In der Frage um den künftigen Uni-Standort bahnt sich eine Kompromisslösung an. Der Standort sei wichtig für die kommenden Jahrzehnte.
Hamburg. Für die Hamburger Universität bahnt sich ein teilweiser Umzug an die Elbe an. „Das würde in die Bandbreite eines Kompromisses fallen“, sagte CDU-Fraktionschef Frank Schira im Interview mit dem Hamburger Abendblatt (Montagausgabe). Die Frage des Standortes der Universität sei wichtig für die kommenden Jahrzehnte, betonte der Fraktionschef. Für jeden Ort gebe es ein Für und Wider, zwischen diesen Positionen müsse die Politik Brücken bauen. „Ich könnte mir vorstellen, dass es zu Kompromissen kommt“, sagte Schira. Darüber entschieden werde jedoch, wie geplant, im März.
Die Wissenschaftsbehörde hat im April vergangenen Jahres vier Szenarien vorgestellt. Zwei sehen eine Sanierung oder einen Neubau im Stadtbezirk Eimsbüttel vor. Das würde zwischen 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro kosten und rund 20 Jahre dauern. Positiver bewertet wird ein teilweiser Umzug. Kern ist eine Verlagerung der Naturwissenschaften. Der komplette Umzug würde 2,1 Milliarden Euro kosten, wäre in zehn Jahren realisierbar und könnte "hervorragende Perspektiven" für Uni und Stadt bieten.
Der Vorschlag der Handelskammer beurteilt den Sanierungsbedarf der Uni in Eimsbüttel als geringer. Demnach könnten einige Gebäude durchaus saniert werden. Kosten laut erster Fassung: weniger als 600 Millionen Euro. Zusätzliche Uni-Flächen böten auch die Großmarkthallen am Klostertor. Die Umbaukosten beliefen sich hier auf rund eine Milliarde Euro. Die Handelskammer setzt sich für die Hafenwirtschaft ein. Der Bezirk Eimsbüttel, in dem wohl die schärfsten Gegner einer Uni-Verlagerung leben, hat vorgeschlagen, mit zusätzlichen Flächen das prognostizierte Platzproblem der Universität zu lösen. Im Turmweg und an der Grindelallee könnten neue Gebäude entstehen. Ebenso, sagt Bezirksamtsleiter Jürgen Mantell, biete das Gelände des Unisportplatzes weiteren Raum am Standort Rotherbaum.