Mehr als 6000 Menschen kamen, um gegen die geplante Schließung des Museums zu protestieren. Kritik an der Kulturpolitik von CDU und GAL.
Hamburg. Mehr als 6000 Menschen besuchten am Sonntag das Solidaritätsfest für das von der Schließung bedrohte Altonaer Museum. Schon am Vormittag war das neue Glasfoyer teilweise überfüllt. Tausende trugen sich in die Unterschriften-Listen ein, um persönlich gegen den Sparbeschluss des Senats zu demonstrieren. Im Laufe des Tages füllten sich die Frontscheiben des Eingangsbereichs mit Porträtfotos von Besuchern, die sich mit dem Motto „Wir sind das Altonaer Museum“ fotografieren ließen. Den ganzen Tag über gab es gut besuchte Führungen durch alle Abteilungen des Hauses – vom Gemäldemagazin bis zur Textilsammlung, vom Postkartenarchiv bis zur Ausstellung „Stadt, Land, Fluss“.
Schon eine Viertelstunde vor Beginn war die für zwölf Uhr angesetzte Podiumsdiskussion „Sparzwang und Kultur-Harakiri – wohin führt die Hamburger Kulturpolitik“ hoffnungslos überfüllt. Fast zwei Stunden lang kritisierten Lisa Kosok (Stiftung Historische Museen Hamburg), Museumsdirektor Torkild Hinrichsen, Schauspielhaus-Geschäftsführer Jack Kurfests, ver.di-Landesbezirksleiter Wolfgang Rose, Til Haupt von der Gängehaus-Initiative und der SPD-Landesvositzende Olaf Scholz die zum 1. Januar 2011 geplante Museumsschließung. Da weder Kultursenator Stuth und Staatsrat Hill noch die kulturpolitischen Sprecher der Bürgerschaftsfraktionen von CDU und GAL teilnahmen, war das Regierungslager nur durch Sven Kuhfuss (GAL), den stellvertretenden Vorsitzenden der Bezirksversammlung Altona vertreten. Doch auch er wandte sich gegen die Schließung des Museums. „Schreiben Sie ihren Bürgerschaftsabgeordneten“, riet er dem erbosten Publikum zu, aus dem die Kulturpolitik von GAL und CDU heftig und teils sehr emotional kritisiert wurde.