Helgoland. Auf der Hochseeinsel in der Nordsee gibt es keinen einzigen Corona-Fall mehr. Dennoch gelten dort scharfe Regeln.
Helgolands Bürgermeister Jörg Singer (parteilos) hat die Anwendung des Bundes-Notbremse zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf der Insel kritisiert. "Auf unserem kleinen, Corona-freien und vom Festland über 60 Kilometer entfernten Land ist der Sinn einer Notbremse nicht vermittelbar", sagte Singer der dpa. "Wir halten das für Helgoland für unverhältnismäßig", hatte er zuvor dem NDR gesagt. Die Insel habe eine hohe Impfquote und jeder, der einreist, werde getestet.
Helgoland hat Ausgangssperre wegen Pinneberg
Für Helgoland gelten seit Mittwoch die Regeln der Bundes-Notbremse, weil der Kreis Pinneberg, zu dem die Insel gehört, die Grenze von mehr als 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner überschritten hatte. Deswegen gilt eine nächtliche Ausgangssperre. FDP-Vize Wolfgang Kubicki hatte das bereits am Dienstag als "regulatorischen Irrsinn" bezeichnet. Eine Sprecherin des Kreises Pinneberg sagte dem NDR, es seien keine Ausnahmen für einzelne Gemeinden möglich. Erleichterungen gebe es nur für Schule und Kita, sagte Singer.
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Am Mittwoch lag die Inzidenz des Kreises laut Angaben des schleswig-holsteinischen Gesundheitsministeriums bei 99,0. Der Höchstwert war am Montag mit 111,0 erreicht worden. Auf der Insel gibt es derzeit keinen einzig bekannten Covid-Fall.