Hamburg. Der Tag im Überblick: Polizei im Norden weitet Corona-Kontrollen zu Pfingsten aus. Inzidenz in Hamburg sinkt unter 40.
Die Corona-Inzidenz in Hamburg liegt seit fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter 50, am Sonnabend kehrt das öffentliche Leben zumindest teilweise zurück: Geschäfte dürfen ab dem Pfingst-Wochenende öffnen und auch Essen und Trinken ist in den Außenbereichen von Gaststätten, Restaurants, Hotels und Bars dann wieder erlaubt. Schlechtes Vorbild ist die Nordseeinsel Sylt: Nach vielen Regelverstößen hat Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen scharfe Kontrollen für das Pfingstwochenende angekündigt.
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Düster sieht es an der Impffront aus: In Hamburgs Impfzentrum an den Messehallen ist die Zahl neuer Termine verschwindend gering, auch den Betriebsärzten wird nach Aufhebung der Priorisierung im Juni voraussichtlich nur eine geringe Menge an Impfstoff zur Verfügung stehen – der Druck auf die Arztpraxen steigt. Alle Infos in unserem Newsblog.
Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 21. Mai:
- Schleswig-Holstein hebt Erlass für Inzidenzschwelle 50 auf
- Corona: Grüne im Norden kritisieren „Lockerungswettbewerb“
- Corona-Lockerungen: Auch Panoptikum wieder geöffnet
- Einkauf ohne Maske? Sturm der Entrüstung in sozialen Medien
- Tourismus in Ostfriesland verlor 1,1 Milliarden Euro Umsatz
- Pilot-Projekt am AK Wandsbek ermöglicht Patienten-Besuche
- Ministerin mahnt zur Einhaltung der Corona-Regeln
- Shoppen doch nur mit Maske – Niedersachsen rudert zurück
- Maskenpflicht-Schilder in Hamburgs Parks werden abgehängt
- Corona: Meck-Pomm bleibt bei Maskenpflicht beim Einkaufen
- Corona-Inzidenz in Hamburg sinkt unter 40
- Niedersachsen strebt Impfungen für Schüler ab zwölf Jahren an
- Niedersachsen überdenkt Aufhebung genereller Maskenpflicht
- Corona: Marburger Bund gegen Lockerung der Maskenpflicht
- Niedersachsens Schulen wechseln in den Präsenzbetrieb
- Handel in Niedersachsen befürwortet Shoppen ohne Masken
- CDU: Kinder sollen nach der Pandemie gratis ins Freibad
- Klage gegen Polizisten nach Rede bei „Querdenker“-Demo
- Schulen und Kitas im Norden kehren zu Normalität zurück
- Althusmann will Impfaktionen an Schulen
- Einzelhandel: Niedersachsen will Maskenpflicht aufheben
- Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein bei 32,9
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Freitag leicht gestiegen: auf 32,9. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor (Stand 21.5., 19.10 Uhr). Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 30,9 gelegen, am Freitag vergangener Woche bei 39,1.
In Kliniken lagen den Angaben zufolge 128 Covid-19-Kranke, also fünf weniger als am Vortag. 39 Corona-Patienten wurden noch auf Intensivstationen behandelt - einer weniger als am Vortag. Weiterhin wurden 30 Patienten beatmet.
Innerhalb eines Tages kamen 172 neu gemeldete Corona-Infektionen hinzu. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus liegt den Angaben des Ministeriums zufolge bei 1574 - das ist einer mehr als am Vortag.
Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz sind Kiel (57,5) und Lübeck (51,3). Am niedrigsten sind die Werte weiterhin in Flensburg (8,9) und im Kreis Schleswig-Flensburg (9,4).
Keine Quarantäne mehr für Dänen nach Aufenthalt im Norden
Die Däninnen und Dänen dürfen wieder über die Grenze nach Schleswig-Holstein fahren, ohne nach der Rückkehr in ihre Heimat in Quarantäne zu müssen. Wie am Freitagnachmittag aus den wöchentlich aktualisierten Reiseempfehlungen der dänischen Regierung hervorging, wird das nördlichste deutsche Bundesland dank gesunkener Corona-Zahlen nun als „gelb“ eingestuft. Das bedeutet, dass für Reisende nach der Rückkehr von einem Aufenthalt in Schleswig-Holstein keine mehrtägige Quarantäne mehr fällig wird. Der Grenzhandel auf der deutschen Seite der Grenze kann sich nun wieder auf deutlich mehr dänische Kunden einstellen. Die Änderungen treten am Samstag um 16.00 Uhr in Kraft.
Für das restliche Deutschland rät das dänische Außenministerium weiter von nicht notwendigen Reisen ab. Das führt mit sich, dass nach solchen Aufenthalten weiterhin Quarantänepflicht besteht.
Für die Einwohner Schleswig-Holsteins ändert sich nichts. Für sie gilt bereits seit Mitte Mai, dass sie nach der Einreise in Dänemark nicht in Quarantäne müssen. Beim Grenzübertritt reicht es, einen maximal 72 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen zu können.
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Schleswig-Holstein hebt Erlass für Inzidenzschwelle 50 auf
Die Kieler Landesregierung hebt einen Erlass über Corona-Maßnahmen bei Überschreiten des Wertes von 50 Neuinfizierten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen auf. Die neue Regelung gelte ab Dienstag (25. Mai), teilte die Staatskanzlei am Freitag mit. In dem sogenannten 50er-Erlass waren für Kreise und kreisfreie Städte über dem Schwellenwert zusätzliche Maßnahmen vor allem für den Einzelhandel sowie für Innenbereiche von Freizeit- und Kultureinrichtungen geregelt.
