Harburg. Open-Air-Aktion am alten Karstadt-Gebäude war eigentlich für den April geplant. Wie es um das Projekt steht und was bereits zu sehen ist.
- Seit über einem Jahr steht das alte Karstadthaus in der Harburger Innenstadt leer
- Über die Zukunft der Immobilie in Toplage ist noch nicht endgültig entschieden
- Deshalb gibt es inzwischen viele Ideen, wie das leerstehende Gebäude genutzt werden kann – zum Beispiel für eine Open-Air-Ausstellung
Eigentlich sollten sie schon seit Ende April die verwaisten Schaufenster des leerstehenden Karstadtgebäudes mit neuen Inhalten füllen: 42 Motive zur Harburger Geschichte und Gegenwart wurden vom Verein Harburg Marketing und teilnehmenden Institutionen gestaltet, um damit die leeren Fenster zu folieren. Doch der beauftragte Spezialdrucker hat nicht geliefert. Ein zweiter Folierer hatte technische Bedenken. Jetzt ist eine Lösung in Sicht.
Freilichtausstellung in der Harburger City: Das erste Motiv hängt bereits
25 Themen sollen anschaulich über Harburg informieren, über besondere Orte, aber auch über Institutionen im Bezirk wie das Archäologische Museum, die Technische Universität, die Friedrich-Ebert-Halle. Natürlich finden sich auch Klassiker wie der Harburger Bahnhof, der Wochenmarkt Sand, die Lüneburger Straße, der Binnenhafen und die Harburger Rathäuser (sie standen über die Jahrhunderte an drei verschiedenen Standorten).
Die Vorlagen sind längst druckreif, doch sie werden nicht in der geplanten Form installiert werden. „Der zweite Folierer hat Bedenken. Er sieht aufgrund der Größe der Fenster die Gefahr, dass es bei Sonneneinstrahlung zu Spannungsrissen kommen könnte“, sagt Antonia Marmon, Geschäftsführerin von Harburg Marketing. Als Alternativlösung werden die Motive nun auf Banner gedruckt, die in den Schaufenstern ausgestellt werden.
Im Laufe des Oktobers soll die Harburg-Schau komplett installiert werden
„Es ist bedauerlich, dass die Pläne, das ehemalige Karstadt-Gebäude zunächst optisch durch Folien mit Motiven zur Geschichte Harburgs aufzuwerten, gescheitert sind“, kommentiert Birgit Stöver, Harburger CDU-Abgeordnete der Hamburger Bürgerschaft, die Situation. Sie hoffe, dass die Banner jetzt zügig angebracht werden. „Das Gebäude nimmt eine zentrale Position in der Harburger Innenstadt ein, und der lange Leerstand wirkt sich sehr negativ auf die städtebauliche Entwicklung Harburgs aus“, so Stöver.
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Das erste Schaufenster-große Plakat hängt bereits als Versuchsballon im Fenster neben dem ehemaligen Eingang am Schloßmühlendamm. Es zeigt die Harburger Rathäuser. Im Laufe des Oktobers soll die Harburg-Schau komplett installiert werden, organisiert von Harburg Marketing.
Verwaiste Karstadt-Fenster erzählen Geschichte: Schaufensterbummel am 25. Oktober
Die vom Bezirk mit 30.000 Euro geförderte Verschönerungsaktion entstand kostensenkend in Eigenregie unter Beteiligung der Sponsoren und der Institutionen, die sich auf Plakaten präsentieren. Zum Beispiel das Archäologische Museum Hamburg/ Stadtmuseum Harburg, die Friedrich-Ebert-Halle, die Deichtorhallen (Sammlung Falckenberg).
Am 25. Oktober plant Citymanagerin Marmon eine kleine Eröffnungsfeier. Finanzsenator Andreas Dressel habe bereits zugesagt, ebenso Vertreter der beteiligten Institutionen. „Jede Harburgerin, jeder Harburg kann um 10.30 Uhr gern zum ehemaligen Karstadtgebäude kommen und mit uns einen kleinen Schaufensterbummel machen“, sagt Antonia Marmon.
Ideen für das leerstehende Karstadt-Gebäude: Von VHS-Kursen bis Bücherhalle
CDU-Politikerin Stöver sieht in der Aktion nur einen ersten Schritt: „Wir brauchen schnellstmöglich eine tragfähige Lösung, wie nicht nur das Gebäude, sondern auch das Umfeld mit Aktionen bespielt werden können. Ein langfristig avisierter Nutzungsmix von Hamburger Volkshochschule, Bücherhalle, Einzelhandel, Schule, soziokultureller Nutzung und Wohnen ist zu begrüßen. Die Ideen wurden bereits vor Monaten im Rahmen des Innenstadtforums Harburg diskutiert. Leider entsteht der Eindruck, dass die Verantwortlichen mit der Umsetzung überfordert sind.“