Mit Reden, aber auch Samba-Klängen und Gesang startete im Altonaer Theater eine Volksinitiative. Sie will das Recht der Museumsstiftung ändern.

Hamburg. Das Samba-Trommeln, das da durch das Altonaer Theater tönte, sollte Stärke demonstrieren. Und die war auch tatsächlich spürbar, als am Montag Abend die Volksinitiative "Altonaer Museum bleibt!" aus der Taufe gehoben wurde. Denn voll besetzt war das Haus an der Museumsstraße. Voller Sympathisanten für das benachbarte Ausstellungshaus, dessen Schließung nach dem Kulturgipfel vergangene Woche gerade eben noch verhindert werden konnte.

Doch nach wie vor muss die Stiftung Historische Museen Hamburg, zu der das Altonaer Museum gehört, ab dem Jahr 2014 als Auflage des Hamburger Senats dauerhaft 3,445 Millionen Euro einsparen. Und um diesen nach eigenem Bekunden "Tod auf Raten" zu verhindern, will die Initiative nun eine Änderung im Hamburgischen Museumsstiftungsrecht erwirken. Kernziel ist unter anderem, nicht nur die Führung der Museen, sondern auch deren Erhalt der Verantwortung der Stifung zu überlassen. Zudem wird gefordert, dass die Stiftung ein Eigentum erhält, das auch die Sammlungen der Häuser beinhaltet sowie die städtischen Grundstücke, sofern auf ihnen entsprechende Museen betrieben werden.

+++ Die Debatte um die Kultur-Sparpläne des Hamburger Senats +++

Rechtsanwalt Gerhard Strate erläuterte dem Auditorium die historischen und juristischen Grundlagen des Gesetzesentwurfs. Aber die Auftaktveranstaltung "Altonaer Museum bleibt!" war dennoch alles andere als eine trockene Vorlesung. Mit zahlreichen, teils satirischen, aber auch bewegenden und informativen Reden bewiesen die Protestler, dass sie in den vergangenen Wochen das pfiffige Demonstrieren kultiviert haben. Und mit Gästen aus Deutschem Schauspielhaus und Öffentlichen Bücherhallen zeigte sich, dass die Solidarität unter den Kulturschaffenden nach wie vor anhält.

Immer wieder brandete im Saal lauter Applaus auf. Zudem wurden in der ersten Viertelstunde des Abends flugs 1400 Euro an Spenden gesammelt, die dem Aufbau eines eigenen Volksinitiative-Büros dienen sollen. 10.000 Unterschriften werden für den ersten Schritt benötigt. Zur Motivation sangen alle zum Abschluss eine neue Protest-Hymne, die mit den Zeilen endet: "Wir brauchen das Museum in Hamburg Altona". Ein Gesang, der Stärke demonstrierte.