Künftig gelten für alle Kreise und kreisfreien Städte unterhalb der Notbremsen-Schwelle bei einer Inzidenz von 100 die allgemeinen Regelungen der Corona-Bekämpfungsverordnung. Kreise und kreisfreie Städte können unabhängig davon weiterhin mit Allgemeinverfügungen auf aktuelle Entwicklungen reagieren.
Auch in der Corona-Bekämpfungsverordnung gibt es Änderungen, die bereits ab Sonnabend gelten. Demnach müssen Beherbergungsgäste in der hoteleigenen Innengastronomie keine zusätzlichen negativen Corona-Tests vorlegen. Voraussetzung ist, dass sie in einem räumlich abgegrenzten Bereich bewirtet werden und nur regelmäßig getestetes Personal eingesetzt wird.
Bei Besuchen von Bibliotheken und Archiven entfällt die Pflicht zur Vorlage eines negativen Corona-Tests. Und schließlich müssen in der Hundeausbildung keine negativer Corona-Tests vorgelegt werden, solange nur Kleingruppen bis zu zehn Personen an der frischen Luft zusammenkommen.
Corona: Grüne im Norden kritisieren „Lockerungswettbewerb“
Die Grünen im niedersächsischen Landtag haben der Landesregierung ein überflüssiges Hü und Hott sowie ein vorschnelles Lockern der Corona-Maßnahmen vorgeworfen. „In die Freude über sinkende Corona-Zahlen und die Aussicht auf mehr Freiheiten im Alltag mischt sich bei vielen Menschen zu Recht die große Sorge über eine mögliche weitere Corona-Welle“, sagte Grünen-Fraktionschefin Julia Willie Hamburg am Freitag in Hannover. „Wir erleben gerade bundesweit einen sehr gefährlichen Lockerungswettbewerb der Bundesländer, obgleich es hier zwingend eines koordinierten und einheitlichen Vorgehens bedarf.“
Einige Länder hätten den Öffnungen bei Schulen und Kitas bewusst Vorrang vor anderen Bereichen gegeben, auch um die Corona-Gefahren im Blick zu behalten, sagte Hamburg. „Diese Länder geraten jetzt unter Druck, weil andere wie Niedersachsen den Einzelhandel nicht nur weiter öffnen, sondern bereits die Testpflicht abschaffen wollen.“ Sogar die Pflicht für Schutzmasken steht ernsthaft zur Diskussion. „Es ist überfällig, endlich die Interessen von Kindern und ihren Familien stärker in den Blick zu nehmen.“ Die Testpflicht und die Maskenpflicht im Einzelhandel seien wichtige Sicherheitsnetze, um die Infektionszahlen zu kontrollieren und einen Wiederanstieg rechtzeitig zu bemerken.
Corona-Lockerungen: Auch Panoptikum wieder geöffnet
Auch Hamburgs wächserne Promis freuen sich wieder über Besuch. Das Panoptikum hat seine Türen seit heute wieder geöffnet. „Wir freuen uns sehr, wieder Besucher empfangen zu können und der Bevölkerung etwas Ablenkung und Unterhaltung in dieser schwierigen Zeit zu ermöglichen“, so Panoptikum-Chefin Susanne Faerber.
Zunächst soll das Kabinett nur freitags, samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils von 10 bis 20 Uhr geöffnet sein. Mit dem Beginn der Hamburger Schulferien am 17. Juni wird das Panoptikum wieder täglich Besucher empfangen. Laut der Geschäftsführerin wurden zahlreiche Schutzmaßnahmen ergriffen. Dazu zählen unter anderem eine Besucherampel und ein Besucherleitsystem.
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Dehoga im Norden gegen Testpflicht für Außengastronomie
Zusätzlich zur geplanten Abschaffung der Negativ-Testpflicht für den Einzelhandel fordert der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Niedersachsen dasselbe für die Außengastronomie. Er könne nicht verstehen, dass nicht gleichzeitig auch die Negativ-Testpflicht für den Besuch gastronomischer Außenbereiche abgeschafft werde, sagte Dehoga-Präsident Detlef Schröder.
Eine Ansteckungsgefahr sei im Freien so gut wie nicht gegeben, sagte Schröder. Das bedeute, dass auf gastronomischer Außenfläche ein Ansteckungsrisiko noch einmal niedriger einzustufen sei als in geschlossenen Räumen. Schröder forderte die Landesregierung deshalb auf, Einzelhandel und Außengastronomie gleich zu behandeln.
In Niedersachsen ist die Aufhebung der Testpflicht für den Einzelhandel in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 ab Dienstag nach Pfingsten geplant. Für den Besuch der Außengastronomie bleibt die Testpflicht aber zunächst bestehen.
Einkauf ohne Maske? Sturm der Entrüstung im Netz
Die umstrittenen Pläne der niedersächsischen Landesregierung, die Maskenpflicht im Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 möglicherweise aufzuheben, rufen auch in den sozialen Netzwerken Empörung und Unverständnis hervor. Unter dem Hashtag „#diemaskebleibtauf“ posteten viele Twitter-Nutzer, dass sie mit einer solchen Regelung nicht einverstanden wären. So hieß es beispielsweise in einem Tweet, dass das Tragen einer Schutzmaske auch „eine Geste des Anstands“ sei, so lange nicht alle Impfwilligen geimpft worden seien.
Niedersachsen hatte am Freitag bereits angekündigt, an der Maskenpflicht festzuhalten. Der Entwurf für eine kurzfristige Lockerung der Corona-Regeln sah vor, in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 die Maskenpflicht ab Dienstag nach Pfingsten aufzuheben.
