Hamburg. Gruppen unterschiedlicher Gesinnung treffen in Ottensen aufeinander. Polizei mit vier weiteren Demos in Hamburg beschäftigt.

Rund um fünf Demonstrationen war die Polizei in Hamburg am Sonnabend insgesamt mit einem Großaufgebot im Einsatz. In der Innenstadt hatten Corona-Leugner zu einer Versammlung auf, am Jungfernstieg wurde mit einer Menschenkette für die Streichung des Abtreibungs-Paragrafen 218 demonstriert. Daneben waren zwei Protestveranstaltungen gegen den Nahost-Konflikt zwischen Israel und Palästina angemeldet, sowie eine pro-kurdische Demo.

Die Polizei war am Sonnabend in der Hamburger Innenstadt mit mehreren Hundertschaften im Einsatz.
Die Polizei war am Sonnabend in der Hamburger Innenstadt mit mehreren Hundertschaften im Einsatz. © HA | Michael Arning

Am Rödingsmarkt versammelten sich am Mittag rund 150 Teilnehmer zu einer Querdenker-Demo unter dem Motto "Es reicht!", die am Sonnabend in allen 16 deutschen Landeshauptstädten geplant war – angemeldet worden waren 600 Teilnehmer. Zwei Hundertschaften sicherten die Veranstaltung, gegen die wiederum etwa 60 Gegendemonstranten friedlich protestierten.

"Trust Women" (Vertraut Frauen) steht auf dem Plakat einer Demonstrantin am Jungfernstieg. © dpa | Axel Heimken.

Parallel schlossen sich mehrere Dutzend Teilnehmer zu einer Menschenkette am Jungfernstieg zusammen, um für die Abschaffung des Abtreibungs-Paragrafen 218 und die vollständige Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen zu demonstrieren. 

Am Rödingsmarkt waren Teilnehmer der Corona-Querdenker-Bewegung aufgezogen.
Am Rödingsmarkt waren Teilnehmer der Corona-Querdenker-Bewegung aufgezogen. © HA | Michael Arning

Hamburg: Zwei Demos wegen Nahost-Konflikt

Etwas größeren Zulauf gab es am Gänsemarkt. Dort gingen rund 200 überwiegend weibliche Teilnehmerinnen gegen die ihrer Ansicht nach "Israelitische Säuberung der Palästinenser" auf die Straße. Auf Transparenten wurden Parolen und die Landkarte Palästinas gezeigt, Palästina-Flaggen wurden geschwenkt.

Am Gänsemarkt protestierten überwiegend weibliche Demonstrantinnen gegen Israels Einsatz gegen Palästina.
Am Gänsemarkt protestierten überwiegend weibliche Demonstrantinnen gegen Israels Einsatz gegen Palästina. © HA | Michael Arning

Ein ähnliches Ansinnen hatten die nach Polizeiangaben 400 bis 500 Teilnehmer der Demo unter dem Motto "Gedenken an die NAKBA-Vertreibung der Palästinenser" in Ottensen. Dort zogen schließlich auch rund 40 Pro-Israel-Demonstranten auf, die zwischenzeitlich von der Polizei eingekesselt wurden.

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Die Stimmung dort sei hoch emotionalisiert gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Situation habe sich weiter verschärft, als einige Personen mit Israel-Flaggen erschienen. Die Polizei löste die Versammlung schließlich auf - zwar gab es keine direkten Zusammenstöße der verfeindeten Gruppen, die Polizei ist jedoch auch nach offizieller Auflösung der Demonstration vor Ort, weil weiterhin Kleingruppen von Demonstranten unterwegs seien, wie der Lagedienst der Polizei auf Abendblatt-Anfrage mitteilte. Unter anderem die Pferdestaffel ist weiter im Einsatz.

Auch der Busbetrieb rund um den Bahnhof Altona war zeitweise eingeschränkt - erst gegen 18 Uhr verkehrten die Linien wieder "wie gewohnt", wie die Hochbahn via Twitter mitteilte.

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Pro-kurdische Demo am Bhf Dammtor

Am Theodor-Heuss-Platz vor dem Dammtor-Bahnhof hatten zuvor wiederum etwa 90 Menschen gegen das Verbotsverfahren gegen die kurdische Partei HDP in der Türkei demonstriert. Nach Auskunft des Lagedienstes war es bis zum Nachmittag bei keiner der Demos zu keinen größeren Vorkommnissen gekommen.