Hamburg. Der Überblick: Inzidenz in Hamburg sinkt weiter. Sylt-Urlauber positiv getestet – mehr als 300 Menschen in Quarantäne.

Am Donnerstag lag die Inzidenz in Hamburg den vierten Tag in Folge unter einem Wert von 50. Daher stehen weitere Lockerungen bevor: Zum Pfingst-Shopping am Sonnabend öffnen die Geschäfte wieder, Ende des Monats dürfen viele Schüler in den normalen Präsenzunterricht zurückkehren, und auch viele Ausstellungen und Museen können inzwischen wieder besucht werden. In Niedersachsen fällt sogar bald die Maske weg beim Shoppen.

Seit Bundesgesundheitsminister Spahn das Ende der Impfpriorisierung angekündigt hat, hagelt es Kritik aus Hamburg. Nun steht fest: Im Impfzentrum der Stadt soll sich an der Impfreihenfolge so schnell nichts ändern – alle Informationen dazu in unserem Newsblog.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 20. Mai:

  • Einzelhandel: Niedersachsen will Maskenpflicht aufheben
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter
  • Inzidenzwerte im Nordwesten sinken weiter – Ausnahme in Emden
  • Umfrage: Kaum Corona-bedingte Mietausfälle bei Wohnungen
  • Inzidenz sinkt weiter – neue Corona-Zahlen für Hamburg
  • Sylt-Urlauber positiv getestet – mehr als 300 Menschen in Quarantäne
  • Keine FFP2-Maskenpflicht mehr in Metronom-, Erixx- und Enno-Zügen
  • Besucherandrang erwartet – mehr Fähren zu den Inseln zu Pfingsten
  • Miniatur Wunderland öffnet wieder
  • Hamburg behält Impfpriorisierung bei

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Niedersachsen kündigt Shoppen ohne Maske an

Niedersachsen will die Maskenpflicht im Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 nach Pfingsten aufheben. Dies geht aus dem Entwurf für eine kurzfristige Lockerung der Corona-Beschränkungen des Landes hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Regelung soll noch an diesem Freitag beschlossen werden.

Außerdem soll die Corona-Testpflicht für Kunden im Einzelhandel in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 ab Dienstag kommender Woche wegfallen. Voraussetzung ist, dass die Inzidenz in der jeweiligen Region fünf Werktage unter 50 liegt – landesweit liegt sie derzeit bei 46,6. Weitere Hygieneauflagen für den Handel bleiben allerdings bestehen.

In einigen Regionen Niedersachsens kann nach Pfingsten ohne Maske geshoppt werden.
In einigen Regionen Niedersachsens kann nach Pfingsten ohne Maske geshoppt werden. © Moritz Frankenberg/dpa | Unbekannt

Beide Lockerungsschritte waren bereits in einem vor zehn Tagen vorgelegten Stufenplan für eine etappenweise Aufhebung der Corona-Beschränkungen aufgeführt, zu dem Zeitpunkt war die Infektionslage im Bundesland aber noch angespannter. Dieser Stufenplan mit weiteren Erleichterungen soll von Ende Mai an greifen.

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter

Die Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auf 30,3 gesunken. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 31,4 gelegen, am Donnerstag vergangener Woche bei 42,8. In Kliniken werden momentan 133 Corona-Patienten behandelt – das sind elf weniger als am Vortag. Davon liegen 40 Personen auf Intensivstationen – sechs weniger als am Vortag. 30 dieser Patienten werden aktuell beatmet.

Innerhalb eines Tages kamen 115 neue Corona-Infektionen hinzu. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um zwei Menschen auf 1573. Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz sind Kiel (55,1) und Neumünster (47,4). Am niedrigsten sind die Werte weiterhin in Flensburg (11,1) und im Kreis Schleswig-Flensburg (9,9).