Die Meinung, dass die Maske ein Zeichen von Solidarität sei und Eigen- und Fremdschutz bedeute, wurde in den sozialen Netzwerken vielfach geteilt. Auch der Sprecher der Medizinischen Leiter am Hamburger Impfzentrum Dirk Heinrich nutzte den Hashtag und bat darum, mit der Debatte um die Maskenpflicht keinen Wahlkampf zu betreiben.
Hochschulabsolventen im Norden im Autokino verabschiedet
Absolventen der Hochschule Bremerhaven haben trotz Corona-Einschränkungen in einer feierlichen Zeremonie ihre Zeugnisse entgegennehmen dürfen - im Autokino. Am Freitagvormittag kamen die ersten 60 Absolventen mit Fahrzeugen an die Seebäderkaje an der Außenweser, am Nachmittag sollten weitere 70 folgen, wie eine Sprecherin sagte.
Die Teilnehmenden konnten die Feier vom Auto aus auf einer Bühne und einer Leinwand verfolgen, der Ton wurde übers Autoradio ins Fahrzeuginnere übertragen. Um ihre Master- und Bachelor-Zeugnisse entgegennehmen zu können, durften sie kurz mit Abstand und Maske auf die Bühne. Im letzten Jahr habe die Abschlussfeier wegen Corona ausfallen müssen, sagte die Sprecherin. Damit das nicht noch einmal passiere, sei die Idee des Autokinos aufgegriffen worden.
Damit sich der Aufbau von Bühne und Leinwand auch lohnt, bleibt beides stehen: Über Pfingsten werden auf der LED-Leinwand mehrere Kinder- und Erwachsenenfilme gezeigt, sagte der Veranstalter Manuel Rohlfs.
Tourismus in Ostfriesland verlor 1,1 Milliarden Euro Umsatz
Die Corona-Pandemie hat den Tourismus in Ostfriesland im vergangenen Jahr einer Studie zufolge 1,1 Milliarden Euro an Umsatz gekostet. Das teilte die Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG) in Leer unter Berufung auf Berechnungen der Consultingfirma dwif mit. „Die Corona-Pandemie hat die Tourismusbranche extrem hart getroffen“, sagte OTG-Geschäftsführerin Imke Wemken.
Allein dem Übernachtungstourismus in der Nordseeregion entgingen nach diesen Zahlen 830,2 Millionen Euro. Ohne den Sommer mit vergleichsweise geringen Einschränkungen wäre das Ergebnis noch schlechter ausgefallen. Der Tagestourismus büßte demnach 286,1 Millionen Euro ein. Die Tagesausflügler hätten im Schnitt weniger Geld ausgegeben. Vor Corona im Jahr 2019 hatte der Tourismus in Ostfriesland 3,2 Milliarden Euro Umsatz gemacht.
Seit 2005 bewirbt die OTG die gesamte ostfriesische Halbinsel mit fünf Landkreisen einschließlich der Inseln sowie den Städten Emden und Wilhelmshaven.
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Pilot-Projekt am AK Wandsbek ermöglicht Patienten-Besuche
Die Asklepios Klinik Wandsbek reagiert auf sinkende Inzidenzwerte in Hamburg. In der Geburtshilfe können die Angehörigen mittels eines Codes nun einen Besuchstermin über die Buchungsplattform des E-Health-Anbieters Samedi buchen. Ein QR-Code auf dem Smartphone ermöglicht im Anschluss die gewünschte Besuchszeit.
Mit Start des Pilotprojekts gibt es bereits die ersten Familien, die auf der Geburtenstation über die Buchungssoftware zusammengefunden haben. "Das war ganz einfach. Meine Frau Melanie hat mir ihren Code durchgegeben. Nach Eingabe auf der Buchungsplattform habe ich per Mail den Besucher-QR-Code erhalten, der dann am Empfang eingelesen wurde," sagt Andreas Bernhardt, Vater der gerade geborenen Malina.
Auch das Hamburger Marienkrankenhaus hat seine Besuchsbedingungen gelockert: Seit dem 19. Mai können alle Patienten für eine Stunde pro Tag einen Besucher zwischen 14 und 17 Uhr empfangen. Voraussetzung ist ein tagesaktueller negativer Schnelltest (Antigen-Test) oder ein offizieller Impfnachweis über die vollständige Impfung, teilte das Krankenhaus auf seiner Internetseite mit. In anderen Hamburger Kliniken wie dem UKE gilt hingegen noch ein Besuchsverbot.
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Jugendherbergen fordern Corona-Regeln für Klassenfahrten
Die Jugendherbergen im Norden haben die Landesregierungen aufgefordert, konkrete Regelungen für die wegen der Corona-Pandemie weitgehend noch brachliegenden Klassenfahrten zu finden. „Da im Gruppenbereich lange im Voraus geplant werden muss, sollten so bald wie möglich die konkreten Rahmenbedingungen definiert werden - auch wenn sie erst später in Kraft treten“, erklärte der Geschäftsführer im DJH-Landesverband Nordmark, Stefan Wehrheim, am Freitag in Hamburg. „Nur so können Sommercamps und Ferienfreizeiten, die für viele Kinder und Jugendliche gerade wichtiger denn je sind, verantwortungsbewusst stattfinden.“
So seien in Schleswig-Holstein Klassenfahrten zwar erlaubt. Es sei aber völlig unklar, unter welchen Corona-Regeln – jenen des Schulbetriebs oder jenen des Tourismus. Niedersachsen wiederum erlaube Kinder- und Jugendfreizeiten mit bis zu 50 Kindern, verbiete aber Klassenfahrten und rate sogar bis mindestens Anfang 2022 von Klassenfahrten ab. Hamburg ermögliche bislang noch nichts von all dem.
