu trug ein positiver Steuereffekt von gut 400 Millionen Euro bei. Für 2011 erwartet die Bank wieder schwarze Zahlen und will für 2012 in der Lage sein, eine Dividende auszuschütten.
