Harburg. Polizei mit acht Streifenwagen im Einsatz. Verkäufer reisen mit albanischem Transporter an – dann eskaliert die Situation.
Mitten in der Harburger City ist es am Sonntagabend bei einer offenbar illegalen Verkaufsaktion zu chaotischen Szenen gekommen. Aufmerksam wurde die Polizei auf die eskalierende Situation durch mehrere Anrufe, die kurz nach 18 Uhr auf der Wache in der Lauterbachstraße eingingen: Aus einem Lieferwagen am Harburger Sand würden unerlaubt Sachen verkauft werden, hieß es in der ersten Mitteilung. Ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei bestätigte dies auf Abendblatt-Nachfrage.
Als die Polizei mit einem Streifenwagen auf dem Harburger Marktplatz eintraf, hatte sich bereits eine Menschenmenge von bis zu 70 Personen gebildet. Selbst für Autofahrer, die mit ihrem Fahrzeug den Parkplatz verlassen wollten, gab es kein Durchkommen.
Polizei Hamburg stoppt illegale Verkaufsaktion: Händler verramschen Gemüse zu Spottpreisen
Dann die große Überraschung: Aus einem albanischen Transporter verkauften Händler kistenweise Gemüse von der Ladefläche – zu Schnäppchenpreisen. Doch als die Beamten die Männer ansprechen, bekommen sie keine Reaktion.
Acht Streifenwagen werden daraufhin aus Hamburgs Süden zusammengezogen. Erst jetzt gelingt es den Einsatzkräften, die illegale Verkaufsaktion zu beenden.
Verkauf von Laderampe eines albanischen Transporters: Termin womöglich kein Zufall
Dass es sich bei dem Verkauf um eine spontane Menschenansammlung handelt sei eher unwahrscheinlich, so ein Augenzeuge. „Die Albaner haben ganz gezielt auf den Transporter gewartet. Als er kam, herrschten chaotische Zustände. Zum Glück gab es keine Verletzten“, so der Augenzeuge weiter. Alle seien durcheinandergelaufen, hätten sich sogar weggeschubst.
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Interessant in diesem Zusammenhang: Der heutige Montag stellt eine Zäsur für den Harburger Wochenmarkt dar, der seit 1612 werktäglich auf dem Sand in der Innenstadt stattfindet. Seit Anfang des Monats ist der Montag allerdings kein Markttag mehr.
Nur noch wenige Marktbeschicker kamen zuletzt zum Wochenstart aus dem Umland nach Harburg. Heute, am ersten Wochentag ohne Markt, standen lediglich ein paar Fahrzeuge auf dem Marktplatz. Eine Handvoll Handwerker arbeitete am Vordach des Edeka-Markts und an einem Stromkasten – das war‘s.