Ministerin mahnt zur Einhaltung der Corona-Regeln
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack hat vor dem Pfingstwochenende die Schleswig-Holsteiner und ihre Gäste aufgefordert, weiterhin die Corona-Schutzmaßnahmen zu befolgen. „Unsere Polizei wird über Pfingsten ihre Präsenz auf den Straßen um 450 Beamtinnen und Beamte verstärken, um die Ordnungskräfte zu unterstützen“, sagte die CDU-Politikerin. „Wir alle – das gilt für Einheimische und Gäste gleichermaßen – dürfen angesichts sinkender Infektionszahlen jetzt nicht leichtsinnig werden.“ In jüngster Zeit waren besonders von der Insel Sylt teils massive Verstöße gegen die Corona-Regeln gemeldet worden.
Die Maßnahmen würden ganz bewusst schrittweise gelockert, um die Entwicklung weiter zu beobachten, sagte Sütterlin-Waack. „Deshalb ist es völlig richtig, wenn unsere Landräte die Einhaltung der geltenden Regeln immer wieder einfordern und konsequent gegen Verstöße vorgehen.“ Die Ordnungskräfte der Städte und Kreise seien gut aufgestellt und stimmten sich eng mit der Polizei ab. „Das gilt ganz besonders in den Tourismusregionen.“
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Landkreise verschärfen Coronaauflagen für Erntehelfer
Als Reaktion auf einen größeren Coronaausbruch auf einem Spargelhof im Kreis Diepholz Anfang Mai verschärfen die Landkreise die Coronaauflagen für Erntehelfer. Von Montag an dürfen die landwirtschaftlichen Betriebe nur noch Helfer einsetzen, die sich einmal nach der ersten Ankunft und danach mindestens zweimal wöchentlich einem Coronatest unterziehen. Das teilten verschiedene Landkreise mit.
„Ziel der nun vorgeschriebenen regelmäßigen Testungen ist es, eine Ausbreitung von Covid-19 so früh wie möglich zu erkennen und zu stoppen“, heißt es etwa vom Landkreis Grafschaft Bentheim. Die Betriebe sind unter anderem verpflichtet, die Dokumentation über die Tests einen Monat lang vorzuhalten.
Hintergrund ist ein entsprechender Erlass des Sozialministeriums, der bis zum 30. Juni gilt, sagte eine Ministeriumssprecherin. Demzufolge begünstigt nach Ansicht des Ministeriums die Unterbringung in Sammelunterkünften die starke Ausbreitung der Infektion, weil dort die Hygiene- und Abstandsregeln nicht gut eingehalten werden können.
Einkauf doch nur mit Maske – Niedersachsen rudert zurück
In der Debatte über ein kurzfristiges Aufheben der Maskenpflicht im Einzelhandel in Niedersachsen hat Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) Position bezogen. „Es wird keine Aufhebung der Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung in #Niedersachsen geben. #MNB rettet Leben“, erklärte Behrens auf Twitter in Reaktion auf Kritik an den Landesplänen.
Die Regierung hatte erwogen, die Maskenpflicht in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 ab Dienstag nach Pfingsten aufzuheben. Nach Bekanntwerden der kurzfristigen Lockerungspläne am Vortag erreichte die Regierung viel Kritik. Eine Entscheidung über die Maskenpflicht wird am Freitagnachmittag erwartet.
Maskenpflicht-Schilder in Hamburgs Parks werden abgehängt
Wenige Stunden vor Ablauf der generellen Maskenpflicht in Hamburgs Parks und Grünanlagen ist am Freitag damit begonnen worden, die Hinweisschilder abzuhängen. Bis zum Mittag seien bereits die Schilder im Bereich der Alster eingesammelt worden, sagte ein Mitarbeiter der von der Stadt mit den Arbeiten betrauten Firma. Die Arbeiten sollten in Altona und an der Elbe fortgesetzt werden.
Laut den am Dienstag vom Senat beschlossenen Lockerungen der Corona-Einschränkungen fällt die abstandsunabhängige Maskenpflicht in den Grünanlagen entlang von Alster und Elbe ab Sonnabend weg. Sie war mit Beginn der dritten Welle Ende Februar eingeführt worden. Dort sind aber auch weiterhin Masken zu tragen, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
Das sind Hamburgs Lockerungen ab 22. Mai:
- Die Kontaktbeschränkung wird erweitert auf fünf Personen aus zwei Haushalten, wobei Kinder bis 14 Jahre nicht mitgerechnet werden.
- Der Einzelhandel wird geöffnet mit einer Personenzahlbegrenzung, die sich an der Verkaufsfläche orientiert, verbunden mit (digitaler) Kontaktnachverfolgung. Ein tagesaktueller Schnelltest ist nicht erforderlich, solange die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 50 liegt.
- Die Außengastronomie wird geöffnet mit der Voraussetzung, dass jeweils höchstens 5 Personen aus maximal zwei Haushalten an einem Tisch sitzen, verbunden mit (digitaler) Kontaktnachverfolgung. Ein Schnelltest ist nicht erforderlich.
- Bei Einlass in Museen, Gedenkstätten und Ausstellungshäuser entfällt die Testpflicht, solange die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 50 liegt.
- Kontaktfreier Sport in Gruppen ist wieder mit bis zu zehn Erwachsenen im Freien auch auf Sportanlagen möglich.
- Kindersport im Freien wird mit bis zu 20 Kindern ermöglicht
- Freibäder können verbunden mit Testpflicht sowie (digitaler) Kontaktnachverfolgung öffnen. Das Programm zum Schwimmunterricht für Kinder wird auch in Hallenbädern ermöglicht.
- Kindergeburtstagsfeiern können mit bis zu zehn Kindern bis zum 14. Lebensjahr in privaten Wohnungen stattfinden.
- Die Angebote der körpernahen Dienstleistungen (über Friseure und Fußpflege hinaus) können wieder in Anspruch genommen werden, wenn die Kundin bzw. der Kunde einen tagesaktuell negativen Test vorlegt und eine (digitale) Kontaktnachverfolgung sichergestellt ist. Die Testpflicht für das Personal gilt fort.
- Außerschulische Bildungseinrichtungen werden geöffnet, verbunden mit der Testpflicht und unter Wahrung von Hygienevorschriften (Abstände, „halbe“ Gruppen). Für Kinder und Jugendliche ist beispielsweise die Öffnung von Musikschulen und vergleichbaren Gruppen wieder möglich.
- Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit und soziale Angebote (auch Seniorentreffs) können unter Wahrung von Hygienevorschriften (Abstände, Gruppengröße) wieder in Anspruch genommen werden.
- Der praktische Fahrunterricht ist wieder zulässig, verbunden mit der Testpflicht.
- Die Maskenpflicht in Parks, Grünanlagen und privaten Kraftfahrzeugen wird aufgehoben. Die generelle Pflicht zum Tragen einer Maske bei Unterschreitung des gebotenen Abstandes von 1,5 m oder auf Anordnung im Einzelfall bleibt bestehen. Die Maskenpflicht in besonders stark frequentierten Straßenzügen und auf Plätzen bleibt bestehen.
- Veranstaltungen unter freiem Himmel, die der Unterhaltung des Publikums gelten, sind mit bis zu 250 Personen zulässig verbunden mit Hygienevorgaben, Terminbuchung, Testpflicht, (digitaler) Kontaktnachverfolgung, Personenzahlbegrenzung sowie festen Sitz- oder Stehplätzen. Dies betrifft nicht den Bereich der privaten Feiern.
- Bei Gottesdiensten und ähnlichen religiösen Handlungen entfällt die bisherige Anzeigepflicht einer Teilnehmerzahl von über zehn Personen.
- Die Teilnehmergrenzen bei Versammlungen (Kundgebungen und Aufzüge) werden angepasst:Bis 250 Personen sind Versammlungen unter freiem Himmel ohne gesonderte Genehmigung mit Hygieneauflagen (u. a. Maskenpflicht) zulässig (ortsfest oder als Aufzug); es gilt die übliche versammlungsrechtliche Anzeigepflicht und die üblichen Hygieneauflagen.Ab 250 Personen bedürfen die Versammlungen darüber hinaus einer besonderen Prüfung und Genehmigung. Diese wird in der Regel erteilt, wenn die Versammlung nicht mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfasst und ortsfest stattfindet. Die bislang geltenden Hygieneauflagen haben weiterhin Bestand.
Corona: Meck-Pomm bleibt bei Maskenpflicht beim Einkaufen
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Aufhebung der Maskenpflicht beim Einkaufen derzeit nicht geplant. „Ohne Maske einkaufen zu gehen, ist gegenwärtig noch kein Thema. Das ist noch zu früh. Die Maske ist dabei ein wichtiges Element im Alltag geworden, um Öffnungsschritte zu ermöglichen“, sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). „Wir brauchen weiter mehr vollständig Geimpfte, um die Pandemie weiter nachhaltig einzudämmen. Das Erreichte darf dabei keineswegs gefährdet werden. Die Hygieneregeln bleiben weiter von großer Bedeutung.“
In Niedersachsen haben Überlegungen der Landesregierung, die Maskenpflicht im Einzelhandel bei niedrigen Inzidenzwerten aufzuheben, für Aufsehen gesorgt. Der Entwurf für eine kurzfristige Lockerung der Corona-Regeln sieht vor, in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 die Maskenpflicht ab Dienstag nach Pfingsten aufzuheben. Eine Entscheidung wurde am Freitagnachmittag erwartet.
Corona-Lockerung: Auch Stilbruch öffnet Filialen wieder
Am Sonnabend dürfen Geschäfte in Hamburg unter Auflagen wieder öffnen. Auch die drei Gebrauchtwarenkaufhäuser der Stadtreinigung laden dann wieder zum Stöbern ein. Die Stilbruch-Filialen in der Ruhrstraße 51 (Altona), in der Helbingstraße 63 (Wandsbek) und in der Lüneburger Straße 39 (Harburg Arcaden) sind von 10 bis 18 Uhr geöffnet, kündigte die Stadtreinigung an.
Kundinnen und Kunden benötigen keinen Termin und keinen aktuellen Negativ-Test oder Impfnachweis. Sie müssen sich allerdings vor Betreten des Ladens mit der Luca App oder in Schriftform unter www.stilbruch.de registrieren. Für Menschen ohne App und Drucker liegt das Dokument vor Ort aus. Zudem gelten die üblichen Abstandsregeln.
Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko
- Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
- Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
- Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
“Meine Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und ich sind überglücklich, dass wir aus der Kurzarbeit raus sind und wieder alle ‚Stilbrecher‘ begrüßen können", sagt Stilbruch-Betriebsleiter Roman Hottgenroth. "Aber nur durch Umsicht, Vorsicht, Respekt und Hygiene können wir diese Öffnung auf Dauer halten. Dies ist ein Geschenk, mit dem wir behutsam umgehen sollten.“
Corona-Inzidenz in Hamburg sinkt unter 40
Am Freitag hat die Sozialbehörde 99 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 46 Fälle weniger als am Donnerstag (145 neue Fälle), vor einer Woche waren es am Freitag mit 155 noch deutlich mehr Infektionen als heute. Somit verändert sich der Inzidenzwert wieder und sinkt auf nun 39,7 (Vortag: 42,7) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 75.582 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 69.800 als genesen.
Auch die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern ist deutlich zurückgegangen und liegt nun bei 133 (Stand 20. Mai). 62 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 42 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1541 Menschen gestorben.