Corona: Hamburg richtet neues Kundenzentrum in Messehallen ein

In den Messehallen können sich Hamburgerinnen und Hamburger künftig nicht nur gegen das Coronavirus impfen lassen, sondern auch Reise- und Ausweisdokumente beantragen: Ab dem 25. Mai wird dort ein Sonder-Kundenzentrum eingerichtet, das montags bis freitags von 7.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet hat. Auf diese Weise soll den Menschen ermöglicht werden, auch über die notwendigen Unterlagen zu verfügen, wenn die Corona-Pandemie das Reisen und Urlauben wieder erlaubt.

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (2.v.r.) und Finanzsenator Andreas Dressel (r.) im neuen Kundenzentrum in den Messehallen.
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (2.v.r.) und Finanzsenator Andreas Dressel (r.) im neuen Kundenzentrum in den Messehallen. © HA | Marcelo Hernandez

"In einer Rekordzeit hat die zur Finanzbehörde gehörende Kasse.Hamburg neben dem Impfzentrum in den Messehallen ein Sonder-Kundenzentrum aus dem Boden gestampft – modern, effizient und mit bester technischer Ausstattung", sagte Finanzsenator Andreas Dressel am Donnerstag. In den letzten Monaten hätten viel weniger Hamburgerinnen und Hamburger ihre Pässe und Ausweise verlängern lassen als in den vergangenen Jahren. "Nun kann es hoffentlich bald wieder losgehen mit dem Reisen, und wir wollen dafür sorgen, dass jede und jeder, der jetzt einen neuen Ausweis oder einen Reisepass braucht, diesen auch zeitnah bekommen kann - zum Beispiel im Nachgang zur Zweitimpfung im Impfzentrum."

In den Messehallen können Interessenten ihre Dokumente schnell und unbürokratisch beantragen. Gleichzeitig sollen die bezirklichen Kundenzentren, die im Sommer besonders viel zu tun haben, durch diese neue Möglichkeit entlastet werden. Auch Bezirkssenatorin Katharina Fegebank hebt das ausgebaute Serviceangebot lobend hervor: "Das neue Sonder-Kundenzentrum trägt mit dazu bei, dass wir die Corona-bedingte Lücke bei der Beantragung von Personal- und Reisepässen schnell füllen und die Hamburgerinnen und Hamburger bestens ausgestattet in die Sommerzeit starten können." Weitere Informationen gibt es unter www.hamburg.de/kundenzentrum.

Schulen im Nordosten bei Inzidenz unter 50 wieder im Normalbetrieb

Viele Schulen in Mecklenburg-Vorpommern werden am Mittwoch nach Pfingsten zum Normalbetrieb mit täglichem Präsenzunterricht zurückkehren. Möglich sei dies in den Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50, sagte Vize-Ministerpräsident Harry Glawe (CDU) am Donnerstag nach einer Sondersitzung des Kabinetts.

Viele Schulen in Mecklenburg-Vorpommern werden am Mittwoch nach Pfingsten zum Normalbetrieb mit täglichem Präsenzunterricht zurückkehren (Symbolbild).
Viele Schulen in Mecklenburg-Vorpommern werden am Mittwoch nach Pfingsten zum Normalbetrieb mit täglichem Präsenzunterricht zurückkehren (Symbolbild). © imago/Eibner | Unbekannt

In den drei Landkreisen, die derzeit noch über dem Wert von 50 liegen, soll am kommenden Mittwoch entschieden werden, ob sie von Donnerstag an auch zum Regelbetrieb zurückkehren können. Voraussetzung sei, dass das Robert Koch-Institut dann eine Inzidenz von unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen ausweist. Auch die Berufsschulen sollen bei entsprechender Inzidenz wieder in den Normalbetrieb zurückgehen. Zweimal pro Woche sind in den Schulen Corona-Tests vorgesehen.

Seit vergangenem Montag haben bereits die Schüler von Klasse eins bis sechs in fünf der acht Regionen des Landes wieder täglichen Präsenzunterricht. Die Schulen und Kitas waren am 19. April geschlossen beziehungsweise auf Notbetrieb umgestellt worden, um die dritte Corona-Welle zu brechen. In der zweiten Corona-Welle waren die Schulen kurz vor Weihnachten geschlossen und im Februar/März schrittweise wieder geöffnet worden.

Inzidenzwerte im Nordwesten sinken weiter – Ausnahme in Emden

Der positive Trend bei den Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen hält an. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag mit 46,6 an – so viele Menschen haben sich auf 100.000 Einwohner gerechnet innerhalb einer Woche mit dem Virus angesteckt. Am Mittwoch war der wichtige Inzidenzwert erstmals seit Langem auf knapp unter 50 gesunken.

Bleibt der Wert stabil unter 50, sind deutliche Lockerungen möglich bei privaten Kontakten, in Schulen und Kitas, in Kultur, Tourismus und Sport. Ein Ausreißer nach oben ist Emden, wo am Donnerstag ein Wert von 160,3 gemeldet wurde. Begründet wurde der Anstieg dort im Wesentlichen mit einem Ausbruchsgeschehen in einer Altenwohnanlage.

In Wilhelmshaven, Cuxhaven und Friesland liegen die Inzidenz-Werte mittlerweile unter 15. Für das Land Bremen bezifferte das RKI die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag auf 55,8 nach 59,6 am Mittwoch.

Umfrage: Kaum Corona-bedingte Mietausfälle bei Wohnungen

Die Corona-Pandemie hat einer Umfrage zufolge im Norden kaum zu Zahlungsrückständen bei Mietwohnungen geführt. Bei rund 480.000 untersuchten Mietverhältnissen sei es bei weniger als einem Prozent zu Corona-bedingten Zahlungsverzögerungen gekommen, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten, vierten gemeinsamen Mietenumfrage des BFW Landesverbands Nord, des Grundeigentümer-Verbands Hamburg, des IVD Nord sowie des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). Für mehr als 70 Prozent dieser Fälle seien bereits individuelle Vereinbarungen getroffen worden.

Anders sieht es jedoch bei Gewerbeimmobilien aus. Bei 8468 untersuchten Gewerbemietverträgen sind den Angaben nach 13 Prozent von Zahlungsausfällen betroffen. Besonders kritisch sei die Lage in der Hotellerie, in der Gastronomie und im Einzelhandel. „In diesen Branchen ist die Situation dramatisch. Zum Teil fällt die Hälfte aller Mieten aus“, erklärten die Verbände. In zwei Dritteln der Fälle hätten die Vermieter bereits Stundungen oder Ratenzahlungen gewährt oder Teile der Miete erlassen.

Angesichts der geringen Mietausfälle im privaten Bereich sehen die Verbände eine Fortsetzung eines Mietenmoratoriums kritisch. „Einerseits werden die meisten Mieten ohnehin gezahlt. Andererseits treffen Mieter und Vermieter überall dort, wo es Probleme gibt, individuelle Vereinbarungen“, betonten die Verbände. „Den Gewerbemieterinnen und -mietern wäre am meisten damit geholfen, wenn sie in die Lage versetzt werden würden, wieder Umsätze zu erzielen. Öffnungsperspektiven helfen mehr als weitere Regulierungen.“ Insgesamt beteiligten sich den Angaben zufolge im Mai 1000 Unternehmen sowie private Vermieter aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern an der Befragung der Verbände.

Hacker verschafft sich Personendaten von Niedersachsens Impfportal

Ein Hacker hat sich Zugriff auf Personendaten des niedersächsischen Corona-Impfportals verschafft und danach das Gesundheitsministerium selber auf die Sicherheitslücke hingewiesen. Die Panne habe frühzeitig behoben werden können, bevor sie von weiteren Personen ausgenutzt werden konnte, teilte das Ministerium am Donnerstag in Hannover mit. Der sogenannte freundliche Hacker habe sich am 7. Mai per Mail mit dem Hinweis gemeldet, dass es ihm gelungen sei, über das Impfportal Zugriff auf Namen und Adressen von registrierten impfwilligen Personen zu erhalten. Er habe keine Daten ausgespäht und wolle, dass die Lücke schnell geschlossen werde.

Eine Überprüfung durch den Betreiber des Impfportals habe ergeben, dass die Datensätze von insgesamt 1258 registrierten Personen abgerufen oder angezeigt wurden, erklärte das Ministerium. Dies sei ausschließlich kurz vor der Meldung des Hinweisgebers erfolgt, so dass man davon ausgeht, dass alle Zugriffe dem „Friendly Hacker“ zuzurechnen sind. Die Betroffenen Menschen sollen in Kürze angeschrieben und informiert werden.

Inzidenz sinkt weiter – neue Corona-Zahlen für Hamburg

Am Donnerstag hat die Sozialbehörde 145 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 45 Fälle weniger als am Mittwoch (190 neue Fälle), vor einer Woche waren es am Donnerstag mit 174 noch etwas mehr Infektionen als heute. Somit verändert sich der Inzidenzwert wieder und sinkt auf nun 42,7 (Vortag: 44,2) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

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. © picture alliance/dpa | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 75.483 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 69.500 als genesen.

Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt bei 146 (Stand 19. Mai), da die Behörde nach dem Wochenende noch keine neuen Zahlen übermittelt hat. 67 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 48 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1541 Menschen gestorben.

Insgesamt 681.087 Menschen haben der Behörde zufolge in Hamburg bisher eine Corona-Schutzimpfung erhalten, 204.235 von ihnen auch bereits die Zweitimpfung.

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Sylt-Urlauber positiv getestet – mehr als 300 Menschen in Quarantäne

Nachdem ein Urlauber-Paar positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, stehen auf Sylt noch mehr Menschen unter Quarantäne, als zunächst gedacht. Das Paar hatte nach Rückkehr in seinen Heimatort am vergangenen Mittwoch Symptome gezeigt und sich mit einem PCR-Test auf das Virus testen lassen. Die verpflichtenden Schnelltests auf Sylt, das seit 1. Mai Modellregion ist, seien jedoch alle negativ ausgefallen, wie ein Sprecher des Kreises Nordfriesland auf Nachfrage mitteilte. Zuerst hatte die Sylter Rundschau berichtet.

Hunderte Menschen an der Promenade vor Westerland auf Sylt (Symbolbild).
Hunderte Menschen an der Promenade vor Westerland auf Sylt (Symbolbild). © imago/Blaulicht News | Unbekannt

Das Ehepaar sei während des Urlaubs sehr viel auf der Insel unterwegs gewesen. Daher sollen unter anderem Mitarbeiter von Einzelhandelsgeschäften und Restaurants unter Quarantäne stehen. "Da die Kontaktpersonennachverfolgung ja immer wieder auf neue Erkenntnisse und Hinweise reagieren muss, verzeichnen wir inzwischen nicht mehr ,nur' 261, wie noch gestern, sondern mittlerweile sogar 307 engere Kontaktpersonen, die sich in Quarantäne begeben mussten", wie der Sprecher erklärte.

Keine FFP2-Maskenpflicht mehr in Metronom-, Erixx- und Enno-Zügen

Wegen der deutlich gesunkenen Corona-Neuinfektionszahlen in Niedersachsen muss in den Zügen der Bahnunternehmen Metronom, Erixx und Enno keine FFP2-Maske mehr getragen werden. Eine medizinische Maske – also zum Beispiel eine OP-Maske – sei ausreichend und weiterhin verpflichtend für alle Fahrgäste, teilte die Metronom-Pressestelle am Mittwochabend mit. Zur bisherigen FFP2-Pflicht hieß es: „Vielen Dank an alle, dass Sie sich mit sehr großer Mehrheit daran gehalten haben – auch wenn es keine populäre Entscheidung war. Wir haben es bestimmt bald geschafft!“

In den Zügen der Bahnunternehmen Metronom, Erixx und Enno muss keine FFP2-Maske mehr getragen werden (Symbolbild).
In den Zügen der Bahnunternehmen Metronom, Erixx und Enno muss keine FFP2-Maske mehr getragen werden (Symbolbild). © picture alliance | Unbekannt

Am Mittwoch unterschritt die Corona-Neuinfektionsrate in Niedersachsen im Landesdurchschnitt mit 49,9 knapp den wichtigen Inzidenzwert von 50. Am Dienstag lag er noch bei 56,3. In allen 45 Landkreisen und Großstädten sank die Inzidenz unter 100, womit diese dann nicht mehr als Hotspot gelten.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Besucherandrang erwartet – mehr Fähren zu den Inseln zu Pfingsten

Die Fährbetriebe an der ostfriesischen Küste erwarten zahlreiche Pfingsturlauber und passen daher ihre Fahrpläne zum Wochenende an. Grund ist die Öffnung des niedersächsischen Tourismus für Gäste aus ganz Deutschland. „Die Online-Buchungen für Tickets haben deutlich angezogen“, sagte der Sprecher der Reederei Norden-Frisia, Fred Meyer. Am Hauptanreisetag Freitag setzt die Reederei daher doppelt so viele Fähren zwischen Norddeich und Norderney ein. Allein vom Festland aus sollen laut Fahrplan 17 Fähren starten. Auch zur tideabhängigen Insel Juist sind mehr Fähren im Einsatz.

Die Reederei AG EMS in Emden will ebenso mehr Transportmöglichkeiten schaffen. „Wir sind gerade dabei, unseren Fahrplan auszuweiten“, sagte Sprecherin Corina Habben. Da viele Gäste aus Nordrhein-Westfalen auf Borkum erwartet werden, will die Reederei neben dem Terminal in Emden auch das im Corona-Lockdown bislang geschlossene Terminal im niederländischen Eemshaven wieder anfahren.

Habben verwies darauf, dass die Gäste möglichst mit negativen Corona-Tests anreisen sollten – eine Testpflicht für die Fähre gebe es zwar nicht, spätestens an der Ferienwohnung oder im Hotel auf der Insel müssten aber die Nachweise vorgelegt werden. Wer noch am Anleger einen Test machen will, findet Teststationen etwa in den Häfen von Emden, Norddeich und Harlesiel.

Mehr zum Thema:

Von Bensersiel nach Langeoog gibt es Zusatzfahrten am Freitagabend sowie am Sonnabendmittag und am Sonnabendabend. Von Neßmersiel startet am Freitagabend eine zusätzliche Verbindung nach Baltrum. Wegen einer hohen Auslastung bat die Reederei bereits Fahrgäste, auf eine frühere Fähre am Freitagnachmittag auszuweichen. Die Bahn, die den Fährverkehr zur Insel Wangerooge unterhält, empfiehlt, wegen einer starken Nachfrage Tickets vorab im Internet zu buchen. Zusätzliche Fähren sind am Freitagmorgen und Sonnabendmittag ab Harlesiel geplant.

"Jugend musiziert" wegen Corona erstmals als Videowettbewerb

Das renommierteste Förderprojekt für den Musik-Nachwuchs in Deutschland, „Jugend musiziert“, wird erstmals seit der Erstauflage 1964 als Videowettbewerb ausgetragen. Grund ist die Corona-Pandemie. Von Donnerstag bis 26. Mai werden in Bremen und Bremerhaven 140 Juroren, aufgeteilt auf 31 Gremien, insgesamt 1730 Videos mit den Aufführungen der Solo- und Duo-Kategorien beurteilen. Um den digitalen Wettbewerb mitverfolgen zu können, geht vom 22. bis 26. Mai dem Youtube-Kanal von „Jugend musiziert“ das Programm „JumuTV“ auf Sendung.

„JumuTV“ beginnt am 22. Mai (18.00 Uhr) mit dem Live-Stream des Begrüßungskonzerts der Bremer Philharmoniker aus dem Bremer Konzerthaus Glocke. Täglich werden auf dem Kanal nach Veranstalterangaben unter anderem die Ergebnisse live bekanntgegeben und Ausschnitte aus Wertungsvideos herausragender Preisträgerinnen und Preisträger des laufenden Wettbewerbs gezeigt. Zudem gibt es zahlreiche Seminare und Interviews. Knapp eine Million Kinder und Jugendliche haben in den 58 Jahren seines Bestehens beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ mitgemacht.

Miniatur Wunderland öffnet wieder

Das Miniatur Wunderland öffnet nach fast 200 Tagen wieder für Besucher. "Wir werden ab dem 27. Mai mit massiv reduzierter Kapazität die Züge von Skandinavien bis nach Rom rollen lassen", teilten die Chefs der größten Modelleinsenbahnanlage der Welt am Donnerstag in Hamburg mit.

Allerdings dürfe man anfangs nur mit 130 Gästen öffnen, sagte Miniatur Wunderland-Gründer Frederik Braun. "Damit sind wir von einem halbwegs rentablen Betrieb noch meilenweit entfernt. Mit jeder Öffnungsstunde vergrößern wir unseren Verlust um gut 100 Euro. Auch deshalb haben wir lange mit der Entscheidung gerungen."

Gerrit und Frederik Braun in ihrem Miniatur Wunderland in Hamburg
Gerrit und Frederik Braun in ihrem Miniatur Wunderland in Hamburg © Roland Magunia/HA | Unbekannt

Am Ende hätten Hunderte Besuchernachfragen und der Wunsch des Teams überwogen. "Gerade von Familien haben wir etliche Mails und Briefe bekommen, wie sehnsüchtig sie einer Öffnung entgegenfiebern", so Braun. "Wir hoffen darauf, dass wir schon bald wieder mehr Besucher in die Ausstellung lassen dürfen. So lange können die Besucher das Wunderland so leer wie quasi nie erleben."

Freigeschaltet sind jetzt alle Tickets bis August. Aus der Erfahrung des letzten Jahres ist es nach den Worten Brauns sinnvoll, sich im Vorwege eine Eintrittskarte zu sichern. Im letzten Jahr waren die Termine im Sommer teilweise zwei Monate im Voraus ausgebucht.

Wie in anderen Einrichtungen auch werden nur Getestete, Genesene oder vollständig Geimpfte ins Wunderland gelassen. Kinder unter sechs Jahren sind davon ausgenommen.

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antigen-Selbsttest: Die einfachste Test-Variante zum Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus. Wird nicht von geschultem Personal, sondern vom Getesteten selbst angewandt. Gilt als vergleichsweise ungenau.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 31,4

Die Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auf 31,4 gesunken. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 32,4 gelegen, am Mittwoch vergangener Woche bei 45,9. In Kliniken werden aktuell 144 Corona-Patienten behandelt – das sind 19 weniger als am Vortag. Davon befinden sich 46 auf Intensivstationen – fünf weniger als am Vortag. 32 an Covid-19 Erkrankte werden beatmet.

Das Land meldete 173 neu Corona-Fälle. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um eine Person auf 1571. Die Regionen mit der höchsten Inzidenz sind weiterhin Kiel (51,1) und Lübeck (44,8). Am niedrigsten sind die Werte erneut in Flensburg (10,0) und im Kreis Schleswig-Flensburg (9,9).

Hamburg behält Impfpriorisierung bei

Hamburg wird die Impfpriorisierung auch über die vom Bund zum 7. Juni angekündigte Aufhebung hinaus im zentralen Impfzentrum beibehalten. Dort würden kurzfristig nur noch Termine an Menschen vergeben, „die gemäß der Impfpriorisierung einen Anspruch auf eine bevorzugte Schutzimpfung haben und bereits zur Terminvereinbarung aufgerufen wurden“, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Dort stünden aber vor allem Zweitimpfungen an. „Unsere Spielräume für Erstimpfungen sind begrenzt.“ Hier lesen Sie den ausführlichen Bericht zur Impfpriorisierung in Hamburg.

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) im Interview mit dem Abendblatt (Archivbild).
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) im Interview mit dem Abendblatt (Archivbild). © HA | Marcelo Hernandez

Das sind Hamburgs Lockerungen ab 22. Mai:

  • Die Kontaktbeschränkung wird erweitert auf fünf Personen aus zwei Haushalten, wobei Kinder bis 14 Jahre nicht mitgerechnet werden.
  • Der Einzelhandel wird geöffnet mit einer Personenzahlbegrenzung, die sich an der Verkaufsfläche orientiert, verbunden mit (digitaler) Kontaktnachverfolgung. Ein tagesaktueller Schnelltest ist nicht erforderlich, solange die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 50 liegt.
  • Die Außengastronomie wird geöffnet mit der Voraussetzung, dass jeweils höchstens 5 Personen aus maximal zwei Haushalten an einem Tisch sitzen, verbunden mit (digitaler) Kontaktnachverfolgung. Ein Schnelltest ist nicht erforderlich.
  • Bei Einlass in Museen, Gedenkstätten und Ausstellungshäuser entfällt die Testpflicht, solange die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 50 liegt.
  • Kontaktfreier Sport in Gruppen ist wieder mit bis zu zehn Erwachsenen im Freien auch auf Sportanlagen möglich.
  • Kindersport im Freien wird mit bis zu 20 Kindern ermöglicht
  • Freibäder können verbunden mit Testpflicht sowie (digitaler) Kontaktnachverfolgung öffnen. Das Programm zum Schwimmunterricht für Kinder wird auch in Hallenbädern ermöglicht.
  • Kindergeburtstagsfeiern können mit bis zu zehn Kindern bis zum 14. Lebensjahr in privaten Wohnungen stattfinden.
  • Die Angebote der körpernahen Dienstleistungen (über Friseure und Fußpflege hinaus) können wieder in Anspruch genommen werden, wenn die Kundin bzw. der Kunde einen tagesaktuell negativen Test vorlegt und eine (digitale) Kontaktnachverfolgung sichergestellt ist. Die Testpflicht für das Personal gilt fort.
  • Außerschulische Bildungseinrichtungen werden geöffnet, verbunden mit der Testpflicht und unter Wahrung von Hygienevorschriften (Abstände, „halbe“ Gruppen). Für Kinder und Jugendliche ist beispielsweise die Öffnung von Musikschulen und vergleichbaren Gruppen wieder möglich.
  • Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit und soziale Angebote (auch Seniorentreffs) können unter Wahrung von Hygienevorschriften (Abstände, Gruppengröße) wieder in Anspruch genommen werden.
  • Der praktische Fahrunterricht ist wieder zulässig, verbunden mit der Testpflicht.
  • Die Maskenpflicht in Parks, Grünanlagen und privaten Kraftfahrzeugen wird aufgehoben. Die generelle Pflicht zum Tragen einer Maske bei Unterschreitung des gebotenen Abstandes von 1,5 m oder auf Anordnung im Einzelfall bleibt bestehen. Die Maskenpflicht in besonders stark frequentierten Straßenzügen und auf Plätzen bleibt bestehen.
  • Veranstaltungen unter freiem Himmel, die der Unterhaltung des Publikums gelten, sind mit bis zu 250 Personen zulässig verbunden mit Hygienevorgaben, Terminbuchung, Testpflicht, (digitaler) Kontaktnachverfolgung, Personenzahlbegrenzung sowie festen Sitz- oder Stehplätzen. Dies betrifft nicht den Bereich der privaten Feiern.
  • Bei Gottesdiensten und ähnlichen religiösen Handlungen entfällt die bisherige Anzeigepflicht einer Teilnehmerzahl von über zehn Personen.
  • Die Teilnehmergrenzen bei Versammlungen (Kundgebungen und Aufzüge) werden angepasst:Bis 250 Personen sind Versammlungen unter freiem Himmel ohne gesonderte Genehmigung mit Hygieneauflagen (u. a. Maskenpflicht) zulässig (ortsfest oder als Aufzug); es gilt die übliche versammlungsrechtliche Anzeigepflicht und die üblichen Hygieneauflagen.Ab 250 Personen bedürfen die Versammlungen darüber hinaus einer besonderen Prüfung und Genehmigung. Diese wird in der Regel erteilt, wenn die Versammlung nicht mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfasst und ortsfest stattfindet. Die bislang geltenden Hygieneauflagen haben weiterhin Bestand.

Die Öffnung von Theatern und Konzerthäusern ist ab dem 28. Mai geplant – jedoch mit einigen Auflagen, wie Anmeldung, Maskenpflicht, Abstand und geringerer Besucherzahl.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag