Reemtsma-Entführer Thomas Drach soll bis zu acht Millionen Schweizer Franken in dem Schließfach haben. Jetzt steht er vor Gericht.

Hamburg. Reemtsma-Entführer Thomas Drach, der ab Donnerstag in Hamburg vor Gericht steht, soll noch über ein Vermögen von sechs bis acht Millionen Schweizer Franken verfügen. Das Geld liegt nach Informationen des Hamburger Abendblatts in einem Bankschließfach in Spanien. Wie der Chef der weiterhin für das damalige Entführungsopfer Jan Philipp Reemtsma tätigen Sicherheitsfirma "Espo", Jürgen Jaitner, dem Abendblatt bestätigte, sei das Geld lokalisiert, aber nach wie vor für die Ermittler nicht greifbar. Drach hatte 1996 umgerechnet mehr als 15 Millionen Euro in Schweizer Franken und D-Mark erhalten. Nach Erkenntnissen der Fahnder sind die D-Mark–Millionen bereits vollständig in andere – noch gültige – Währungen umgetauscht.

+++Chronologie der Reemtsma-Entführung+++

Drach muss sich ab Donnerstag vor dem Hamburger Landgericht verantworten, weil er aus der Haft heraus versucht haben soll, seinen jüngeren Bruder erpressen zu lassen . In mehreren Briefen hatte Drach Vorwürfe geäußert, der Bruder würde das ihm, Thomas Drach, zustehende Geld "zweckentfremden" und verschwenden. Die Briefe, die Drach an einen Bekannten adressiert hatte, waren abgefangen worden. In den Schreiben hatte er dem Bekannten empfohlen, den jüngeren Drach-Bruder nach dessen wegen Geldwäsche verbüßter Haft abzufangen, ihn nach Spanien zu bringen und dort 30 Millionen Euro von ihm zu fordern.