Niedersachsen strebt Impfungen für Schüler ab zwölf Jahren an
Niedersachsen strebt Impfaktionen für Schüler ab zwölf Jahren wenn möglich noch vor den Sommerferien an. Das kündigte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) an. Voraussetzung sei eine Zulassung von Impfstoffen für Kinder ab diesen Alters und die Lieferung von genügend Impfstoff. Ein Impfangebot für Schüler ab zwölf Jahren sei dann auch in den Schulen denkbar. Die Sommerferien in Niedersachsen beginnen am 22. Juli.
Niedersachsen überdenkt Aufhebung genereller Maskenpflicht
Niedersachsen rückt nach kritischen Reaktionen möglicherweise von der geplanten kurzfristigen Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel bei niedrigen Inzidenzwerten ab. „Die Landesregierung wird diesen Punkt nochmal sehr ernsthaft überdenken“, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Freitag in Hannover. Eine Entscheidung werde am Nachmittag erwartet. Der Entwurf für eine kurzfristige Lockerung der Corona-Regeln sieht vor, in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 die Maskenpflicht ab Dienstag nach Pfingsten aufzuheben.
Seit Bekanntwerden der Pläne am Vortag hätten die Regierung viele kritische Reaktionen aus der Bevölkerung sowie von Beschäftigten aus dem Einzelhandel erreicht, sagte Pörksen. „Seitdem gibt es ein intensives Nachdenken.“ Die geplanten Lockerungen nach Pfingsten sehen außerdem vor, dass in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 die Schnelltestpflicht für den Einzelhandel wegfällt.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
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Kritik an Lockerung der Maskenpflicht in Niedersachsen
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat für Niedersachsen vor einer voreiligen Lockerung der Maskenpflicht als Gefahr bei der Bewältigung der Corona-Pandemie gewarnt. Ein solcher Schritt sei denkbar, wenn der Anteil der vollständig geimpften Menschen in Niedersachsen 80 Prozent erreiche - oder alle Impfwilligen sich hätten impfen lassen können, sagte Hans Martin Wollenberg, der Vorsitzende des niedersächsischen Landesverbandes des Marburger Bundes. Derzeit seien landesweit aber erst rund elf Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
„Wir dürfen das Erreichte nicht aufs Spiel setzen. Wer jetzt die Maskenpflicht lockert, gefährdet diejenigen, die noch keine Impfung erhalten haben“, betonte Wollenberg. Darunter seien beispielsweise auch die Beschäftigten des Einzelhandels und Kinder. Marburger-Bund-Vize Andreas Hammerschmidt machte klar, Virus-Mutanten wie die indische Variante ließen sich nur mit einer hohen Impfrate in Schach halten: „Solange wir diese nicht erreicht haben, führt am Maske tragen kein Weg vorbei.“
Scharfe Kritik kam auch von Patientenschützern.„Nicht ein Produkt wird in Deutschland mehr verkauft, nur weil die Maskenpflicht im Einzelhandel fällt“, warnte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, am Freitag. Der Schutz von Mund und Nase sei die einfachste Hygieneregel, solange noch nicht genügend Menschen geimpft seien: „Damit entlarvt sich der Vorschlag selbst.“ Wissenschaftliche Erkenntnis spiele für politische Entscheidungen kaum eine Rolle mehr, beklagte Brysch.
Niedersachsens Schulen wechseln in den Präsenzbetrieb
Angesichts der entspannten Corona-Lage wechseln Schulen und Kindergärten in Niedersachsen vom 31. Mai in den Präsenz- und Regelbetrieb. Voraussetzung ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in den jeweiligen Kreisen und Großstädten stabil unter 50 liegt, kündigte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) in Hannover an. Die Test- und Maskenpflicht für den Schulbesuch wird aufrecht erhalten. Die Lockerungen basieren auf dem Stufenplan 2.0 der Landesregierung zur Rücknahme von Beschränkungen, der in die kommende Corona-Verordnung ab Ende Mai eingearbeitet werden soll.
Der Kultusminister verwies darauf, dass sich bei den systematischen Schnelltests an Schulen gezeigt habe, dass es bei Schülern und Personal nur geringe Infektionszahlen gebe. 2100 Infektionen bei Schülern und 180 bei Schulbeschäftigten seien entdeckt worden. 8,4 Millionen Test an Schüler und Personal wurden bislang ausgegeben. Rund drei Viertel aller niedersächsischen Lehrkräfte seien zudem inzwischen mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft worden.
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Handel in Niedersachsen befürwortet Shoppen ohne Masken
In der Debatte über weitreichende Corona-Lockerungen angesichts sinkender Infektionszahlen begrüßt der Handel in Niedersachsen „alles, was den Zugang zu den Geschäften erleichtert“. Das sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack.
In Niedersachsen können die Menschen darauf hoffen, dass sie nach Pfingsten ohne Maske einkaufen gehen dürfen. Die Landesregierung will die Maskenpflicht im Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 dann aufheben, wie aus dem Entwurf für eine kurzfristige Lockerung der Corona-Regeln hervorgeht.
Krack betonte, die Landesregierung setze damit den niedersächsischen Stufenplan 2.0 für eine etappenweise Aufhebung der Corona-Beschränkungen um. Es gehe um die Verlässlichkeit von Zusagen und Perspektiven für die Geschäfte. Entfalle die Verpflichtung, eine Atemmaske zu tragen, bedeute dies aber nicht, dass die Menschen keine tragen dürften, wenn sie sich damit sicherer fühlten. Hygienekonzepte und die Pflicht zum Abstand halten blieben ohnehin, auch das Risiko für die Beschäftigten sei nicht signifikant erhöht. Greife die Regelung in Niedersachsen, bedeute das für das Land eine Sonderstellung, sagte Krack. Gespräche gebe es aber auch in anderen Bundesländern.
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CDU: Kinder sollen nach der Pandemie gratis ins Freibad
Schulen und Kitas geschlossen, Spielplätze gesperrt – und Freunde konnten sie auch kaum treffen: Kinder haben mit am stärksten unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten. Dafür sollen sie jetzt zumindest symbolisch ein ganz klein wenig entschädigt werden – und in diesem Jahr in Hamburg kostenlos ins Freibad gehen können. Das jedenfalls wünscht sich die CDU und hat jetzt einen entsprechenden Bürgerschaftsantrag eingereicht.
Demnach sollen Kinder von null bis zwölf Jahren gratis Zutritt bekommen – und Bäderland soll darüber die Öffentlichkeit so informieren, dass möglichst viele Familien von dem Angebot erfahren. Zugleich fordert die CDU den Senat auf, „den hierfür erforderlichen Finanzbedarf zu ermitteln und entsprechend bereitzustellen“. Insbesondere Kinder und Jugendliche seien die Leidtragenden der Corona-Pandemie gewesen, sagte CDU-Familienpolitikerin Silke Seif.
„Diesen zum Ausgleich für die Sommerferien nun ein besonderes Freizeitangebot zu machen, ist aus meiner Sicht ein Zeichen der Wertschätzung für die Entbehrungen der letzten Monate. Mit Freunden ins Freibad gehen, gemeinsam Spaß haben – es wäre wenigstens ein kleiner Beitrag der Stadt, um die Herausforderungen der letzten Monate zumindest etwas vergessen zu machen.“
Angesichts sinkender Infektionszahlen sei es „endlich wieder möglich, dass Kinder und Jugendliche Stück für Stück in ihr normales Leben zurückkehren“, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. „Die Sommerferien stehen vor der Tür, und nicht alle Familien werden aufgrund noch bestehender Restriktionen die Möglichkeit haben, außerhalb der Stadt Urlaub zu verbringen.“ Gratiseintritt für Kinder koste „eine kleine Summe“, bringe aber „maximalen Gewinn für Hamburgs Kinder und Jugendliche“. Der Antrag steht Anfang Juni im Rahmen der Haushaltsberatungen auf der Tagesordnung der Bürgerschaft.
Klage gegen Polizisten nach Rede bei „Querdenker“-Demo
Die Polizeidirektion Hannover hat beim Verwaltungsgericht Hannover eine Disziplinarklage gegen einen ihrer Beamten eingereicht. Die behördlichen Ermittlungen nach öffentlichen Auftritten des 57-Jährigen bei sogenannten „Querdenker“-Versammlungen seien abgeschlossen, teilte die Polizei mit. Die Behörde habe beantragt, den Mann „aus dem Beamtenverhältnis zu entfernen“. Zuvor war der Polizist aus Hannover nach seiner Rede bei einer Demonstration gegen die Corona-Schutzmaßnahmen in Dortmund vorerst vom Dienst entbunden worden. Die Verfahrenshoheit liegt laut Polizeidirektion nunmehr beim Verwaltungsgericht Hannover.
Der Mann hatte sich bei der Kundgebung in Dortmund im August 2020 mit seinem vollen Namen als Kriminalhauptkommissar vorgestellt und die Corona-Regeln hinterfragt. Dabei forderte er seine Kollegen auf, sich in der Corona-Lage mehr ihrem Gewissen als dem Gehorsam verpflichtet zu fühlen. Der Polizist zog dabei einem Youtube-Mitschnitt zufolge auch Parallelen zur Nazizeit.
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Spenden-Konzert auf dem Hausboot von Schulz und Kliemann
Auf dem Hausboot von Entertainer Olli Schulz (47) und Unternehmer Fynn Kliemann (33) steht eine große Party an, die viel Geld für existenzgefährdete Beschäftigte der Musik- und Konzertbranche bringen soll. Geplant sind mehrere Livekonzerte unter dem Titel „All Hands On Deck“ an diesem Sonnabend, wie die Organisatorinnen mitteilten. Von 13 Uhr an soll es außergewöhnliche Auftritte und Interviews auf und in dem Hausboot geben. Die Promidichte ist dabei sehr hoch.
Auftreten werden unter anderem Annett Louisan, Olli Schulz, Deine Freunde, Laith Al-Deen, Fury in the Slaughterhouse, Gregor Meyle, Emily Roberts, Jan Plewka, Jupiter Jones, Flo Mega, Pohlmann und Tom Beck. Es sind mehr als mehr als 40 Musiker und Musikerinnen angekündigt. Gastgeber und Moderator soll Steven Gätjen sein.
Die coronagerechten Konzerte und Interviews werden von Samstagmittag an kostenlos auf dem Videoportal TikTok übertragen. Gleichzeitig hoffen die Macher der Veranstaltung auf viele Spenden über eine Internetplattform. Das erklärte Spendenziel liegt bei einer Million Euro. Schon am Donnerstag waren die ersten Spenden eingegangen – mehr als 1200 Euro.
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Schulen und Kitas im Norden kehren zu Normalität zurück
Angesichts der sich schnell verbessernden Corona-Lage plant Niedersachsen an Schulen und Kitas die Rückkehr zu mehr Normalität. Die geplanten Lockerungsschritte legt Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Freitag in Hannover vor. Die Grundlage dafür soll der Stufenplan 2.0 der Landesregierung zur Rücknahme von Beschränkungen sein, der in die kommende Corona-Verordnung ab Ende Mai eingearbeitet werden soll. Der Plan sieht bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50, die in etlichen Regionen des Landes bereits unterschritten wurde, eine Rückkehr zum Regelbetrieb vor. Allerdings bleibt es dabei, dass Schüler und Personal zwei Mal wöchentlich einen Schnelltest machen sollen.
Derzeit gibt es praktisch an allen Schulen Wechselunterricht mit geteilten Klassen. Die Kindertagesstätten sind zumeist wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb zurückgekehrt.
Althusmann will Impfaktionen an Schulen
Niedersachsens CDU-Landeschef Bernd Althusmann hat dazu aufgerufen, die Voraussetzungen für Impfaktionen gegen das Coronavirus in Schulen zu prüfen. „Unser Ziel sollte es sein, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler gut geschützt ins neue Schuljahr starten können“, sagte der Vize-Regierungschef der „Nordwest-Zeitung“ (Freitag) in Oldenburg. Viele Jugendliche setzten sich ehrenamtlich etwa in der Kirche, bei der Jugendfeuerwehr oder beim Roten Kreuz ein - und „sollten zeitnah ein Impfangebot erhalten“. Zunächst gehe es um Sorgfalt bei der Prüfung und Freigabe des Impfstoffs. „Aber bitte keine Überregulierung.“
Unter Kindern und Jugendlichen gebe es ein stark ausgeprägtes Bedürfnis nach sozialen Kontakten oder Sport, betonte Althusmann. „Bildungsexperten sagen uns gar, dass die motorische und sprachliche Entwicklung gerade bei Grundschülern durch Corona eingeschränkt werden könnte und hier jedes vierte Kind einen Bildungsrückstand habe. Den müssen wir jetzt aufholen.“ Althusmann sprach sich für freiwillige Angebote aus, „um Erlerntes zu vertiefen oder um mögliche Lücken zu schließen“. Er könne sich Sommercamps mit kleinen Lern-Gemeinschaften vorstellen.
Niedersachsen kündigt Shoppen ohne Maske an
Niedersachsen will die Maskenpflicht im Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 nach Pfingsten aufheben. Dies geht aus dem Entwurf für eine kurzfristige Lockerung der Corona-Beschränkungen des Landes hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Regelung soll noch an diesem Freitag beschlossen werden.
Außerdem soll die Corona-Testpflicht für Kunden im Einzelhandel in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 ab Dienstag kommender Woche wegfallen. Voraussetzung ist, dass die Inzidenz in der jeweiligen Region fünf Werktage unter 50 liegt – landesweit liegt sie derzeit bei 46,6. Weitere Hygieneauflagen für den Handel bleiben allerdings bestehen.
Beide Lockerungsschritte waren bereits in einem vor zehn Tagen vorgelegten Stufenplan für eine etappenweise Aufhebung der Corona-Beschränkungen aufgeführt, zu dem Zeitpunkt war die Infektionslage im Bundesland aber noch angespannter. Dieser Stufenplan mit weiteren Erleichterungen soll von Ende Mai an greifen.
Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter
Die Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auf 30,3 gesunken. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 31,4 gelegen, am Donnerstag vergangener Woche bei 42,8. In Kliniken werden momentan 133 Corona-Patienten behandelt – das sind elf weniger als am Vortag. Davon liegen 40 Personen auf Intensivstationen – sechs weniger als am Vortag. 30 dieser Patienten werden aktuell beatmet.
Innerhalb eines Tages kamen 115 neue Corona-Infektionen hinzu. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um zwei Menschen auf 1573. Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz sind Kiel (55,1) und Neumünster (47,4). Am niedrigsten sind die Werte weiterhin in Flensburg (11,1) und im Kreis Schleswig-Flensburg (9,9).
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Corona: Hamburg richtet neues Kundenzentrum in Messehallen ein
In den Messehallen können sich Hamburgerinnen und Hamburger künftig nicht nur gegen das Coronavirus impfen lassen, sondern auch Reise- und Ausweisdokumente beantragen: Ab dem 25. Mai wird dort ein Sonder-Kundenzentrum eingerichtet, das montags bis freitags von 7.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet hat. Auf diese Weise soll den Menschen ermöglicht werden, auch über die notwendigen Unterlagen zu verfügen, wenn die Corona-Pandemie das Reisen und Urlauben wieder erlaubt.
"In einer Rekordzeit hat die zur Finanzbehörde gehörende Kasse.Hamburg neben dem Impfzentrum in den Messehallen ein Sonder-Kundenzentrum aus dem Boden gestampft – modern, effizient und mit bester technischer Ausstattung", sagte Finanzsenator Andreas Dressel am Donnerstag. In den letzten Monaten hätten viel weniger Hamburgerinnen und Hamburger ihre Pässe und Ausweise verlängern lassen als in den vergangenen Jahren. "Nun kann es hoffentlich bald wieder losgehen mit dem Reisen, und wir wollen dafür sorgen, dass jede und jeder, der jetzt einen neuen Ausweis oder einen Reisepass braucht, diesen auch zeitnah bekommen kann - zum Beispiel im Nachgang zur Zweitimpfung im Impfzentrum."
In den Messehallen können Interessenten ihre Dokumente schnell und unbürokratisch beantragen. Gleichzeitig sollen die bezirklichen Kundenzentren, die im Sommer besonders viel zu tun haben, durch diese neue Möglichkeit entlastet werden. Auch Bezirkssenatorin Katharina Fegebank hebt das ausgebaute Serviceangebot lobend hervor: "Das neue Sonder-Kundenzentrum trägt mit dazu bei, dass wir die Corona-bedingte Lücke bei der Beantragung von Personal- und Reisepässen schnell füllen und die Hamburgerinnen und Hamburger bestens ausgestattet in die Sommerzeit starten können." Weitere Informationen gibt es unter www.hamburg.de/kundenzentrum.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag